Kleines Helferlein
Die wichtigste Unterstützung im Kampf ist allerdings die neue "Owl". So heißt nämlich die personalisierte Drohne, die uns jederzeit begleitet und unterschiedliche Aufgaben erfüllt. Beispielsweise verschießt sie auf Wunsch eine Zip-Line, mit der wir dann über Abgründe gelangen können. Außerdem lässt sie sich herumschicken, um zum Beispiel Feinde abzulenken oder sie feuert mit einem eingebauten Minigeschütz auf die Gegner oder führt kontextsensitive Befehle (zum Beispiel) Steuerpanels hacken) aus. Praktisch: Die Owl kann nicht durch die Helghast zerstört werden, sondern lädt sie sich bei Energiemangel (zum Beispiel nach Beschuss) in einer Vorrichtung auf unserem Rücken wieder auf. Wir entscheiden uns zunächst für eine Zipline, um zur Brücke mit den Helghast zu gelangen. Alle Drohnen-Aktionen wählen wir über ein Rundmenü aus, das sich hervorragend über das Touchpad des PlayStation 4-Controllers bedienen lässt. Einfach in die entsprechende Richtung wischen und die Aktion ist ausgewählt.
Bei der Brücke angekommen schicken wir die Drohne auf unsere Feinde los und geben den Feuerbefehl. Schnell ist die Helghast-Patrouille ausgeschaltet, ohne dass wir auch nur einen Schuss abgefeuert haben. Sehr praktisch! Wir laufen einen schmalen Felsenpfad entlang und haben kurze Zeit später den Funkturm erreicht. Um uns Feinde auch durch Objekte hindurch sichtbar zu machen, gibt es in Shadow Fall die "Tactical Echo"-Funktion. Die sendet einen Impuls aus, der Gegner dann rot markiert. Die vielen roten Silhouetten signalisieren uns: einiges los am Funkturm. Aber egal, da wir vorhin die leise Variante gewählt haben, geht es jetzt mit Vollgas durch die Vordertür. Wir werfen eine Granate und erledigen drei Helghast mit der Marshal Rifle. Zwei weitere wollen uns in die Seite fallen und schießen uns an. Auch in Killzone: Shadow Fall regeneriert sich die Energie nach einer Zeit von selbst, ungeduldige Naturen können optionale aber auch auf Medikits zurückgreifen.
Offensiv oder defensiv?
Die Kämpfe in Killzone: Shadow fühlen sich so an, wie man es von der Serie gewohnt ist. Intensiv, knackig und fordernd. Das liegt vor allem an der guten KI, die uns beim Kampf um den Funkturm auch direkt auffällt. Ebenfalls cool ist die dynamische Musik, die einsetzt, wenn wir losballern oder Gegner uns entdecken und entsprechend aufhört, wenn ein Kampf vorbei ist. Wie oft ein Spieler die dynamische Kampfmusik auf die Ohren bekommt, ist hingegen vom Spielstil abhängig. Wer lieber schleicht und vorsichtig vorgeht kann das dank der offeneren Gebiete tun, aber auch Freunde direkter Action mit wilden Feuergefechten kommen auf ihre Kosten. Damit dürfte sich Shadow Fall etwas variabler spielen als seine Vorgänger, vor allem die Drohne bringt frischen Wind in die Kämpfe.
Guerilla will bei Shadow Fall besonderen Wert auf die Geschichte und die Spielwelt legen. In der Vergangenheit gab es immer wieder Kritik, dass die Entwickler das durchaus reichhaltige Killzone-Universum nicht ausnutzen und mit Hintergrund ausstatten würden. Das ist diesmal anders. Wer zum Beispiel in den Vektaner-Gebieten unterwegs ist, kann Gespräche der Anwohner belauschen, was für Lebendigkeit sorgen soll und zusätzliche Infos zur Geschichte des geteilten Planeten geben der Story des Spiels einiges mehr an Tiefgang. Auch technisch ist der Titel auf einem sehr guten Weg, denn Grafik und Sound sind bei der E3-Version schon auf einem hohen Niveau. Besonders die extrem scharfen Texturen und die hohe Weitsicht beeindrucken uns auf der Messe, beim Sound gefällt uns die dynamische Kampfmusik und die extrem gute Surroundabmischung.
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