Homefronts Szenario auf dem Prüfstand
Auch wenn das Bedrohungsszenario von Homefront in Teilen nachvollziehbar klingen mag, es bleibt doch hochgradig unwahrscheinlich. Dass Jong-il seinen Sohn als Nachfolger einsetzen wird, ist zwar noch denkbar. Dass Nordkorea dann aber die Kapazitäten für einen großangelegten asiatischen Eroberungskrieg mit konventionellen Waffen hat, erscheint mehr als zweifelhaft. Südkorea mag zwar zahlenmäßig die kleinere Armee halten, technologisch ist sie aber weit überlegen. Die Ausrüstung des Nordens befindet sich nach Meinung von Experten immer noch auf dem Stand des Koreakrieges. Ein Mangel an Ersatzteilen und Rohöl spricht dafür, dass das Militär nur bedingt einsatzfähig ist und vor allem repräsentative Zwecke erfüllt sowie lediglich Stärke suggerieren soll.
Auch China legt inzwischen gesteigerten Wert auf politische Stabilität, um seine boomende Wirtschaft nicht zu gefährden. Sollte Nordkorea einen Krieg starten, würde höchstwahrscheinlich auch Peking seine Unterstützung entziehen. Dann wäre der Diktator vollkommen auf sich gestellt und ein Zusammenbruch des Systems mehr als wahrscheinlich.
Hinzu kommt, dass die USA führendes Mitglied der Nato sind. Sollte ein Angriff auf das Hoheitsgebiet der Vereinigten Staaten erfolgen (und sei es nur Hawaii wie bei Homefront), käme es zum Nato-Verteidigungsfall: Alle Mitgliedstaaten, darunter auch die Bundesrepublik Deutschland, wären per Vertrag dazu verpflichtet, ihr Militär zu mobilisieren und gegen den Aggressor vorzugehen.
Bleibt zu hoffen, dass ein solches Szenario stets nur fiktiv in Videospielen stattfindet.
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