Vor knapp einem Jahr war ich begeistert von der tollen DLC-Politik zu Mario Kart 8, das eindrucksvoll zeigte, dass es neben Season-Pässen, überteuerten Preisen und geringer Qualität auch anders geht. Jetzt, 12 Monate später, muss ich wieder mal dringend was Positives loswerden - und zwar zu Halo 5.
Das hat sich seit dem Launch im Oktober 2015 nämlich nachhaltig verbessert. Dank zahlreicher Updates gibt es jetzt zum Beispiel einen umfangreichen und vielseitigen Map-Editor, viele neue Multiplayer-Karten, etliche neue Items für das REQ-System und sogar ein paar Balance-Anpassungen für die Kampagne. Das Beste daran ist aber, dass diese Verbesserungen alle Spieler vollkommen umsonst bekommen - die Monats-Updates mit den neuen Inhalten kosten nämlich keinen einzigen Cent. Andere Publisher und Entwickler lassen sich diesen Service teuer bezahlen - zum Beispiel mit Season-Pässen.
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Sicher, der ein oder andere wird jetzt sagen: »Dafür war der Umfang von Halo 5 zum Launch aber ziemlich mager!«, "Patches sind doch wohl eine Selbstverständlichkeit!« und »Dafür gibt es aber Mikrotransaktionen«. Ja, alles richtig, aber Ersteres war quasi schon nach zwei Monaten ausgebügelt, und der Echtgeldeinsatz bezieht sich lediglich auf kosmetische Items wie Helme oder Visierfarben und ist darüber hinaus komplett optional. Und Gratis-Updates mit neuen Inhalten sollten tatsächlich selbstverständlich sein, sind es aber meist nicht. Hier können andere Entwickler von Halo 5 lernen, denn so muss meiner Meinung nach der Support für einen Multiplayer-Shooter aussehen.
Der Autor
Tobias Veltin sah 2001 den ersten Halo-Trailer und sparte seitdem für die erste Xbox- Konsole. Er jeden Serienteil mehrfach durchgespielt und etliche Euros in DLCs und Erweiterungen wie das Halo 2-Multiplayer-Map-Pack investiert. Und Geld wäre auch in Halo-5-Updates geflossen, wenn die nicht gratis gewesen wären. Verdammte Sucht.
Community-Versöhnungskurs
Zumal die Entwickler auch abseits der Updates fleißig am Spiel feilen und ständig mit der Community im Austausch sind - über den Halo-Bulletin werden die Fans etwa wöchentlich auf dem Laufenden gehalten. Und diese fannahe Politik trägt durchaus Früchte: Die sehr wankelmütige und kritische Halo-Community lobt 343 überschwänglich für deren großzügigen Kurs und ein Teil der Gräben, die sich nach dem desolaten Online-Start der Halo: Master Chief Collection aufgetan hatten, konnten so zugeschüttet werden.
Ich persönlich halte den monatlichen Update-Zyklus von 343 ebenfalls für absolut vorbildlich und ich freue mich alle vier Wochen darauf, die neuen Halo-Inhalte anzuspielen und auszuprobieren. Dass da nicht alles Gold ist, was glänzt und mir nicht alles gefällt - geschenkt. Aber ich fühle mich von den Entwicklern verstanden und vor allem auch ein bisschen gepudert. Und das ist ein Gefühl, das ich heutzutage leider nicht allzu oft habe.
Einen kleinen Wermutstropfen gibt es aber bei der ganzen Geschichte. Mit der Einführung des (kostenlosen) »Warzone Firefight-Modus' im Juni ist die Zeit der Gratis-Updates erst einmal vorbei. Ob dann überhaupt noch neue Inhalte für Halo 5 kommen, bezweifele ich. Denn mit Halo 6 steht bereits der nächste Serienteil vor der Tür. Dann sollte 343 beweisen, dass geldbeutelfreundliche Updatepolitik auch auf lange Sicht möglich ist. Und darf mich und die anderen Halo-Fans gerne noch ein bisschen weiterpudern.
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