Was denkt der geneigte Spieler, wenn er Max Payne 3hört? Vermutlich: »Bullettime!«. Und was denkt er, wenn er Max Payne 3 Multiplayer hört? Vermutlich: »Hä?! Wie soll das denn gehen, mit Bullettime?!« Wir haben den Mehrspielermodus von Rockstars Actionspiel angetestet und wissen jetzt: Zeitlupe im Multiplayer-Modus funktioniert nicht nur, das Ganze macht sogar noch Spaß!
Max Payne 3 bietet einen waschechten Mehrspieler-Modus für bis zu 16 Teilnehmer, mit unterschiedlichen Spielarten, Erfahrungspunkten, Unlocks, Upgrades, Spezialfähigkeiten und allem Zipp und Zapp. Und doch bleibt das Max-Payne-Gefühl erhalten, denn wir steuern unseren Helden (oder unsere Heldin) ausschließlich aus der Verfolgerperspektive. Und wie auch in der Kampagne kann er (oder sie) coole Hechtsprünge, Rollen und dergleichen vollführen. Weil wir das Aussehen unseres Alter Egos obendrein an unseren Geschmack anpassen können, bekommt Max Payne 3 hier einen recht persönlichen Touch.
Bullettime für 16 Mann
Im Mittelpunkt des Multiplayer-Parts steht der Modus »Gangwars«, der über mehrere Runden verschiedene Spielarten in sich vereint. Wie der Name schon sagt kämpfen hier zwei Banden gegeneinander, zunächst im Team-Deathmatch. Für jeden Abschuss erhalten wir nicht nur Erfahrungspunkte, sondern sammeln auch Adrenalin. Hat unser Adrenalinpegel eine bestimmte Höhe erreicht, dürfen wir eine Spezialfähigkeit, »Burst« genannt, aktivieren. Standardmäßig ist das die Bullettime.
Die Bullettime funktioniert im Mehrspielermodus ein wenig anders als im Singleplayer-Teil. Ein Fallbeispiel: Spieler A trifft auf Spieler B und löst Bullettime aus. Nun bewegen sich beide in Zeitlupe, A allerdings schneller als B - ein klarer Vorteil also. Spieler C am anderen Ende der Karte kriegt davon nichts mit und läuft in unveränderter Geschwindigkeit weiter. Als C aber um eine Ecke kommt, erspäht er den in Slowmotion herumrollenden B. Und zack, schon hängt auch C in der Bullettime von A, denn es wäre ja unfair, wenn er sich weiterhin schnell bewegen dürfte.
So springt die Zeitlupe wie ein Kettenblitz von einem Spieler zum nächsten und bricht erst dann ab, wenn A all sein Adrenalin verpulvert hat oder jemand die Sichtlinie unterbricht. Ein cooles Prinzip! In einem laufenden Match passiert es allerdings immer wieder mal, dass wir für Sekundenbruchteile in die Bullettime eines Mitspielers geraten, nur weil wir ohne es zu merken etwa gerade an einem Fenster mit Sicht auf ein Zeitlupenduell vorbeilatschen. Diese letztlich grundlosen Bremsvorgänge können nerven.
Upgrades? Perks? Unlocks? Bursts!
Neben der Bullettime bietet Max Payne 3 noch viele andere Bursts, die sich je zweimal upgraden lassen. Je mehr Adrenalin wir dann investieren, desto mächtiger werden die Spezialfähigkeiten. Das Burst »Trigger Happy« erhöht zum Beispiel auf Stufe 1 den Waffenschaden, ersetzt auf Stufe 2 die eigene Knarre durch ein MG und auf Stufe 3 sogar durch einen Granatwerfer. »Sneaky« markiert uns für Gegner als Freund (zunächst für ein paar Sekunden, später sogar dauerhaft), »Paranoia« hat den gegenteiligen Effekt: Unsere Widersacher sehen sich von Feinden umringt! Sehr witzig!
Stufe 2 von Paranoia fügt Teambeschuss hinzu, bei Stufe 3 gibt’s sogar Geld für getötete Kollegen. Denn neben Erfahrungspunkten sammeln wir in Max Payne 3 auch Kohle. Mit der schalten wir dann zusätzliche Waffen, Ausrüstung wie Tränengas und Kevlar-Westen sowie weitere Bursts frei. Doch je mehr Krempel wir einpacken, desto langsamer wird auch unsere Spielfigur, und desto länger braucht sie, um Wunden zu heilen. Entsprechend dürfen wir bis zu fünf individuelle Kämpfertypen zusammenbasteln, die sich neben der Ausstattung auch in ihrem Aussehen stark unterscheiden können: Von der wieselflinken High-School-Göre mit Minirock und 38er-Revolver bis hin zum schwerfälligen Rocker mit Panzerfaust und zwei Maschinenpistolen ist einiges machbar.
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