Rockstar musste vor etlichen Monaten einen der größten Spiele-Leaks aller Zeiten hinnehmen. Gameplay-Material aus einer frühen Version war ins Internet gesickert und stellte GTA 6 nicht gerade im besten Licht dar.
Wie viel sich seitdem an der Grafik des Open World-Titels geändert hat, zeigt nun der erste offizielle Trailer. Mit seinen großartig animierten, glaubwürdigen Charaktermodellen, der schieren Größe und den mit Details vollgestopften Küstenstreifen sowie Straßenzügen hat GTA 6 die Herzen der Fans im Sturm erobert.
Demensprechend viele Superlative hagelt es in den sozialen Netzwerken. Ein User nennt GTA 6 auf X (ehemals: Twitter) beispielsweise "außerweltlich", andere malen sich eine explosive Zukunft für die PS5 und PC-Grafikkarten aus:
Link zum Twitter-Inhalt
Wir fragen uns unterdessen: "Kann das Spiel wirklich in der Form erscheinen?"
Deshalb sind Fans völlig aus dem Häuschen
In Sachen Grafik sind die Spiele aus dem Hause Rockstar wie eine gut geölte Maschine. GTA 5 konnte trotz seines Cross Gen-Ursprungs (das Spiel erschien vorerst für PS3 und Xbox 360!) mit einer erstklassigen Beleuchtung und exzellenten Animationen glänzen, Red Dead Redemption 2 verfeinerte die zugrundeliegende Technik dann fünf Jahre später, um eine realistische Western-Welt zu kreieren.
Noch einmal fünf Jahre später erhalten wir einen ersten Zwischenstand zu GTA 6 und der kann sich schon jetzt absolut sehen lassen:
Insbesondere die virtuellen Akteure in dem 90 Sekunden kurzen Videoschnippsel stechen heraus, da sie ihre Pendants aus GTA 5 meilenweit hinter sich lassen und sie sehen auch noch einmal ein gutes Stück besser aus als im Wild West-Actioneer RDR 2.
Die Mimik der Charaktere ist durchweg gelungen, Stoffe von Kleidung ist bis auf die kleinste Faser modelliert und Haare reagieren authentisch auf Kopfbewegungen:
Hinzu kommen großartig gesetzte Schattierungen am gesamten Körper, wodurch jeder einzelne Shot im Trailer voll von Kontrasten ist.
Und das gilt auch für die Spielwelt. Die dynamische Beleuchtung scheint wie schon bei Red Dead 2 exzellente Arbeit zu verrichten und die riesige Spielwelt mit ihrer gigantischen Weitsicht erstrahlen zu lassen.
Darüber hinaus werden Schatten selbst auf großer Distanz dynamisch erzeugt und noch dazu in einer ziemlich hohen Präzision. Sie laufen mit zunehmender Entfernung zum Boden weich aus und brechen auch nicht ab, sobald sie verdeckt sind.
Deshalb liegt die Vermutung nahe, dass Rockstar an der Ray-Tracing-Implementierung des GTA 5-Remasters für PS5 und Xbox Series X|S festhält. Hier findet ihr unseren Test dazu:
Ach, und dann wären da noch unsere drei Grafik-Highlights!
Punkt 1: GTA 6 setzt neue Maßstäbe beim Chihuahua-Rendering
Habt ihr den kleinen Kläffer entdeckt, während er mit seinem sportlichen Herrchen und nicht minder trainierten Frauchen über den Strand getappst ist? Genial!
Spaß beiseite, wobei, nein, eigentlich nicht... Denn der knuffige Kurzhaarwauwau steht in unserer Liste mehr oder weniger für die offenbar sehr umfangreiche Tierwelt, die uns in Vice City über den Weg laufen wird.
Im Trailer entdeckten wir Flamingos, Alligatoren, Delfine, einen Hai und zwei Entenschwärme. Leonida (die GTA-Version von Florida) wirkt also über die ohnehin hohe Dichte an Passanten hinaus äußerst belebt.
Punkt 2: Die beeindruckende Wasser-Simulation
Keine umhertummelnden Delfine ohne einen Ozean – und jop, genau, wie schon vor ein paar Monaten vorausgesagt wurde, ist die Darstellung von Wasser in der aktuellen Version der RAGE-Engine mit das Beste, das bislang in einem Spiel zu sehen war.
