Das Highlight des neuen Smartphones von HTC steckt bereits im Titel: Dank eines autostereoskopischen Bildschirms kann das Gerät Inhalte dreidimensional darstellen. Dazu ist keine spezielle Brille notwendig. Ähnlich wie beim Nintendo 3DS verwendet HTC dazu eine Parallaxenschranke. Das rechte und linke Auge sehen jeweils unterschiedliche Pixel eines Bildes, wodurch der Eindruck räumlichen Sehens entsteht. Wer allerdings denkt, dass der Home-Bildschirm und HTCs Android-Oberfläche Sense dem Nutzer nach dem Einschalten in 3D entgegenspringen, der wird enttäuscht. Das HTC Evo 3D verfügt zwar über die neueste 3.0er-Version von HTC Sense, der 3D-Effekt ist aktuell aber auf die Kameras, die Bildergalerie sowie die Videowiedergabe und speziell optimierte Spiele beschränkt. Beim Preis zeigt sich, dass HTC das Gerät in der Oberklasse ansiedelt: Zum Testzeitpunkt kostet das erst seit kurzem erhältliche Smartphone 580 Euro ohne Vertrag.
Hardware
Das Evo 3D wird von einer Dual-Core-CPU angetrieben, die mit 1,2 GHz taktet und auf der Snapdragon-Architektur von Qualcomm basiert. Dem zur Seite stehen 1,0 GByte Arbeitsspeicher. Daten werden auf einem 1,0 GByte großen internen Speicher abgelegt. Erweiterbar ist dieser per MicroSD, maximal werden 32 GByte große Speicherkarten unterstützt. Eine 8,0 GByte große Speicherkarte liefert der Hersteller genauso mit wie beim HTC Desire S. Allerdings bietet die Konkurrenz um das LG Optimus Speedund das Samsung Galaxy S IIhier deutlich mehr.
Unterwegs erhält das Smartphone per UMTS und HSDPA Zugriff auf das mobile Internet, je nach Netzausbau sind im Download bis zu 14,4 MBit/s und im Upload bis zu 5,76 MBit/s möglich. Mit WLAN-Netzwerken kann sich das Smartphone per 802.11n verbinden. HTC integriert außerdem ein Bluetooth-Modul, das bereits den neuen Standard 3.0 unterstützt.
Display
HTC verbaut im Evo 3D einen Bildschirm mit einer Diagonale von 10,2 cm beziehungsweise 4,3 Zoll, womit das Evo 3D zwar genau so groß ist wie das Samsung Galaxy S II, allerdings auch deutlich schwerer. Die Auflösung beträgt 960x540 Pixel, die inzwischen als »qHD« beschrieben wird. Damit liefert das Smartphone ein Bildformat von 16:9, was sich vor allem bei Filmen bezahlt macht. Die Auflösung ist höher als beie den meisten anderen Smartphones, lediglich das Apple iPhone 4liegt mit 640x960 Pixeln nochmals darüber.
Das Display an sich kann dabei mit dem Super-AMOLED-Modellen von Samsung mithalten. Die Farben sind knackig, die Helligkeit sehr gut und die Blickwinkel in alle Richtungen großzügig bemessen. Selbst im Sonnenlicht können wir die Inhalte im Test gut erkennen – direkte Einstrahlung auf das Display ausgeschlossen. Im 3D-Modus ändert sich dies allerdings: Die ideale Position ist nicht einfach zu finden, zudem werden die Arme bei längeren Filmen schnell schwer.
Software
Im Inneren des Evo 3D arbeitet Android 2.3.4, zum Testzeitpunkt die aktuellste Version von. Verglichen mit Version 2.3.3, die etwa im Sony Ericsson Xperia Playoder dem HTC Desire S zum Einsatz kommt, sind im Wesentlichen kleinere Fehler behoben worden. Ebenfalls integriert ist die Open Accessory Library (OAL), über die Google den Entwicklern von Zusatz-Hardware wie Lautsprechern & Co. eine einheitliche Schnittstelle bereitstellen will. Dabei handelt es sich aber noch um Zukunftsmusik, denn noch gibt es keine OAL-fähigen Geräte.
Als Oberfläche verwendet HTC die eigene Sense-Entwicklung in der neuesten Version 3.0. Dieses Update bringt gegenüber der Vorgänger-Version einige Neuerungen: Unter anderen lassen sich alle virtuellen Oberflächen in einer Karussellansicht durchblättern, so dass wir das Gesuchte schnell finden als bisher. Wie gehabt verkleinert eine Geste mit zwei Fingern alle virtuellen Oberflächen auf ein Display. Zudem scheint HTC die Icons und Grafiken überarbeitet zu haben. In Kombination mit dem hochauflösenden Display wirken sie gestochen scharf und müssen sich nicht hinter dem iPhone 4 verstecken.
Richtig nervig ist, dass weder Spielehersteller wie Gameloft noch der Android Market auf das Evo 3D eingestellt sind. Wenn man Spiele mit 3D-Unterstützung kaufen will, erhält man regelmäßig eine Fehlermeldung. Das ändert sich hoffentlich in Kürze, allerdings hätte sich HTC durchaus ein Vorbild an LG nehmen können: Deren 3D-Smartphone, das Optimus 3D, bringt von Haus aus mehrere Spiele mit, darunter etwa die angepasste Version des Shooters N.O.V.A.
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