Wir hassen die Helghast! Und zwar mit so viel Inbrunst und Hingabe, dass man schon wieder von Liebe sprechen könnte. Was es uns immens erleichtern dürfte, den Shooter Killzone Mercenaryzu spielen. Anders als in den PlayStation-Titeln der Serie müssen wir nämlich im Ableger für die PlayStation Vita auch für die fiesen Kriegstreiber von Helghan in die Schlacht.
Wir spielen in Killzone Mercenary keinen heldenhaften Soldaten der Interplanetary Strategic Alliance (ISA), sondern einen Söldner; logisch, immerhin lautet der Untertitel schon »Mercenary«, also auf Deutsch eben »Söldner«. Arran Danner, unser Alter-Ego, ist nicht gerade jemand, den wir als Supersympathen bezeichnen würden. Bei der Army wollte man ihn irgendwann nicht mehr, jetzt arbeitet er für den, der ihm am meisten zahlt.
Das bedeutet, dass wir sowohl für die ISA, als auch für die Helghast Aufträge erledigen. Ohne Moral, ohne Skrupel, ohne Partei zu ergreifen - einzig der Job zählt, beziehungsweise die Kohle, die dafür herausspringt. Geld bekommen wir aber nicht nur für erledigte Aufgaben, auch besondere Aktionen wie Nahkampfattacken oder Schleicheinlagen füllen unser Konto.
Fiese Spezialwaffen
Mit der Kohle kaufen wir uns neue Waffen und weitere Hilfsmittelchen. Zu den Killzone-typischen Knarren (allerlei Halb- und Vollautomatikwummen) gesellt sich das neue Van-Guard-System: ein kleiner Computer, den wir am Handgelenk tragen, bietet neben nützlichen Hacks für Sicherheitssysteme auch acht neue Spezialwaffen.
Die bringen uns eine Menge Vorteile: um eine verwinkelte, feindliche Basis zu erobern, postieren wir uns gut geschützt ein Stück außerhalb, schicken unsere ferngesteuerte Drohne »Mantys« vor und töten damit per Knopfdruck jede einzelne Wache, ohne uns aus der Deckung zu begeben. Wenn wir mitten im Gefecht beinahe überrannt werden, aktivieren wir kurzerhand »Porcupine« und schon können wir über den Touchscreen mächtige Raketen auf den Feind abfeuern.
All diese nützlichen Fähigkeiten lassen sich auch im Multiplayer einsetzen. Bis zu acht Spieler kämpfen gleichzeitig im Deatchmatch, Team-Deatchmatch oder Warzone-Modus auf einer von sechs Karten als ISA-Soldaten oder Helghast mit- oder gegeneinander.
Story-Modus mit Wiederspielwert
Die Geschichte von Killzone Mercenary spielt parallel zu denen der PlayStation-Teile. Laut Entwickler Guerrilla Games bekommen wir immer wieder Ereignisse zu sehen, die wir bereits erlebt haben -- nur eben aus einem anderen Blickwinkel. Wann und wo wir in der Story einsteigen, wurde allerdings noch nicht verraten.
Auch ob neben der Jagd nach der Kohle noch eine packende, emotionale Geschichte wartet, oder ob wir uns mit stumpfer Geldmacherei zufrieden geben müssen, wissen wir nicht. Die Singleplayer-Kampagne soll auf circa sechs bis acht Stunden Spielzeit kommen. Für alle, die nach dem ersten Durchspielen gerne ein weiteres Mal Hand an die Kampagne legen, schalten sich am Schluss drei weitere Modi frei, in denen wir neben der Hauptaufgabe entweder Scharfschützen-, Schleich- oder Zerstörungsherausforderungen erledigen müssen.
Ein wenig mehr Taktik
Nach dem ersten Anspielen können wir sagen, dass sich der Vita-Ableger trotz der Touch-Elemente für Nahkampfangriffen oder zum Schalter umlegen wie ein echtes Killzone anfühlt. Die neuen Spezialwaffen bringen interessante taktische Möglichkeiten in das gewohnte Spielprinzip, jedoch nicht ganz so viel wie in Killzone: Liberationfür die PSP.
Auch optisch kann sich die Welt um den skrupellosen Söldner sehen lassen, zumal der Vita-Teil auf Basis der Killzone-3-Engine entwickelt wurde. Die Militärbasen und Landezonen, die wir bisher erkunden durften, sind detailliert und deswegen glaubwürdig. Bleibt nur die Frage, ob die Story, bei der sich alles nur ums Geld dreht, auch ein bisschen mehr Tiefgang bietet, als der erste Eindruck vermittelt.
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