Wellen brechen hinter Yachten und denen sich realistisch aus, das kühle Nass reagiert auf nahezu jedes Objekt, das mit ihnen interagiert. Ein Propellerboot wirbelt zum Beispiel Gischt auf und ein abhebender Pelikan zieht noch ein paar Tropfen nach dem Abheben hinter sich her.
Vor allem Letzteres haben wir so in noch keinem Spiel gesehen!
Punkt 3: Volumetrische Lichter, wohin ihr schaut
Wie zuvor erwähnt, hat Red Dead Redemption 2 den Grundstein für eine raumfüllende Beleuchtung gelegt. Im GTA 6-Trailer kommt sie in beinahe jeder Indoor-Szene und vor allem bei Nacht zum Einsatz.
Schaut euch doch nur einmal diese Ansicht an, in der ihr von oben auf einen Tuner-Treff blickt:
Aufgrund der durch Drifts erzeugten Partikel in der Luft breitet sich das Scheinwerferlicht der nahe geparkten Fahrzeugte diffus aus, wodurch die kurze Szene zu einer optischen Wucht wird.
Wird GTA 6 am Ende wirklich so gut aussehen?
Tausende Details, hunderte NPCs, perfekte Beleuchtung und Schatten – eigentlich ist GTA 6 im Trailer zu schön, um wahr zu sein. Von einem vorgerenderten Trailer gehen wir jedoch nicht aus, da wir etliche Anhaltspunkte dafür entdecken konnten, dass der Clip zumindest innerhalb der Engine gerendert wurde.
Darunter etwa Bildartefakte an den Haaren der Charaktere, die auf die verwendete, aus zuvor gerenderten Frames generierte Kantenglättung schließen lassen. Zudem werden einige Spiegelungen ausgeblendet, sobald das reflektierte Objekt von einem Charakter verdeckt wird.
Darüber hinaus hilft eine gehörige Portion Bewegungsunschärfe sowie Tiefenschärfe dabei, den realistischen Look vieler Szenen zu kreieren.
Das ist keineswegs schlecht und kaschiert nicht zwangsläufig weniger schicke Stellen, sondern spricht eher dafür, dass die Implementierung solcher Nachbearbeitungseffekte clever integriert ist.
Ob GTA aber so auf der PS5 laufen wird? Wir sind da ein wenig zwiegespalten. Auch, wenn viele Szenen absolut machbar für die aktuelle Konsolengeneration sein dürften, erscheint uns der Detailgrad in vielen Situationen zu hoch, Schatten sowie Texturen zu scharf und das Beleuchtungsmodell zu präzise.
Zumindest in der im Trailer gewählten Framerate von 60 fps – würde sie am Ende tatsächlich anliegen, würde bei eurer PS5 wohl schon nach ein paar Sekunden die Kernschmelze einsetzen.
Wir gehen also eher davon aus (und das war in der Vergangenheit bei vielen Spielen der Fall), dass die Engine des Spiels auf Anschlag gedreht wurde und die gezeigten Szenen in der bestmöglichen Qualität auf einem PC mit deutlich mehr Leistung vorgerendert wurden.
Oder ist der GTA 6 ein Hinweis darauf, was die PS5 Pro leisten könnte?
Das neue GTA erscheint erst 2025 für PS5 und Xbox Series X|S, es ist also gar nicht so abwegig, dass Rockstar Games bereits mit dem grafischen Niveau spielt, das eine PS5 Pro liefern würde. Vor allem die ultrarealistischen Schattenwürfe wären mit genug Power unter der Haube durchaus denkbar.
Um eine leistungsfähigere PS5, die Ende 2024 auf den Markt kommen soll, ranken sich bereits zahlreiche Gerüchte, möglich wäre ein Release darauf also.
Ein GTA 6 in voller Grafikpracht und stabilen 60 fps wäre sicherlich ein perfekter Einstieg in den Mid-Generation-Refresh, vielleicht überschneiden sich die Pläne von Sony und Rockstar in der Hinsicht ja tatsächlich.
Wir sind auf jeden Fall schon gespannt darauf, welchen Weg der Titel in optischer Hinsicht noch gehen wird.
Und ihr? Hat euch der GTA 6-Trailer in grafischer Hinsicht auch so umgehauen?
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