Die Betreiber der Streaming-Seite Kinox.to befinden sich seit drei Jahren auf der Flucht. Die beiden Brüder Kreshnik und Kastriot Selimi begannen - so der Tatverdacht der Polizei - schon mit 13 beziehungsweise 16 Jahren (vor über einem Jahrzehnt) den Aufbau diverser Sharing-Plattformen, damals Bitshare.com.
Mit Kinox.to gelang ihnen aber ihr größter Erfolg: Unzählige User konnten hier eine gigantische Bibliothek von Filmen und Serien komplett kostenlos anschauen, bis hin zu aktuellen Kinoblockbustern. Im Jahr 2014 entkamen die Brüder einer deutschen Polizei-Razzia. Für Kreshnik Selimi endete die Flucht mit einer Festnahme im Kosovo.
Er stellte sich bereits Mitte Juli 2017 den kosovarischen Behörden und befindet sich derzeit in Auslieferungshaft, um der deutschen Justiz übergeben zu werden. Das Handelsblatt teilte die Polizei-Untersuchung jetzt mit der Öffentlichkeit.
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Die Festnahme erfolgte wohl vor der deutschen Botschaft in der Hauptstadt Pristina. Vor Ablauf des eigentlichen Gerichtsprozesses stehen Kreshnik und sein Bruder "nur" in Verdacht, kinox.to, movie4k.to, mfreakshare.com und bitshare.com auf die Beine gestellt und betrieben zu haben. Im FAQ von Kinox.to geben sie sich als Vorreiter des freien Datenaustauschs, die Polizei wirft ihnen aber noch einige härtere Delikte vor: Räuberische Erpressung, Nötigung, Brandstiftung und Steuerhinterziehung.
Beide seien Teil einer kriminellen Organisation, die mit Online-Piraterie Geld verdient und beim Durchsetzen der eigenen Ziele vor Gewaltandrohung nicht zurückschreckt.
Einen Hang zur Gewalt schreibt den beiden auch ein ehemaliger Geschäftspartner zu: Avit O., der als dritter Drahtzieher hinter Kinox.to bereits 2015 verurteilt wurde, habe im Rahmen seines eigenen Prozesses Angst davor gehabt, den Selimi-Brüdern auf die Füße zu treten - so anonyme Quellen von Motherboard.
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Kreshniks Bruder Kastriot befindet sich nach wie vor auf der Flucht. Warum Kreshnik sich dazu entschlossen hat, sich der Polizei zu stellen, ist unklar. Kinox.to bleibt indes trotz der Verhaftung weiterhin in Betrieb.
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