Hollywood wurde die letzten Monate mehr oder weniger komplett lahmgelegt und ähnlich könnte es bald auch in der Videospiel-Branche passieren. Die Mitglieder der Gewerkschaft SAG-AFTRA haben jetzt zumindest schon einmal dafür gestimmt, dass dieses Mittel gewählt werden kann. Ob es überhaupt dazu kommt, steht noch nicht fest. Die Verhandlungen laufen und die Forderungen wurden gestellt.
SAG-AFTRA autorisiert Streik im Videospiel-Bereich, aber es muss nicht soweit kommen
Darum geht's: Stuntmenschen, Sprecher*innen und Motion Capturing-Artists wollen weiterhin von ihrer Arbeit im Videospielbereich leben können. Deswegen verhandelt ihre Gewerkschaft mit den Bossen der Branche über Inflationsausgleich, mehr Sicherheit und bessere KI-Regularien. Wenn die Verhandlungen scheitern, könnte ein Streik folgen.
SAG-AFTRA autorisiert Streik: Genau für diese Möglichkeit haben nun die Mitglieder der entsprechenden Gewerkschaft gestimmt. Das bedeutet nicht, dass ein Streik zwingend kommt, sondern nur, dass er autorisiert wurde. Die Verhandelnden könnten jetzt also ganz offiziell abgesegnet einen Streik ausrufen, sollten keine Einigungen erzielt werden können.
Mit wem wird verhandelt? Die dicken Fische sitzen alle mit am Tisch: Activision, Electronic Arts, Take Two, Epic, Disney, Warner Bros. und Insomniac verhandeln unter anderem auf der Gegenseite.
Das sind die Forderungen: Eine Verbesserung der Kompensation, um den Effekten der Inflation entgegenzuwirken. Zusätzlich soll die Nutzung von KI für Performances in Videospielen reguliert werden und außerdem braucht es mehr Sicherheitsmaßnahmen für Voice-Artists und diejenigen, die vor der Kamera stehen.
Oder, wie Ray Rodriguez von SAG-AFTRA sagt:
"Zwischen der ausbeuterischen Nutzung von KI und hinterher hinkenden Löhnen sehen sich diejenigen, die in Videospielen arbeiten, vielen Problemen ausgesetzt, die auch die haben, die in Film und Fernsehen arbeiten.
Die Streik-Autorisierung ist ein empathisches Statement dafür, eine Einigung zu finden, die diese talentierten Performer*innen fair kompensiert, Common Sense-Sicherheitsmaßnahmen bietet und ihnen erlaubt, in Würde zu arbeiten. Die Lebensgrundlage unserer Mitglieder*innen hängt davon ab."
Wie wahrscheinlich ist ein Streik? Das lässt sich nur schwer sagen. Tendenziell haben Firmenbosse aber meist eher wenig Lust, auf die Forderungen von Arbeiter*innen einzugehen. Zumal hier mit Disney auch ein Mega-Konzern verhandelt, der bereits die beiden großen Hollywood-Streiks der letzten Monate mit verantwortet hat. Aber da es auch dort Bewegung in die Angelegenheit kommt, könnte es hier schneller gehen.
Was würde das bedeuten? Die Produktion vieler AAA-Titel müsste dann wohl pausieren und wenn es so läuft wie in Hollywood, dürften die Gewerkschaftsmitglieder auch an keinen Promo-Terminen teilnehmen.
Autor*innen-Streik in Hollywood beigelegt: Während sich die Videospiel-Performer*innen auf einen Streik vorbereiten und auch die Schauspieler*innen immer noch streiken, wurde der Streik der Hollywood-Autor*innen am heutigen Mittwoch, den 27. September beigelegt (via: Moviepilot).
Es ist nach 148 Tagen zu einer Einigung gekommen und die umfasst unter anderem eine Anhebung der Grundlöhne. Firmen wie Netflix, Amazon und Disney müssen aber auch Autor*innen aufgrund der Abrufzahlen am Erfolg beteiligen, wozu die WGA Einblick in die Zahlen erhält.
Zusätzlich müssen die Firmen den Autor*innen mitteilen, welche Inhalte mit Künstlicher Intelligenz generiert wurden und dürfen diese Inhalte nur eingeschränkt benutzen. Darüber hinaus existiert jetzt auch ein Minimum von Autor*innen für die Writer Rooms, abhängig von Produktion und Episoden-Zahl.
Die Schauspieler*innen streiken allerdings noch weiter. Die Krise in Hollywood ist also noch nicht ganz abgewendet und womöglich kommen die Videospiel-Menschen bald noch dazu.
Wie denkt ihr über einen möglichen Streik im Videospielbereich?
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