Der mediterrane Inselstaat Medici wäre wohl der ideale Ort für einen Sommerurlaub. Doch in der Haut von Rico Rodriguez, dem Helden von Just Cause 3, haben wir nur Augen für eins: Gastanks! Zwei davon haben wir entdeckt, in verführerischer Nähe zu ein Stromgenerator. Unsere Spielfigur ist aber kein Mitarbeiter der Stadtwerke mit besonderem Faible für seinen Job sondern, sagen wir mal, Abriss- und Fesselexperte. Mit seinem Greifhaken spannen wir ein Stahlseil zwischen den Gasbehältern. Dann noch eine weitere Verbindung zum Stromerzeuger, und weil's so schön ist, binden wir mit einem weiteren Seil auch noch einen Gehilfen das fiesen Diktators General Di Ravello an einen der Metallzylinder. Schon ist unser explosives Domino fertig.
Auf Knopfdruck erhöhen wir die Spannung der Seile, bis wir ein befriedigendes Knacken hören. Jetzt heißt es zurücklehnen und genießen, wie zunächst der erste Gasbehälter langsam gegen den zweiten prallt, ihn ebenfalls aus der Verankerung reißt, bis beide schließlich gemeinsam auf den Generator stürzen und ihn in einer gewaltigen Explosion pulverisieren. Einfach herrlich. Zufrieden mit unserem Werk schnappen wir uns einen in der Nähe stehenden Jeep und brausen in den Sonnenuntergang. Warum wir das alles tun? Na ganz einfach weil's geht. Just Cause halt.
Just Cause 3 - Screenshots ansehen
Die Spielereihe der Avalanche Studios ist seit dem Release des ersten Teils im Jahr 2006 bekannt für eine gigantische Welt, große spielerische Freiheit und dermaßen übertriebene Actioneinlagen, dass Call of Duty dagegen wie eine realistische Militärsimulation wirkt. Dass sich daran auch in Just Cause 3 absolut nichts ändern wird, dürfte die gerade beschriebene Szene nachdrücklich belegen.
Dabei ist das gar nicht so selbstverständlich, denn obwohl nominell der gleiche Entwickler wie zuvor am Actionspektakel werkelt, ist ein komplett neues Team mit Sitz in New York für den dritten Teil verantwortlich. Das Ursprungsstudio in Schweden arbeitet derweil an der Spielumsetzung von Mad Max. Wir haben uns beim Entwicklerbesuch anhand einer Pre-Alpha-Version davon überzeugt, dass auch »die Neuen« wissen, wie überdrehte Popcornaction auszusehen hat.
So entstand diese Preview
Wir haben Just Cause 3 auf einem Preview-Event in Stockholm gespielt, zu dem wir vom Publisher Square Enix eingeladen wurden. Der Publisher übernahm die Kosten für unsere Reise und die Unterkunft. Der Entwicklerbesuch bestand aus einer ca. 45-minütigen Präsentation des Spiels mit anschließendem 30-minütigen Hands-On sowie Interviews mit Game Designer Francesco Antolini und CEO Christofer Sundberg. Alle Screenshots wurden uns vom Entwickler zur Verfügung gestellt.
Diktatoren gibt's wie Sand am Meer
Nachdem der südländische Draufgänger Rico Rodriguez in Just Cause und Just Cause 2 im Auftrag der USA die Diktaturen in San Esperito und Panau beseitigt hat, freut er sich eigentlich auf einen ausgedehnten Heimaturlaub. Doch bei der Rückkehr in sein Heimatland Medici stellt er fest, dass auch dort ein brutaler Herrscher die Macht an sich gerissen hat. Mit Hilfe des Militärs und der obrigkeitshörigen Polizei unterdrückt General Di Ravello die Bevölkerung. Zwar gibt es eine kleine Rebellenbewegung, doch die hat gegen die gut ausgerüsteten Truppen des Diktators kaum eine Chance - also muss Rico selbst eingreifen.
Mehr als diese groben Handlungsfetzen wollten uns die Entwickler bislang nicht preisgeben. Das ist jedoch nicht weiter schlimm, denn die Erfahrungswerte aus den Vorgängern lehren uns, dass sich auch die finale Story vermutlich auf den Rücken einer Nacktschnecke tätowieren ließe. Seien wir ehrlich: Niemand spielt Just Cause wegen der ausgefeilten Geschichte.
Viel wichtiger wäre den Fans hingegen die Rückkehr der vielen schrulligen Charaktere aus Just Cause 2, deren grausame englische Vertonung schnell zum Kult avanciert ist. Wir sagen nur: »I am Bolo Santosi!« Als wir Game Designer Francesco Antolini darauf ansprechen, zeigt er sich zuversichtlich, dass den Spielern auch die Figuren in Just Cause 3 gefallen werden. Details will er aber nicht verraten. Für die Entwickler zählt aktuell vor allem, das richtige Spielgefühl hinzubekommen.
Der Boden ist aus Lava
Just Cause 3 spielt sich wie bereits erwähnt fast genau wie seine beiden Vorgänger. Um General Di Ravello zu stürzen, erkunden wir auf eigene Faust die frei begehbare, gigantische Inselwelt von Medici. Auf 400 Quadratmeilen soll Medici noch mehr Abwechslung bieten, als die etwa gleichgroße Spielwelt Panau aus dem Vorgänger. Wir können sagen: Der Mittelmeerstaat sieht zumindest schon mal besser aus. Die aufgebohrte Grafikengine gewährt uns eine fantastische Weitsicht und bietet durch den dynamischen Tag-Nacht-Wechsel immer wieder herrliche Panoramen.
Das fertige Spiel soll außerdem unterschiedliche Witterung bieten. Das optische Prunkstück sind die feurigen Explosionen, die vor allem bei Nacht voll zur Geltung kommen. Abstriche müssen wir bei den Figuren und Gebäuden machen, die vor allem im direkten Vergleich zu GTA 5 mehr Details vertragen könnten. In der Distanz sorgt Treppchenbildung aktuell außerdem noch für ein unruhiges Bild.
Um seinem Mutterland zu einem Regierungswechsel zu verhelfen, erfüllt Agent Rodriguez Missionen für die Rebellen, zerstört Militärstützpunkte und richtet ganz einfach möglichst viel Chaos an. Die riesigen Entfernungen überbrücken wir, indem wir uns wie in GTA allerhand Land-, Wasser- und Luftfahrzeuge von der lokalen Bevölkerung »leihen«. Die lästigen Quicktime-Events des Vorgängers sind dabei glücklicherweise Geschichte. Die rissen den Spieler ohnehin nur unnötig aus dem »Flow«, meinen die Entwickler.
Wahlweise können wir die Vehikel sowie Waffen auch gleich von den befreundeten Aufständischen zu unserem Standort liefern lassen. Mussten wir für diesen Service in Just Cause 2 noch ordentlich Moneten hinblättern, legen wir in Teil drei einfach einen Sender aus, deren Vorrat wir in den Basen der Rebellen kostenlos wieder auffüllen. Eine willkommene Vereinfachung, wie wir finden.
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