Seit drei Jahren werkelt Supergiant Games jetzt bereits an der Fortsetzung ihres Roguelite-Überraschungshits Hades. Hades 2 soll demnächst im Early Access erscheinen und wir konnten bereits knapp eine Woche lang in diese Version reinschauen. Und so viel können wir schon einmal sagen: Hades 2 wirkt sofort vertraut, wird aber auch um einiges größer als sein Vorgänger.
Ein angenehm vertrauter Gameplay-Loop
Wer den ersten Teil kennt, wird sich in Hades 2 direkt wohl fühlen. Anstelle von Zagreus bekommen wir diesmal mit seiner Schwester Melinoe eine neue Protagonistin, die nicht aus der Unterwelt aus-, sondern in sie einbrechen will. Der Titan Chronos hat nämlich den Hades eingenommen und Melinoe dabei von ihrer Familie getrennt – weshalb sie jetzt auf Rache sinnt.
Entsprechend schnetzeln wir uns im bekannten Roguelite-Gameplay durch zahlreiche Dungeon-Räume, an deren Ende uns ein Boss erwartet. Wir spielen hier aber nicht nur dieselben aufgewärmten Areale des Vorgängers, sondern bekommen komplett neue Bereiche und Gegner zu sehen.
Pro Durchgang wählen wir eine von insgesamt sechs Waffen aus, nutzen Nah- und Fernkampfangriffe, weichen mit dem Dash (einem kurzen Spurt, bei dem wir unverwundbar sind) aus und sammeln zufällige Gaben verschiedener olympischer Götter, deren Kombination jeden Run einzigartig macht.
Mit dabei sind bekannte Götter wie Zeus, der unseren Fähigkeiten Blitze hinzufügt, aber auch ein paar neue Gesichter wie Sonnengott Apollon, mit dem wir unsere Gegner blenden.
Ein paar Neuerungen fallen auch bei Melinoes Fähigkeiten auf: Ihr Dash fühlt sich nämlich aktuell noch etwas verzögert an und anders als Zagreus kann sie nicht doppelt dashen. Stattdessen kann sie zusätzlich sprinten, ist dabei allerdings nicht unverwundbar. Götter-Gaben für den Dash gibt es nicht mehr, dafür aber für den Sprint.
Das mag sicherlich Geschmackssache sein, wir finden es aber noch etwas holprig, wenn wir Kreise um Feinde laufen müssen, um Schaden zu verursachen, statt einfach durch sie hindurch dashen zu können. Ohnehin vermissen wir den Doppel-Dash, auch wenn sich der zweite Teil abseits davon sehr geschmeidig spielt.
Als Ausgleich kann Melinoe aber einen äußerst nützlichen Bannkreis wirken, der Gegner darin kurzzeitig festsetzt. Ohnehin ist sie Magie-affiner als ihr Bruder und besitzt eine eigene Magie-Leiste. Diese leert sie für aufgeladene Angriffe, die je nach gewählter Waffe das Angriffsmuster ändern und etwa Gegner in einer langen Reihe treffen können.
Schwierigkeitsgrad: Hades 2 bietet keine klassischen Schwierigkeitsgrade. Wer die Herausforderung runterschrauben möchte, kann aber den Göttermodus nutzen, der euch sofort 20% Schadensresistenz gibt, welche mit jedem Tod weiter ansteigt. Ob es wie schon im Vorgänger später auch Einstellungsmöglichkeiten gibt, um die Herausforderung zu steigern, konnten wir noch nicht testen.
Überraschung! Hades 2 wird doppelt so groß
Sobald wir uns etwas einfinden konnten und bereit sind, uns immer und immer wieder in den Dungeon Richtung Unterwelt zu werfen, zündet Hades 2 aber auch eine sprichwörtliche Bombe und eröffnet uns einen zweiten, komplett neuen Dungeon – der das Spiel auf einen Schlag doppelt so groß wie den Vorgänger macht.
Obwohl “Dungeon” es hier wohl nicht ganz trifft, wir sind hier nämlich nicht mehr in den Tiefen des Totenreichs, sondern an der Oberfläche unterwegs und kämpfen uns durch eine menschenleere Stadt oder eine ganze Schiffsflotte Richtung Olymp.
Spielerisch ändert sich nicht viel, aber wir können beliebig zwischen beiden Dungeons hin- und herwechseln. Das bietet dann eine angenehme Abwechslung und weniger Frustmomente, wenn wir in einem Areal mal nicht weiterkommen sollten. Außerdem sind auch die Storys von Hades und Olymp miteinander verbunden und wir wollen natürlich mehr über beide wissen.
Daneben bietet Hades 2 auch kurze Challenge-Runs, die wir mit vorgegebener Ausrüstung absolvieren sowie ein kleines Crafting-System. Hier müssen wir unter anderem Grünzeug anpflanzen oder Materialien in den Dungeons mit dem richtigen Werkzeug abbauen.
Teils ist das auch nötig, um neue Bereiche oder etwa Räume mit Heilbrunnen freizuschalten, insgesamt bleibt es aber ein angenehm kleiner Aspekt des Gameplays, der sich gut einfügt.
Neue Story, neue Charaktere
Wie schon im ersten Teil ist neben dem Gameplay auch die Story ein wichtiges Element von Hades 2. Die erleben wir sowohl im Hub-Areal, in das wir nach jedem Run zurückkehren, als auch unterwegs. Hades 2 versteht es nämlich wie schon der erste Teil hervorragend, seine Geschichte mit dem Gameplay zu verweben.
Wir hatten sogar das Gefühl, dass wir auf unseren Runs noch häufiger als im Vorgänger wichtigen Charakteren begegnet sind. So ziemlich jeder Durchlauf war so auch mit Story-Schnipseln verbunden: So sind wir etwa unterwegs auf die störrische Nemesis getroffen, die noch vor uns den Hades erreichen will. Oder der Ur-Gott Chaos hat uns einen neuen Zauber beigebracht, den wir brauchen, um die Geschichte voranzutreiben.
Das Spiel steckt dabei wieder voller interessanter Charaktere, deren Bindung zu uns wir natürlich auch stärken können, indem wir ihnen beispielsweise gesammelten Nektar schenken oder ein Bad mit ihnen nehmen. Die hervorragende englische Sprachausgabe und die wirklich schicken Artworks tragen hier viel dazu bei, dass wir mehr über die Charaktere erfahren wollen.
Vereinzelt merken wir hier noch, dass es sich um die Early Access-Fassung handelt, teils fehlen nämlich noch Charaktermodelle oder Portraits. Abseits davon wirkt das Spiel aber schon ziemlich fertig – mit Ausnahme dessen, dass das Ende der Story und ein komplettes Areal in einem der Dungeons aktuell noch fehlt.
technische Performance: In unseren bisher knapp 30 Stunden Spielzeit sind wir auf keine Bugs oder Abstürze gestoßen. An einer Stelle wurden wir von einem Gegner getroffen, obwohl wir ausgewichen waren und unser Charaktermodell wurde dafür zu ihm teleportiert, das war allerdings die Ausnahme.
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