Mit dem ersten Game Boy von 1989 hat Nintendo das mobile Gaming massentauglich gemacht. Später kamen mit dem Game Boy Pocket und dem Game Boy Micro Modell-Varianten hinzu, die noch weniger Platz in der Hosentasche verbrauchten.
Einem Hacker aus den Niederlanden war aber auch das noch nicht genug: Auf der Hackaday Superconference 2016 in Kalifornien stellte Jeroen »Sprite_tm« Domburg den wohl kleinsten Game Boy der Welt vor.
So groß wie eine Fingerkuppe
In dem per 3D-Drucker hergestellten Gehäuse von der Größe einer Fingerkuppe finden ein 1-Zoll-OLED-Farbdisplay mit einer maximalen Auflösung von 96x64 Pixel, ein 150 mAh Lithium-Ionen-Akku, ein Lautsprecher mit einem Zentimeter Durchmesser sowie ein ESP-32-Chip in Form eines ESP-WROOM-32-Moduls mit Dual-Core 240 MHz, 512k RAM,WiFi und Bluetooth Platz.
Als Software kommt ein angepasster GNUboy-Emulator zum Einsatz. Da nur wenige Spiele gleichzeitig auf den internen Speicher passen, können Titel per Smartphone auf das Gerät geladen und gelöscht werden. Der Micro-Handheld verwandelt sich bei Bedarf in einen Access-Point mit Webserver.
Mehrere Jahre Entwicklungszeit
Mehrere Jahre hat die Entwicklung des Micro-Game-Boys übrigens gedauert. Herausgekommen ist ein voll funktionsfähiges Gerät, das an einen Schlüsselanhänger passt und auf dem sogar Doom (ruckelnd) läuft.
Und der kleinste Game Boy der Welt ist trotz seiner Miniatur-Abmessungen sogar leistungsstärker als das deutlich größere Original: Der erste Game Boy musste mit einem 4,19 MHz schnellen Einkernprozessor mit gerade einmal acht Kilobyte Arbeitsspeicher auskommen. Ein aussagekräftiges Beispiel dafür, wie sich die verfügbare Technologie in der Zwischenzeit weiterentwickelt hat.
Micro- und Mini-Neuauflagen im Trend
Mit dem Micro-Game-Boy dürfte Domburg übrigens den Nerv der Zeit treffen: Nintendo konnte gerade erst mit dem NES Classic Mini große Verkaufserfolge feiern. Schon vorher hatte ein Fan sein eigenes Mini-NES mit Mini-Cartridge-Support gebaut.
Weitere offizielle Mini-Neuauflagen alter Nintendo-Konsolen könnten schon bald folgen. Und wer weiß, vielleicht ringt sich Nintendo ja auch noch zu einer Retro-Neuauflage des ersten Game Boy durch - dann aber wohl vermutlich eher nicht im Fingerkuppen-Format.
Der graue Super-Klotz:Rückblick auf den Nintendo Game Boy
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