Dass es mit der Mass Effect-Reihe auch nach mehreren Rückschlägen weiter gehen soll, daraus hat BioWare nie ein Geheimnis gemacht. Im Verlauf des N7-Day (dem jährlich am 7.11 stattfindenden Community-Day) letzte Woche äußerten sich diverse BioWare-Entwickler erneut zu der beliebten Science-Fiction-Reihe - und streuten ein paar Teaser, wie es weitergehen könnte.
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Basierend auf diesen Hinweisen haben wir uns ebenfalls ein paar Gedanken gemacht, wie es mit Mass Effect nach Andromeda, Anthem und Co. weitergehen könnte und sollte. Im Kern gibt es vier Möglichkeiten (und eine Bonus-Option!) wie BioWare ihrer Science-Fiction-Reihe neues Leben einhauchen könnte:
- Reboot
- Fortsetzung
- Spin-Off
- Neuanfang
- Remake
Reboot: Nochmal von vorn, Shepard
Wenn Fans von Mass Effect sprechen, dann allem voran von der Shepard-Trilogie. Bis zum umstrittenen Ende von Mass Effect 3 war diese sehr beliebt. Mit diesem Ende (oder eher: den unterschiedlichen Enden) hat sich BioWare selbst in eine Sackgasse manövriert, aus der sie sich auch mit Andromeda nicht befreien konnten.
Was wäre also naheliegender als noch einmal von vorne anzufangen, dieses Mal aber die Fehler der Vergangenheit auszumerzen?
Was spricht dafür? Mass Effect 1-3 waren sehr beliebt, allerdings liegt die Veröffentlichung bald zwei Generationen zurück. Ein einfaches Remake würde die Kontinuitätsprobleme von Teil 3 nicht aus dem Weg räumen. Indem sie Commander Shepard aber eine zweite Chance - auf PS5 und Xbox Scarlett - geben, könnten sie das Ende so umschreiben, dass es danach einfacher mit einem Mass Effect 4 weitergehen könnte. Und wir alle könnten so tun, als hätte Starchild nie existiert …
Ein Reboot auf den Next Gen-Konsolen könnte sowohl neue als auch alte Fans (zurück) gewinnen.
Was spricht dagegen? BioWare selbst beharrt vehement auf das Ende von Mass Effect 3 und weigerte sich trotz der Unruhen in den Monaten nach Release, abseits eines Extended Cuts etwas daran zu ändern. Es ist fragwürdig, dass sie Jahre später ein "Schuldeingeständnis" in Form eines Reboots veröffentlichen würden.
Fortsetzung: Andromeda 2 vs Mass Effect 4
Ein Mass Effect 4 hat es nie gegeben, denn der dritte Teil gab uns vier verschiedene Enden, die das Universum der Reihe in je einem völlig unterschiedlichen Zustand hinterlassen. Wie also mit so einer Basis weiter machen? Für BioWare war die Antwort bisher: gar nicht. Anstatt sich auf ein Ende festzulegen ließ das Studio es offen, welches von ihnen Kanon ist und schuf mit Mass Effect: Andromeda eine clevere Möglichkeit, die Entscheidung zu umgehen.
Aber müssen sie daran unbedingt festhalten? Sowohl Mass Effect 3 als auch Andromeda bieten jede Menge Anknüpfungspunkte die bisherige Geschichte der Sci-Fi-Saga weiterzuspinnen und auszuführen.
Was spricht dafür? Nach der Veröffentlichung beider Spiele hagelte es sehr viel Kritik und im Fall von Andromeda wurde sogar das verantwortliche Studio BioWare Montreal geschlossen. Allerdings waren sowohl ME3 als auch ME:A finanzielle Erfolge für Publisher Electronic Arts. Zumindest aus geschäftlicher Perspektive sollte es also nicht ausgeschlossen sein, dass es mit einer der beiden Reihen mit einer "klassischen" Fortsetzung weitergehen könnte.
Gerade eine Fortführung von Andromeda bietet sich an, da uns ein komplett neues Universum mit unzähligen Möglichkeiten eröffnet, für das ME:A gerade erst die Basis geschaffen hat. Von einem Spin-off über das Schicksal der Arche der Quarianer (bisher nur im Roman Annihilation thematisiert) über ein weiteres Abenteuer mit Ryder bis hin zu einer Fortsetzung, die Jahrzehnte nach dem ersten Teil spielt ist hier alles möglich.
Was spricht dagegen? Mit Andromeda und ME3 hat BioWare viel verbrannte Erde hinterlassen. Selbst wenn sich beide Spiele gut verkauften, im Gedächtnis geblieben sind vor allem die negativen Schlagzeilen und das erschütterte Vertrauen der Community.
Ein direkter Nachfolger zu einem der beiden Spiele hätte es immens schwer, gegen diese negativen Erinnerungen anzukommen. Anstatt diesen Kampf gegen die Vergangenheit anzugehen wäre es für BioWare wahrscheinlich einfacher, die Kapitel Shepard und Ryder zu beenden und eine neue Seite aufzuschlagen.
