Schmerzlich müssen wir uns an Reeves letzte Filme erinnern: 47 Ronin oder Man of Tai Chi, bei dem er zum ersten Mal Regie führte, bewegten sich nahe am Abgrund des guten Geschmacks und nicht nur Hollywood hat den markanten Schauspieler schon (fast) aufgegeben. Aber nun kehrt Keanu Reeves als ehemaliger Profikiller John Wick zurück auf die Leinwand und beweist, dass sich Beharrlichkeit und Kontinuität auszahlen.
Ein Mann und seine Berufung
John Wick - allein schon das Aussprechen dieses Namens lässt die Menschen aus der Unterwelt erzittern, denn John galt als der beste Profikiller der Stadt. Doch die wilden Zeiten, in denen Leuten gehörig den Arsch aufgerissen hat, sind vorbei und in sein Leben ist Ruhe eingekehrt. Seit fünf Jahren lebt er zurückgezogen, fern von allem Ärger. Der Ausstieg scheint geglückt. Bis zu dem Tag, als sich ein paar junge russische Kleinkriminelle provoziert fühlen und John etwas sehr persönliches wegnehmen: Sie töten während ihres Einbruchs in Johns Haus seinen Hund. Den neuen Wegefährten, der über den Verlust seiner kürzlich verstorbenen Frau hinwegtrösten soll.
Die Prügel, die John überrascht einstecken muss, wird dabei zur Nebensache. Den Verlust des Hundes (und des 69er Mustangs) nimmt er ihnen aber persönlich. Dummerweise ist der Hauptübeltäter Iosef (Alfie Allen) der Sohn des russischen Mafiabosses Viggo Tarasov (Michael Nyqvist). Iosef, großspurig und noch grün hinter den Ohren, weiß nicht, was er mit seiner nächtlichen Aktion angerichtet hat: Niemand legt sich mit John Wick an. Niemand, dem sein Leben lieb ist, ist so dumm und provoziert den ehemaligen Profikiller.
Rache wird kalt serviert
Was nun folgt, ist ein temporeiches Gemetzel auf Johns Jagd nach Rache. Aber um an Iosef im Stil »Auge um Auge« Rache zu üben, muss sich John erst einmal durch wütende Gefolgsleute Viggos und angeheuerte Profikiller morden. Einer davon, der offenbar auch seinen Job versteht, ist Marcus (Willem Dafoe). Aber das Kopfgeld von zwei Millionen Dollar lockt nicht nur ihn an, sondern ruft weitere Hitmen der Unterwelt auf den Plan.
Die fünf Jahre der Profikiller-Abstinenz scheinen wie weggeblasen, sobald John in seinen Maßanzug schlüpft, seinen 69er Mustang zurückerobert und sein Waffenarsenal ausgräbt. In nahezu stoischer Routine ballert er sich durch gefühlte hundert Gegner und macht klar, dass mit ihm nicht zu spaßen ist. Und das alles für einen Hund?
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