Ich glaube, würde ich zehn Call of Duty-Fans fragen, welcher ihr Lieblingteil der Shooter-Serie ist, werden mindestens neun von ihnen wie aus der Pistole geschossen "Modern Warfare" sagen. Und ich würde ihnen beipflichten. Mittlerweile ist es ja ohnehin gefühlter Konsens, dass CoD 4 die Reihe geprägt hat wie kaum ein anderer Teil.
Wir hatten in diesem Jahr bereits ein Herz für Klassiker zu diesem Ausnahmespiel, aber anlässlich des zehnten Geburtstags des Shooters will ich an dieser Stelle trotzdem noch einmal ein Loblied auf Modern Warfare singen. Und erzählen, was das Spiel für mich so großartig macht.
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Zuerst einmal war es natürlich das neue Setting. Damals hatten ich und viele andere das Zweiter Weltkrieg-Setting dermaßen über, dass ein modernes Szenario mit offenen Armen empfangen wurde. Und mein Gott, wie grandios hat Entwickler Infinity Ward das genutzt!
Schon allein die Einführungssequenz in der Kampagne war unglaublich intensiv und beklemmend inszeniert: Ihr erlebt aus der Ego-Perspektive als saudischer Präsident Yasir Al-Fulani eure eigene Exekution mit. Danach entspinnt sich eine für Shooter-Verhältnisse ziemlich packende Story, in der ihr in der Rüstung verschiedener Elitesoldaten Oberbösewicht Imran Zakhaev den Garaus machen müsst. Ich glaube, es gibt nur wenig Shooter, bei denen ich mich an so viele Momente aus der Kampagne erinnern kann. Ich sage nur: "Schiffs-Erstürmung", "AC-147", "Jeepfahrt" oder "Atombombe".
Noch überraschender für mich im Rückblick: Es gibt auch Charaktere, an die ich mich bis heute (gerne) erinnere. Der bärbeißige Cpt. Price zum Beispiel. Oder Soap MacTavish. Das haben wahrlich nicht viele Shooter geschafft.
Modern Warfare hat(te) viele Stärken: Das Pacing beispielsweise war nahezu perfekt. Es gab sowohl etliche brachiale Ballerabschnitte, im Gedächtnis sind mir und vielen anderen aber vor allem die ruhigen Abschnitte geblieben - und hier insbesondere die fantastische "All Ghillied Up"-Sniper Mission. Dieser Level spielt in der Vergangenheit, ihr müsst in der Rolle von Cpt. Price einen Anschlag auf Zakhaev im ukrainischen Prypjat nahe des Kernkraftwerks Tschernobyl vorbereiten.
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In eurem Tarnanzug horcht ihr dabei stets auf die Anweisungen eures Vorgesetzten MacMillan, schaltet Wachen zum richtigen Zeitpunkt aus und müsst darauf achten, nicht in verstrahlte Gebiete zu kommen. Absolute Herz-in-die-Hose-rutsch-Szene: Während ich im hohen Gras kauere, zieht eine ganze Herrschar von Gegnern und Panzern an mir vorbei - nur wenige Zentimeter von mir entfernt. Damals hat es mir in dieser Szene buchstäblich den Atem verschlagen.
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Aber wer bei Modern Warfare "Kampagne" sagt, der muss zwangsläufig auch "Multiplayer" sagen. Und in diesem Punkt schuf Call of Duty 4 damals einen Maßstab, an dem sich viele Shooter bis heute orientieren. Schnelles Gameplay auf toll designten Karten (Crash! Overgrown!!), dazu die Perks, die damals noch neu waren und bestimmte Attribute verbesserten oder Spezialfähigkeiten gaben wie verringerten Rückstoß oder eine Granate, die man nach dem Ableben fallen ließ - wie ich die gehasst habe!
Später bordete dieser Perk- und Waffenwahn innerhalb der Serie ziemlich aus, bei Modern Warfare dagegen war die Anpassbarkeit noch human. Es gab beispielsweise nur drei feste Killstreaks und pro Waffe einen ausrüstbaren Aufsatz. Kein Wunder also, dass viele im letzten Jahr das Remaster feierten. Weniger ist manchmal eben doch mehr.
Das fantastische Gameplay sorgte damals bei meinen Kumpels und mir dafür, dass wir zeitweise sogar Halo 3 links liegen ließen und nächtelang nur CoD 4 zockten. Auch deswegen wird mir der Titel immer im Gedächtnis bleiben. Für mich Modern Warfare damit nicht nur ein absoluter Shooter-Meilenstein, sondern gehört auch zu meinen liebsten Spielen aller Zeiten. Sogar heute lässt sich das Teil übrigens noch gut spielen, besonders in der Remastered-Variante.
Was sind eure Erinnerungen an Modern Warfare?
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