In seinen diversen Abenteuern sieht sich Super Mario immer wieder mit Entführungen seiner Prinzessin Peach konfrontiert. Ein mit Nintendo rivalisierendes Videospielunternehmen aus Japan nahm dieses Szenario Mitte der 1990er Jahre offenbar etwas zu genau und ließ die jüngere Schwester eines Nintendo-Entwicklers entführen, um ihn zu einer Kündigung zu bewegen.
So steht es jedenfalls im Buch The Untold History of Japanese Game Developers Volume 2 von John Szczepaniak geschrieben.
Im Verlauf des Buches berichtet der unter dem Pseudonym Hideo Nanashi auftretende Nintendo-Mitarbeiter, dass die japanische Videospielindustrie traditionell enge Beziehungen zur organisierten Kriminalität pflege, da Videospiele dort ohnehin als schlecht angesehen werden würden:
"In Japan gibt es diese bösartigen Unternehmen, die immer wieder auftauchen. Und anders als im Westen herrscht dort die Auffassung vor, dass Spielen schlecht ist - also das Gegenteil von harter Arbeit. Die Unterhaltungsindustrie wurde deshalb fast schon zwangsläufig durch diese bösartigen Unternehmen mit ihren Verbindungen zur Unterwelt infiltriert. "
Die einzigen Unternehmen, die in den vergangenen Jahrzehnten sauber geblieben sind, seien Nintendo und Bandai Namco.
Und hier setzt dann auch die Entführungsgeschichte an. Durch die Verbindungen zur organisierten Kriminalität war es einem der führenden japanischen Gaming-Unternehmen möglich, einige Kriminelle mit der Entführung der Schwester von Nanashi zu beauftragen. Auf diesem Weg wollte man den Entwickler dazu zwingen, seinen Arbeitsvertrag bei Nintendo aufzukündigen.
Nanashi wusste sich eigenen Angaben zufolge jedoch zu helfen: Er kaufte kurzerhand einen Spielautomaten des betreffenden Herstellers, mietete einen Kran an und ließ das Gerät vor dem Bürogebäude des kriminellen Nintendo-Konkurrenten auf größerer Höhe auf den Boden fallen. Er habe so vermitteln wollen, dass er es durchaus ernst meine. Und offenbar konnte er seine Gegner auf diesem Weg dann auch davon überzeugen, die entführte Schwester wieder freizulassen.
Welches japanische Unternehmen hier mit seinen Verbindungen zur Unterwelt versuchte, seinem Konkurrenten Nintendo zu schaden, wird nicht verraten. Auch der Name des betroffenen Entwicklers wird nicht verraten. Die englischsprachige Webseite nintendolife.com will jedoch die Identitäten beider involvierten Parteien enthüllt und somit bestätigt haben.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.