Wer sich Kinect zulegt, sollte auf jeden Fall die Farbe Lila mögen. Denn die begegnet einem überall in der Verpackung, der Anleitung und nicht zuletzt bei den Schachteln der Spiele. Gut so, denn so lassen sich Kinect-Titel im Regal simpel von »normalen« Xbox 360-Spielen unterscheiden. Wichtiger als die Farbe ist aber natürlich der Inhalt, und der ist im 149 Euro teuren Kinect-Paket recht übersichtlich: Neben dem eigentlichen Gerät und dem Spiel Kinect Adventures finden sich zwei Kabel in der Schachtel. Das eine ist eine simple USB-Verlängerung (lustigerweise »WiFi-Verlängerungskabel« genannt), mit der Besitzer »alter« Konsolen ihren möglicherweise vorhandenen WLAN-Adapter an einer der vorderen USB-Buchsen anschließen sollen, damit Kinect den hinteren (schnelleren) Port benutzen kann. Das mag zwar funktionieren, hübsch ist ein seitlich diagonal gespanntes Kabel aber natürlich nicht. Wir hatten im Test außerdem auch kein Problem damit, Kinect an einer der Front-Buchsen anzustöpseln – es hat trotzdem funktioniert. Das zweite Kabel brauchen ebenfalls nur Besitzer alter Xboxen: Es fungiert als Netzteil und USB-Kabel zugleich und hat eine Buchse für den (Kinect-eigenen Stecker, der das Gerät mit Strom versorgt und zugleich die Signale an die Xbox 360 schickt. Besitzer der neuen, schlankeren Xbox 360 stöpseln den Kinect-Stecker hingegen einfach in die orange gekennzeichnete Buchse ihrer Konsole – das separate Netzteil ist dann nicht nötig!
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Richtig aufstellen
Kinect ist anspruchsvoll und fordert Raum im Wohnzimmer – nicht für das Gerät selbst, sondern für die Spieler, die davor herumspringen sollen. Rund zwei Meter Abstand von der Kamera sind bei einem Spieler Pflicht. Kinect platziert man normalerweise unter dem Fernseher, etwa einen halben Meter über dem Boden. Ist im Wohnzimmer nicht viel Platz, steht die Kamera am besten über dem Fernseher, zum Beispiel in einem Regal (auf keinen Fall sollte man das Gerät auf der schmalen Oberkante des Flachbildschirms balancieren). Wichtig ist generell, dass Kinect ein gutes Sichtfeld auf den Boden hat. Auch nach links oder rechts vom Spieler sollte jeweils mindestens ein Meter Platz sein, so dass man insgesamt auf eine Fläche von rund vier Quadratmetern kommt. Wer zu zweit spielen will, legt in der Breite und der Tiefe noch mal was drauf und kommt so auf etwa acht Quadratmeter. Das ist viel Raum, gerade in kleineren Zockerzimmern dürfte da viel Möbelrücken nötig sein, bevor man loslegen kann. Thema Beamer: Kinect funktioniert grundsätzlich auch damit. Allerdings sollte man dann darauf achten, dass der Projektionsstrahl die Kameras nicht »blendet« und man als Spieler nicht direkt im Gegenlicht steht – das erschwert die Erkennung. Am besten ist es, wenn der Beamer an der Decke hängt und von oben auf die Leinwand leuchtet, unter der Kinect platziert wurde (allerdings nicht zu tief). Das »Blendproblem« tritt übrigens auch auf, wenn Sonnenlicht quer auf den Sensor trifft, wie es spätnachmittags im Herbst leicht der Fall ist. Dann hilft nur, die Jalousien ein Stück herunter zu lassen.
Toleranter Sensor
Wer schon Erfahrungen mit Sonys EyeToy oder auch Microsofts Xbox Live Vision (erinnert sich überhaupt noch wer daran?) gesammelt hat, weiß: Kameras für Konsolen funktionieren in der Regel nur bei optimaler Beleuchtung und starkem Kontrast zwischen Spieler und Hintergrund. Kinect ist da deutlich toleranter. Zur einwandfreien Bewegungserkennung reicht schon gedämpftes Wohnzimmer-Abendlicht von einer Stehlampe. Lediglich für vernünftige Fotos in Kinect Adventures oder Dance Central ist es dann zu dunkel. Auch mit der einwandfreien Erkennung und dem automatischen Login von Spielern wird es dann schwierig. Völlig egal ist Kinect der Hintergrund: Ist eine Person erst mal erkannt und am Spielen, können sich auf der Couch dahinter ruhig auch mehrere Leute lümmeln und sonstigen Tätigkeiten (Chips essen, Zeitung lesen etc.) nachgehen, sie stören nicht.
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