Es heißt immer so schön: Das Beste kommt zum Schluss. Und das gilt meiner Meinung nach auch für den Warzone-Firefight-DLC, den es seit dem 29. Juni für Halo 5 gibt. Kostenlos, wie alle DLCs, was ich schon vor ein paar Monaten in meiner Kolumne zur Updatepolitik von Halo 5 ausgiebig gelobt habe. Es ist nicht sicher, ob weitere (kostenlose) DLCs kommen, aktuell ist davon aber nicht auszugehen. Übrigens: Bis zum 5. Juli gehört der Shooter indirekt zu den Games with Gold, bis dahin ist Halo 5 für Xbox-Live-Goldmitglieder kostenlos spielbar.
Warzone-Firefight bringt ganz DLC-typisch ein paar neue Inhalte ins Spiel. Die Map Slag zum Beispiel, eine Art Schmiede, durch die flüssige Lava gurgelt - sehr schick. Eine neue Forge-Oberfläche ist dabei, ein paar neue Fahrzeuge, die üblichen REQs mit Rüstungen, Spieleremblems und vieles mehr. Wer genau wissen will, was er sich mit dem DLC auf die Platte schaufelt, liest unsere Übersicht zu allen Inhalten des Warzone-Firefight-DLCs.
Mit Abstand am gespanntesten war ich aber auf den Firefight-Warzone-Modus. Und verdammt: Der Modus ist gut. Richtig gut. Ich hatte schon im April meinen Spaß mit der Beta zum Warzone-Firefight-Modus - auch wenn ich noch nicht vollständig begeistert war -, aber die fertige Version setzt da mal locker einen drauf, man merkt, dass sich seitdem noch einiges getan hat.
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Acht gegen alle
Wer den Modus noch nicht kennt: Mit insgesamt acht Spartan-Soldaten ziehe ich in die Schlacht und muss insgesamt fünf Runden mit unterschiedlichen Aufgaben überstehen. Diese Aufgaben wechseln dabei von Spiel zu Spiel. Meistens geht es aber darum, eine bestimmte Anzahl von Gegnern zu vernichten, Bosse zu erledigen oder Positionen zu verteidigen. Schaffen mein Team und ich das jeweilige Ziel, geht's in die nächste Runde, wenn nicht, heißt es »Game Over«.
Was Warzone Firefight so gut und packend macht, ist der Schwierigkeitsgrad. Der ist nämlich ziemlich knackig, selbst Spieler, die mit verbundenen Augen durch die Legendary-Kampagne spazieren, dürften hier bei ihren ersten Gehversuchen jämmerlich scheitern.
Der Firefight-Algorithmus ist ziemlich erbarmungslos und hetzt mir und meinen Teamkollegen jede Runde zig Feinde auf den Hals. Und da die immer wieder variieren (Krabbler, Soldaten, Eliten, Schakale etc), bleiben die Gefechte stets herausfordernd. Außerdem sind die Biester enorm treffsicher, so dass man auf freiem Feld gern mal in Sekundenbruchteilen zu Boden geht.
Dazu kommt ein extrem knapp bemessenes Zeitlimit, das kaum Fehler verzeiht. 80 Krabbler in drei Minuten auszuschalten klingt zunächst wie eine Fingerübung, da die Viecher aber auf der ganzen Karte verteilt sind, muss man schnell von Position zu Position hetzen, um rechtzeitig fertig zu werden.
Endstation in Runde 3
Richtig krass wird es dann ab Runde 3, die gefühlt der häufigste Scheiterpunkt ist. Hier entern nämlich diverse Bosse das Schlachtfeld, Mechs, Banshees, Hunter oder ähnliches. Und ganz ehrlich, zwei Ewige Wärter in dreieinhalb Minuten zu erledigen ist fast noch härter als der Kampf in der Kampagne gegen drei Exemplare des schwertschwingenden Cortana-Beschützers.
Die Energieleiste geht nur in Milimeterschritten nach unten, wer zu diesem Zeitpunkt seine REQ-Punkte verballert hat und nicht auf schwere Waffen umsteigen oder Fahrzeuge einsetzen kann, kriegt Probleme. In der Hektik treffsicher zu sein, erzeugt wunderbaren Druck.
Ist Warzone Firefight also zu schwer, wie es in einigen Foren bereits diskutiert wird? Nein, denn alles hängt vom Team ab. Wenn die Koordination gut ist, man sich bei den Waffen und Standorten der Gegner abspricht ist, flutscht eine Runde meistens ziemlich gut, ich merke richtig wenn eine Runde gut läuft und ein Spartan-Zahnrad ins nächste greift.
Das Gute ist aber, dass man auch einfach so einem Match beitreten kann und trotzdem seine Abschüsse landet. Acht Einzelkämpfer werden in Warzone Firefight aber keine Chance haben. Der Schwierigkeitsgrad ist perfekt, der Firefight-Modus hätte sicher nicht diesen Reiz, wenn man ohne Probleme durch jede Runde durchmarschieren könnte.
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Und was teilweise auf dem Bildschirm los ist - mein lieber Scholli! Am Himmel schwirren je nach Runde zig Banshees herum, dazwischen Spartan-Kumpels in ihren Gleitern oder Warthogs, grüne, gelbe und blaue Geschosse schwirren vorbei, überall Explosionen, Gegner, Chaos.
Das ist durch den Zufalls- und den menschlichen Faktor fasst noch besser inszeniert als die Kampagne und gibt mir wirklich das Gefühl, Teil einer Massenschlacht zu sein. Und wenn dann am Ende eines Spiels in letzter Sekunde noch der letzte Boss fällt - einfach herrlich, bessere Momente als diese hatte ich in Halo 5 bislang noch nicht. Einfach ein Riesenspaß - unbedingt runterladen und ausprobieren!
Halo 5 - Bilder zum Warzone-Firefight-Update ansehen
Tobias Veltin
@FrischerVeltin
Im April hatte ich an Warzone Firefight noch einiges zu bemängeln. Zu wenige Runden, zu großer Zufallsfaktor, zu wenig Taktik. Jetzt, beim fertigen DLC, gibt es zwar immer noch nur fünf Runden, allein durch den gestiegenen Schwierigkeitsgrad (von »Normal bis Heroisch« im April zu »Legendär und Drüber« im Juni) wird das Ganze zumindest für mich aber deutlich attraktiver, weil man nicht ständig mit Run&Gun zum Erfolg kommt. Dadurch ergibt sich auch die Taktik - die besteht nämlich darin, auf jede Gegnerwelle angemessen reagieren zu können, die entsprechenden Waffen an den REQ-Stationen zu holen und dann in kurzer Zeit als Team perfekt zu funktionieren und sich auf bestimmte Gegner zu konzentrieren.
Klar, das setzt voraus, dass man die Wechselwirkungen von bestimmten Waffen und Feinden kennt, aber meiner Meinung nach richtet sich der Warzone-Firefight-DLC ohnehin an erfahrene Halo-5-Spieler - Einsteiger könnten schnell frustriert sein. Ich habe mit dem DLC jedenfalls die Herausforderungen, die mir nach mehreren Legendary-Durchläufen in der Kampagne etwas verloren gegangen waren. Ein toller und sehr spaßiger Abschluss der Gratis-DLC-Serie. Bitte bei Halo 6 fortsetzen!
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