Kane & Lynch 2: Die Schießereien
Die meiste Zeit der vier Levels haben wir hinter irgendeiner Deckung verbracht und geschossen. Kane & Lynch 2: Dog Days macht von Anfang an keinen Hehl daraus, dass es in erster Linie ums Ballern geht. Nur wenige Augenblicke liegen zwischen Kanes Ankunft in Shanghai und der ersten großen Bohnenverteilerei. Dabei orientiert sich der Titel am aktuellen Standard: Euer Alter Ego Lynch heilt automatisch, wenn er nur eine Weile nicht getroffen wird. Hat es den Mann dann doch mal heftig erwischt, geht er auch nicht gleich hopps, sondern kippt nur aus den Latschen, kann dann noch den nervigsten Widersacher ausschalten, sich wieder aufrappeln und in Sicherheit verduften. Nur wenn Lynch am Boden liegt und weiterhin Kugeln frisst, segnet er das Zeitliche. Dann geht’s zurück zum letzten automatischen Speicherpunkt. Selber sichern? Fehlanzeige!
Kane rennt euch wie ein Schoßhündchen hinterher, geht in Deckung, schießt und trifft sogar. Der Mann ist also wirklich eine Hilfe in den teilweise unüberschaubaren, weil in reichlich verwinkelten Ecken stattfindenden Schusswechseln. Das Leveldesign ist dann auch das einzige Element, das die Schießereien etwas anspruchsvoller gestaltet. Die Gegner-KI entspricht bisher lediglich dem Durchschnitt, sie kann also in Deckung gehen und treffen, zu ausgeklügelten Manövern reicht es hingegen nicht.
Kane & Lynch 2: Die Optik
Neben den beiden ungewöhnlichen Protagonisten ist die Optik das Alleinstellungsmerkmal von Kane & Lynch 2: Dog Days. Der Publisher Square Enix vermarktet sie als »Youtube-Look«. Eine Bezeichnung, die wir zwar ein wenig bemüht finden, die aber zumindest die Marschrichtung grob vorgibt: viel Gewackel, ungewöhnliche Einstellungen, Farben entweder sehr grell oder sehr gedeckt, als hätte jemand den Weißabgleich an der Kamera nicht bemüht. Was klingt, als sei es nach gefühlten fünf Minuten ähnlich anstrengend für die Augen wie der dritte Teil der Bourne-Serie, entpuppt sich als probates Mittelchen, um vom sonst recht konventionellen Dauergeballer abzulenken. Gefällt uns bisher jedenfalls ziemlich gut! Auch eine prima Lösung: Wenn ihr jemandem aus nächster Nähe eine Kugel in den Kopf jagt, wird ein Pixelfilter über das verunstaltete Haupt gelegt. Irrerweise wirkt das fast noch widerlicher, als offen zu zeigen, was Sie mit Ihrem Gegner angestellt haben. Eben getreu dem Motto, dass sich der wahre Horror immer im Kopf abspielt. Hier gleich zweifach.
Weniger gut gefällt uns, dass die Figuren in den Dialogen teilweise noch nicht animiert sind. Der Boss Glazer beispielsweise tickt in einer Tiefgarage aus, kreischt Anweisungen und wilde Beschimpfungen in sein Handy. Zumindest akustisch. Seine Figur steht dabei nämlich nur stocksteif rum, ein Handy ist auch nirgends zu sehen und der Mann bewegt nicht mal den Mund. An derlei auffälligen Fehlern muss IO Interactive noch dringend nachbessern. Immerhin soll Kane & Lynch 2: Dog Days bereits am 20. August erscheinen.
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