Sechs Jahre nach der Xbox-Veröffentlichung von Halo 2 gibt der Entwickler Bungie tiefe Einblicke in die Entwicklungsgeschichte des 2005 erschienenen Ego-Shooters. Eine der Leichen im Keller des Studios: Die damals mit frenetischem Jubel auf der E3 2003 angeblich auf einer Xbox gezeigte Demo war gar nicht echt. »Wir mussten die komplette E3 2003-Grafik-Engine wegwerfen, weil man damit niemals ein Xbox-Spiel hätte veröffentlichen können«, beichtet Chris Butcher von Bungie gegenüber der Website Eurogamer.net.
In dem noch heute auf YouTube verfügbaren Video der Xbox-Präsentation sind zwar ähnliche Stadtabschnitte von New Mombasa wie im fertigen Spiel zu sehen, Level-Größe, Schlachten-Atmosphäre sowie Grafik- und Physik-Effekte waren in der Xbox-Fassung von Halo 2 aber stark zurückgefahren worden.
Bungie hatte unter großen Anstrengungen diese fünfminütige Demonstration zusammengestrickt, musste sich aber nach der Messe eingestehen, dass das verwendete Technik-Gerüst für Halo 2 nicht in Frage kommt. Die Folge: Fast ein Jahr lang konnten die Art- und Design-Abteilungen von Bungie ihre Kreationen nicht ausprobieren, da zunächst die Engine neu programmiert werden musste.
Dieser Überambition ist laut Bungie auch das abrupte Ende von Halo 2 geschuldet. So war ursprünglich geplant den Spieler schon in Halo 2 das erleben zu lassen, was erst in Halo 3 auf Xbox 360 passiert ist. Auch für den Mehrspieler-Modus hatte sich Bungie zuviel vorgenommen und mehrere Monate an einem missionsbasierten Spieltyp gebastelt und Levels erstellt, bevor man die Idee wieder verworfen hat.
Das gleiche war so ähnlich auch schon bei Halo passiert; von den 25 geplanten Missionen hatte Bungie »nur« 10 abgeliefert. Laut dem Multiplayer-Designer Chris Carney hat das Studio aber viel aus dieser Zeit gelernt. Es bleibt dem Team zu wünschen, das man für das aktuelle Projekt Halo: Reach nicht wieder den Mund zu voll genommen hat. Am 14. April schaltet Microsoft derweil die Xbox-LIVE-Server für Halo 2 ab.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.