Software
Die eigentlichen Highlights des neuen iPhones stecken in der Version 5 von iOS. Das neue Betriebssystem bringt eine Reihe von Neuerungen mit. Für die fünfte große Neuerung hat sich Apple aber scheinbar auch einige Funktionen von der Konkurrenz abgesehen. Die neue Benachrichtigungszentrale etwa erinnert frappierend an Android. Sie wird von der oberen Menüleiste heruntergezogen und zeigt etwa anstehende Erinnerungen, eingegangene Nachrichten oder Widgets mit Wetter- oder Börsendaten. iOS 5 erlaubt zudem, dass ein Gerät aktiviert wird, ohne dass es an iTunes angeschlossen sein muss. Wer denkt, dass Apple die Desktop-Software damit überflüssig macht, irrt sich aber - für das Übertragen von Daten braucht man iTunes immer noch.
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Komplett neu sind Funktionen wie die Twitter-Integration oder iMessage. Besonders letzteres ist praktisch: Die App integriert sich in die normale Nachrichtenanwendung, kann aber erkennen, wenn das Gegenüber ebenfalls ein iOS-Gerät verwendet. Dann werden die Nachrichten nicht per SMS verschickt, sondern über eine aktive Datenverbindung übertragen. Der Vorteil: Nicht nur lassen sich Bilder günstig verschicken, man erhält außerdem eine Rückmeldung, ob die Nachricht ankam und ob das Gegenüber gerade selbst an eine Nachricht verfasst.
Der Dienst MobileMe wird mit dem Update aber durch die iCloud abgelöst. Die iCloud ist ein Online-Dienst, der gespeicherte Daten wie Kontakte, Lesezeichen oder Erinnerungen online zugänglich macht. Zudem kann man Backups des Gerätes in der iCloud ablegen und von dort wieder zurückspielen. Auf der Website iCloud.com kann man beispielsweise auch das iPhone finden, wenn es verloren geht, einen Ton abspielen, das Gerät sperren oder alle lokale Daten löschen. Auch aufgenommene Fotos und Videos werden direkt hochgeladen.
Während es nahezu alle Funktionen im Software-Update von iOS 5 enthalten sind, gibt es eine Exklusivanwendung für das iPhone 4S: Siri. Die App ist tief ins System integriert und soll dem Nutzer als digitale Assistentin dienen. Man diktiert Siri eine Aufgabe oder Anfrage, die Software verarbeitet die Eingaben und liefert die passenden Informationen. So zumindest ist die Theorie. In der Praxis ist Siri alles andere als ausgereift. Anweisungen wie etwa „Wecke mich in einer halben Stunde“ klappen zwar gut, Siri scheitert aber beispielsweise regelmäßig daran, Lieder von englischsprachigen Interpreten wiederzugeben.
Anders als in den USA kann Siri außerdem keine Daten aus dem Web abrufen. Wer beispielsweise in Amerika diktiert, dass er Hunger auf Pizza hat, erhält von Siri die nächsten Pizzerien angezeigt. In Deutschland quittiert die Anwendung die Anfrage mit einem wenig hilfreichen „OK“. Klar, der Dienst befindet sich noch in der Betaphase, für ein Apple-Produkt wirkt Siri aber ungewöhnlich unfertig. Bleibt zu hoffen, dass der Dienst noch nachgebessert wird. Überraschend ist allerdings, wie gut Siri Spracheingaben verarbeiten kann. Selbst das Diktieren von Nachrichten klappt gut - zumindest solange man normales Deutsch verwendet und auf englische Fachausdrücke verzichtet.
Technik
iOS 5 und der A5-Chip haben deutlich positive Auswirkungen auf den Akku. Wie eingangs erwähnt hält das iPhone 4S deutlich länger durch als die Vorgänger - dennoch muss es spätestens alle zwei Tage an die Steckdose.
Bei Desing und Verarbeitung gibt es minimale Unterschiede: Wie beim Vorgänger dominieren Materialen wie Glas und Aluminium im Vordergrund. Dadurch macht das iPhone 4S einen sehr guten und hochwertigen Eindruck. Neu sind lediglich zwei neue Einkerbungen im seitlichen Aluminiumband. Wahrscheinlich wird dadurch das Empfangsproblem des Vorgängers behoben, zumindest im Test konnten wir keine Einbrüche feststellen. Die Sprachqualität war bei allen Anrufen gut, das Gegenüber war immer verständlich. Probleme, wie sie etwa hier beschrieben werden, konnten wir im Test nicht nachvollziehen.
Handling
Vorteil des kleinen Bildschirms ist, dass das Smartphone mit den Abmessungen von 11,5 cm x 5,8 cm x 0,9 cm angenehm in der Hand liegt. Es gibt sogar Gerüchte, dass Apple absichtlich diesen Formfaktor beibehält, damit das iPhone mit einem Daumen zu bedienen ist und der Nutzer nicht umgreifen muss. Die Verarbeitung ist erstklassig, selbst mit Materialien wie Glas und Aluminium wird das Smartphone nicht zu schwer. Das Gewicht liegt bei 140 Gramm.
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