Mein Herz für Klassiker - Ich, Parasite Eve 2 & die unheimliche Nummer 9

Parasite Eve 2 gehört für Mirco zu den besten Survival-Horrorspielen der PlayStation-Ära - und schlägt sogar Resident Evil.

Parasite Eve 2 war spannend und unheimlich - und für Mirco sogar besser als Resident Evil. Parasite Eve 2 war spannend und unheimlich - und für Mirco sogar besser als Resident Evil.

Ich habe Parasite Eve nie gespielt und Parasite Eve 2 nie beendet, trotzdem zählt es zu meinen absoluten Lieblingsspielen auf der PS1, an das ich mich immer wieder gern zurückerinnere - weil es unfassbar gut inszeniert und spannend erzählt war, weil es in meinem Herzen sogar Resident Evil vom Survival-Horror-Thron stößt und weil mir ein bestimmter Bossgegner noch heute Angst einjagt.

Da ich den Vorgänger nicht kannte, verstand ich auch viele Story-Anspielungen des zweiten Teils nicht. Doch das machte mir im Jahr 2000 als 10-Jähriger nichts aus, denn bereits in den ersten 15 Minuten zog mich Parasite Eve 2 mit seiner dichten Atmosphäre in seinen Bann.

Spannung und Gänsehaut von Anfang an

Zu Beginn wurde nämlich die Heldin Aya Brea von ihrer Polizeieinheit beauftragt, den Akropolis Tower nach einer Monstersichtung zu untersuchen. Vor Ort war das Gebiet weiträumig abgesperrt. Ins Sirenengeheul mischten sich Funkgespräche, knisternde Flammen eines ausbrennenden Helikopterwracks und Ayas Schrittgeräusche auf dem harten Marmorboden.

Dabei spielte Parasite Eve 2 gekonnt mit der Lautstärke, vermengte bizarre Klänge in gänsehauterregende Melodien und schaffte somit eine unvergleichliche Geräuschkulisse. So schwoll in der Lobby die Hintergrundmusik zu einem ohrenbetäubenden Crescendo an, als Aya auf Dutzende leblose Körper traf. Noch heute stellen sich mir an dieser Stelle die Nackenhaare auf.

Einen so mitreißenden, unheimlichen Einstieg hatte ich bis dato noch nie erlebt - dagegen wirkte der Anfang von Resident Evil wie ein langweiliger Museums-Besuch. Zumal sich Parasite Eve 2 nicht ewig mit Lauferei und Untersuchungen aufhielt, sondern mich recht flott mit den ersten Monstern konfrontierte. Und natürlich mit der Angst vor ihnen.

Echtzeitkämpfe mit Magie-System

Die Kämpfe liefen in Parasite Eve 2 im Gegensatz zum Vorgänger in Echtzeit ab. Neben diversen Schusswaffen konnte Aya sogar auf verschiedene Zauber zurückgreifen und somit beispielsweise eine kleine Feuersbrunst heraufbeschwören oder sich mit Wassermagie schützen - genügend Energiepunkte vorausgesetzt.

Die Kämpfe laufen in Parasite Eve 2 in Echtzeit ab. Die Kämpfe laufen in Parasite Eve 2 in Echtzeit ab.

Dieses Magiesystem hob den Titel angenehm von der Genrekonkurrenz ab und ist auch mit ein Grund, warum ich die Kämpfe so cool fand. Außerdem ließ sich Aya etwas weniger fummelig durch die Kulissen bewegen als seinerzeit Chris Redfield.

Die unheimliche Nummer 9

Obwohl die Entwickler ein geschicktes Händchen beim Kreaturendesign bewiesen und einige eklige Bossgegner erschufen, blieb mir ein bestimmter Fiesling besonders im Gedächtnis haften: der Jäger namens No. 9 - ein maskierter Krieger mit einer dicken Machete und bedrohlich rot leuchtenden Augen. Sein Blick hat sich tief in mein Hirn eingebrannt.

Bedrohlicher Blick, gruselige Erscheinung: No. 9 ist mir bis heute im Gedächtnis geblieben. Bedrohlicher Blick, gruselige Erscheinung: No. 9 ist mir bis heute im Gedächtnis geblieben.

Dass ich ihn so unheimlich fand, mag auch an seiner eher menschlichen und trotzdem verstörenden Gestalt gelegen haben. No. 9 taucht zweimal als (Zwischen-)Bossgegner in Parasite Eve 2 auf, das erste Mal auf dem Dach des Akropolis Tower. Ich weiß noch, wie er mich mit seiner brennenden Machete jagte. Unzählige Kugeln habe ich in seinen Leib versenkt, aber er war einfach nicht totzukriegen. Ich wollte schon aufgeben, bis ich bemerkte, dass ich Stromkabel aus der Verankerung des Turms schießen und ihm somit besonders viele Lebenspunkte rauben konnte. Irgendwann konnte ich ihn dann doch besiegen.

Trotzdem habe ich von Parasite Eve 2 nie das Ende gesehen, zu sehr fürchtete ich mich vor einer bestimmten Gegnerart in der Wüste. Ich weiß nicht mehr, ob es Monsterhunde oder eher -pferde waren, nur noch, dass sie mir Angst einjagten.

Das Gegnerdesign war verstörend und genial zugleich. Das Gegnerdesign war verstörend und genial zugleich.

Das war der Zeitpunkt, als ich nur noch meinem Kumpel beim Zocken zuschauen konnte. Doch Parasite Eve 2 war nicht gerade leicht und daher stieß er nach etwa vier bis fünf Stunden an seine Grenzen - bis heute kenne ich daher nur die erste Hälfte des Horrorspiels. Aber sie zählt für mich immer noch zum besten, was ich damals auf der PS1 erlebt habe.

Ein Survival-Horror-Spiel mit dichter Atmosphäre, spannender Story und viel Action. Ein Klassiker seiner Zeit, den ich gern noch einmal auf PS4 nachholen würde.

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