Spin-off vs Prequel: Ein kleiner Schritt in eine neue Richtung
Ein "Quick-Win" könnte ein Spin-off oder Prequel sein. So müsste sich BioWare nicht sofort festlegen, wie es auf lange Sicht weiter geht, könnte aber einen Schritt auf die Fans zumachen, um ihr Vertrauen wieder zu gewinnen.
Beispielsweise könnte das Studio den Wunsch vieler ME-Fans erfüllen und den Erstkontakt-Krieg spielbar machen, also quasi den Beginn der Weltall-Eroberung für die Menschen, die im Krieg mit den Turianern resultierte.
Ebenfalls möglich wäre ein Spin-off, das nicht die Menschen in den Fokus stellt, sondern eine der vielen anderen Rassen des ME-Universums. Eine der größten Forderungen der Fans ist es, in der Kampagne Aliens spielen zu können und ein Spin-Off - sowohl während der Shepard-Trilogie als auch während Andromeda - würde das ermöglichen.
Was spricht dafür? Fans wünschen sich seit über zehn Jahren, sowohl den Erstkontakt-Krieg als auch Aliens spielen zu können. Sowohl mit einem Prequel als auch mit einem Spin-off könnte BioWare einen der (oder gar beide) Wünsche erfüllen.
Mit einem Alien-Spin-off oder einem gut gewählten Prequel hätte BioWare die Chance, die Herzen von Fans zurückzuerobern. Das Studio war in der Vergangenheit immer recht erfolgreich in Sachen Fan-Service. Was würde sich also besser eignen, als ihre Pläne entsprechend auszurichten, gerade nach den letzten Hürden?
Was spricht dagegen? Ein Spin-off oder Prequel würde die Frage, wie es weiter geht nicht beantworten, sondern nur aufschieben. Spätestens im Nachfolger müsste dann geklärt werden, welche Richtung die Serie einschlagen wird. Die Zukunft wäre also weiter ungewiss und die Entscheidung nur vertagt.
Neuanfang: Alles neu und anders
Natürlich könnte BioWare auch in die komplett andere Richtung gehen und einen Reboot nicht im Sinne der Shepard-Trilogie wagen, sondern einen kompletten Neuanfang wagen: Keine Shepard, keine Reaper, kein Starchild, kein Andromeda.
Etwas ähnliches hatte BioWare bereits mit Andromeda versucht: Das Spiel bot einen kompletten Neuanfang in einer anderen Galaxie, war aber gleichzeitig Kanon. Allerdings war die Ausführung - allem voran dank der technischen Probleme, die viele Spieler hatten - problematisch. Das heißt aber nicht, dass es für Mass Effect im Kern nicht die richtige Idee war.
Was spricht dafür? BioWare könnte mit einem kompletten Neuanfang/Reboot die verbrannte Erde hinter sich lassen. Das Universum und die Lore sind reich genug, um abseits von Shepard oder Ryder jede Menge spannende Geschichten zu erzählen, ohne trotzdem alles über den Haufen zu werfen. Mass Effect könnte sich mit einem kompletten Reboot völlig neu erfinden, alte Fehler korrigieren und auf dem starken Fundament aufbauen, das sie in der Vergangenheit legten.
Das würde weder die Shepard-Trilogie, noch Andromeda entwerten, würde aber sowohl BioWare als auch den Fans eine Möglichkeit geben, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und neu anzufangen.
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Was spricht dagegen? Ebenso wie beim "Shepard-Reboot" ist es fraglich, dass BioWare einen kompletten Neuanfang in Betracht ziehen würde. Es könnte als Eingeständnis gesehen werden, dass sie mit dem Ende von ME3 oder Andromeda Fehler begangen hätten.
Und was ist mit einem Remake?
Schon seit Jahren kursieren Gerüchte angefeuert von den Wünschen der Fans, die Shepard-Trilogie auf die aktuelle Konsolengeneration zu bringen - oder in Anbetracht der nahenden Next-Gen auf PS5, Xbox Scarlett und Switch.
Unter dem N7-Hashtag finden sich unzählige Fragen nach einem Remake und seit Jahren tanzt BioWare um das Thema herum, ohne es je zu bestätigen oder rund heraus abzulehnen.
Was spricht dafür? Unabhängig von den lauten Fanstimmen, die ein Remake fordern, hat Publisher EA erst kürzlich bestätigt, dass sie in der nahen Zukunft weitere Remaster veröffentlichen wollen. Mass Effect dürfte dafür ein logischer Kandidat sein.
Ein Remaster könnte sowohl für Wohlwollen bei Fans sorgen als auch einen Startpunkt für die Reihe auf Next-Gen-Konsolen bieten.
Was spricht dagegen? Ein Remaster oder Remake der Mass Effect-Trilogie steht schon seit Jahren im Raum, ohne dass bisher konkret etwas daraus geworden ist. Das Gerücht wird hauptsächlich von den Hoffnungen der Fans getragen, eine offizielle Bestätigung fehlt noch.
Ein Remaster oder Remake wäre aber natürlich keine Fortführung der Reihe. Es wäre lediglich ein Grundstein, auf den BioWare dann – zum Beispiel auf PS5 und Xbox Scarlett – aufbauen könnte. Vielleicht mit einem der oben genannten Ideen.
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Was erhofft ihr euch für die Zukunft von Mass Effect?
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