Ich drucks mir einfach selbst: Wie mein 3D-Drucker mein Brettspielleben verbessert hat

Drucken statt kaufen. Rae hat sich einen 3D-Drucker besorgt und druckt seitdem nicht nur Verbesserungen für ihre Brettspielsammlung, sondern erweitert sie sogar um komplett selbstgedruckte Spiele.

Der 3D-Drucker hat mein Brettspielleben definitiv besser gemacht – hier ist einer der Beweise dafür. Der 3D-Drucker hat mein Brettspielleben definitiv besser gemacht – hier ist einer der Beweise dafür.

Brettspiele sind nicht unbedingt ein günstiges Hobby. Das kann euch jede*r bestätigen, der oder die den Fehler gemacht hat, in einem Laden einmal zu denken "oh, das sieht spannend aus" und somit das Tor zu einer neuen Welt (und finanziellem Ruin) geöffnet hat.

Ähnlich ist es zumindest mir ergangen, als ich vor ein paar Jahren auf die Idee kam, mir die Brettspiel-Adaptionen zweier meiner Lieblingsvideospiele (Plague Inc und Stardew Valley) anzuschaffen, um sie auch mit Nicht–Gaming-affinen Freund*innen spielen zu können. Aus zwei Kartons wurden schnell drei, vier, fünf, … Nun, ihr könnt es euch vorstellen.

Wie jede*r Brettspieler*in aber weiß, hört es meistens mit den Spielen selbst nicht auf. Es gibt immer die ein oder andere Kleinigkeit oder Zubehör, das man noch gebrauchen kann – seien es neue Würfel, Kartenhalter oder Ersatz für verschollene Spielfiguren.

Dieser ganze Kleinkram hätte ebenfalls ein kleines Vermögen kosten können – wäre ich nicht auf die Idee gekommen, das Zubehör mit meinem 3D-Drucker einfach selbst zu drucken.

Rae Grimm
Rae Grimm

Brettspiele haben erst seit ein paar Jahren wieder Einzug in Raes Haushalt gehalten. Schuld daran sind vor allem Enthusiasten wie die Kollegen Heiko von GameStar oder Tobi von GamePro, dessen Videocall-Hintergrund lange Zeit eine Art Wimmelbild für Brettspiele war. Seither hat Rae sich eine kleine, aber feine Sammlung aufgebaut. Seit diesem Jahr verbessert sie diese nicht nur durch Projekte aus ihrem neuen 3D-Drucker, sondern erweitert sie sogar um neue, selbstgedruckte Spiele.

Es gibt nichts, was man nicht selbst drucken kann 

Brettspiele waren zwar nicht der Hauptgrund, warum ich mir einen 3D-Drucker angeschafft habe, schnell wurden sie aber zum Grund, warum er kaum stillsteht.

Es ist kaum möglich, eine Seite für 3D-Druck zu besuchen, ohne über hunderte (oft kostenlose) Dateien für Brettspiele zu stolpern. Dabei ist es egal, ob ihr einfach nur nach Accessoires für bereits bestehende Spiele sucht wie Aufbewahrungsmöglichkeiten für eure MTG-Karten, Ersatz für verlorene Teile, Zubehör für eure nächste Pen & Paper-Runde oder gar komplette Spiele. Wie oben bereits steht: Es gibt nichts, was es nicht gibt.

Dieser schicke Würfelturm war eines meiner ersten Druckprojekte. Dieser schicke Würfelturm war eines meiner ersten Druckprojekte.

Bei mir fing alles klein an, indem ich mir einen Würfelturm und eine thematisch passende Würfelaufbewahrung für meine D&D-Runden drucken wollte, in der Hoffnung, der ständigen Würfelsucherei in meiner Wohnung so ein Ende zu setzen. 

Während der Suche nach den für mich passendsten Dateien, stolperte ich nicht nur über eine gigantische Auswahl fantastischer Türme, sondern auch über komplette Brettspiele.

Zwei meiner Lieblingsseiten für 3D Druck, MakerWorld und Cults3D, hatten nämlich erst kürzlich Wettbewerbe, die sich genau um dieses Hobby drehten.

MakerWorld Einer der vielen Brettspiel-Wettbewerbe, die es im Internet gibt.

Cults3D Sogar Hello Kitty hat ihr eigenes, druckbares Schachspiel.

