Robocop trifft Scarlett Johansson
Das vielleicht größte Problem ist dann ironischerweise aber sogar Johansson selbst. Im Film heißt es, die neugewonnene Intelligenz beraubt Lucy sämtlicher Emotionen, was Scarlett Johansson scheinbar dazu nötigt, fortan wie ein Roboter durch die Szenerei zu stappfen und dabei alles zu Kleinholz zu hacken. Für den Zuschauer fehlt damit aber der emotionale Ankerpunkt. Helden muss man mögen können, um ihnen bis zum Ende aufmerksam auf ihrer Reise zu folgen.
Doch Luc Besson ist mit Lucy viel zu sehr damit beschäftigt seine Science-Fiction-Oper auf abstruseste Höhepunkte zuzusteuern, vorbei an einer schlecht gefilmten Verfolgungsjagd, unterdurchschnittlichen Effekten und Nebendarstellern, die in all diesem Gewirr überhaupt nicht auffallen. Zwei, drei visuelle Ideen fallen Besson dann zwar doch ein, doch auch hier war Ohne Limit schon vor drei Jahren der bessere Film.
Fazit
David Hain: Trailer und Idee können was, keine Frage. Und da endet die Liste der positiven Aspekte dieser durch und durch versemmelten Rückkehr von Luc Besson in den Regiestuhl. Auf einen durchaus spannenden Start folgt plötzlich ein Sammelsurium peinlichster Logiklöcher, Drehbuchfehler und Unglaubwürdigkeiten, um dann am Ende sogar völlig die Bodenhaftung zu verlieren und in einem halluzinogenem Fiebertraum zu münden, der sich gewaschen hat.
2011 zeigte Ohne Limit mit Bradley Cooper bereits, wie man es richtig macht: ein cleveres Drehbuch, charismatische Hauptfiguren, freche visuelle Spielereien und ein insgesamt eher leichtfüßiger Ton. Allesamt Dinge, die hier nicht nur fehlen, sondern teils konterkariert werden. Scarlett Johansson wirkt als Heldin erschreckend unsympathisch. Und frech ist hier maximal Geld für die Kinokarte zu verlangen. Hätten doch die Macher wenigstens 5 Prozent ihrer Gehirnkapazität genutzt.
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