Neben unzähligen Versionen von Klassikern wie Schach, Tic Tac Toe oder Schiffe versenken, gibt es auch komplett eigene, selbst erdachte Spiele und Puzzles, die talentierte 3D-Drucker-Enthusiast*innen selbst designt und oft komplett kostenlos anbieten. 

Ich habe dabei so viele coole Dinge entdeckt, dass ich in einer Art Drucker-Paralyse verfallen bin, weil ich nicht wusste, was ich zuerst drucken soll: Das Schoko-Schachset? Ein Spiel über Gänse? Käsewürfel? Hungry Hungry Dragon Ball? Oder vielleicht doch eine Art "Wer ist es" meines Freundeskreises?

Letztlich ist es ein Katzenpuzzle geworden, das an Weihnachten ein neues Zuhause gefunden hat. 

Katzenpuzzle Ist es nicht wunderschön?

Knucklebones Das Knucklebones-Minispiel in seiner ganzen Pracht.

Für mich selbst habe ich (neben D&D-Zubehör) vor allem Controller- und Konsolenhalterungen gedruckt. Schließlich soll auch der digitale Part meines Gaming ein stilvolles Zuhause haben.

Außerdem konnte ich eines meiner liebsten Minigames aller Zeiten drucken: Knucklebones aus Cult of the Lamb!

Als Nächstes habe ich es auf eine druckbare Version von Kessel Sabacc abgesehen, nachdem ich bemerkt habe, dass ich Star Wars Outlaws manchmal nur starte, um ein paar Ründchen Karten zu spielen …

Sky Team: Brettspiel-Trailer zum Spiel des Jahres 2024 Video starten 0:53 Sky Team: Brettspiel-Trailer zum Spiel des Jahres 2024

Keine Angst vor dem 3D-Drucker

Wenn ihr nun denkt: "Aber 3D-Drucker sind doch Blutmagie/komplizierte Science-Fiction", dann kann ich euch beruhigen: So schwierig ist es mittlerweile gar nicht mehr und Blut fließt auch eher selten.

Der Einstieg in die Welt von 3D-Druck ist mir zumindest überraschend leicht gefallen – und zwar nicht, weil ich eine besonders begabte Tech-Bastlerin wäre. Ich bin eher die Art Person, die bei der Personalabteilung nachfragen muss, ob es eigentlich ein Arbeitsunfall ist, wenn man sich während der Arbeitszeit selbst mit Sekundenkleber am eigenen Monitor festklebt (Antwort: Nur wenn man blutet) und die mal einen beruflichen Call verlassen musste, weil ihre Waschmaschine gebrannt hat (fragt nicht …).

Trotz meiner Ungeschicktheit gehöre ich zur Gattung "Das kann ich doch selbst machen", daher war ein 3D-Drucker wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit. Schließlich kann ich so bequem und günstig zu Hause Lösungen für allerhand kleine Alltagsprobleme drucken, für die ich sonst einen Abstecher zu Amazon und Co gemacht hätte.

Jahrelang wurden meine Uno-Karten durch einen ausgeleierten Haargummi zusammengehalten. Jetzt haben sie ein richtiges Zuhause. Jahrelang wurden meine Uno-Karten durch einen ausgeleierten Haargummi zusammengehalten. Jetzt haben sie ein richtiges Zuhause.

Zum Glück hat mein jahrelanges Liebäugeln mit 3D-Druck dafür gesorgt, dass es mittlerweile einige relativ günstige und auch einsteigerfreundliche Drucker gibt. Einer davon ist bei mir eingezogen und hat dafür gesorgt, dass ich zwar keinen Küchentisch zum Essen mehr besitze, dafür aber ein neues Hobby und jede Menge coole Gegenstände und Spiele, die mich nur einen Bruchteil dessen gekostet haben, was ich im Laden dafür hätte zahlen müssen.

Sicher, etwas bastelfreudig sollte man schon sein, da alle Drucker widerwillige Biester sein können und 3D Drucker hier sicherlich keine Ausnahme bilden. Aber wenn sogar ich mit meinen zwei festgeklebten, äh, linken Händen das schaffe, dann ist die Einstiegshürde wirklich niedrig.

Habt ihr auch einen 3D-Drucker? Und falls ja, was war das coolste, was ihr damit gedruckt habt?

zu den Kommentaren (0)

Kommentare(0)
Kommentar-Regeln von GamePro
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.