Im Spielejahr 2015 werden wir Zeugen einer heftigen Romanze. Die Spielegenres Multiplayer-Shooter und MOBA haben sich, wie es scheint, gesucht und gefunden. Ergebnis der Liebelei sind zahlreiche Sprösslinge: Battleborn von Gearbox, Paladins: Champions of the Realm der Smite-Macher HiRez-Studios oder Overwatch von auf dem PC um nur einige zu nennen. Einen vollständigen Überblick liefert bald unser Action-MOBA-Special auf GamePro.de. Ein härter umkämpftes Genre hätte sich das Indie-Studio Motiga für sein Erstlingswerk Gigantic also kaum suchen können.
Doch das frisch zusammengewürfelte Entwicklerteam macht einiges richtig. Immerhin konnte man niemand geringeren als Microsoft als Geldgeber für die Entwicklung des Free2Play-Action-MOBAs gewinnen. Gigantic soll zum Zugpferd für Windows 10 und die Xbox One werden. Kann der Plan aufgehen? In unserem Probematch mit den Entwicklern fetzen die flotten Kämpfe in jedem Fall schon mal richtig. Innovationspreise gewinnt das Spiel aber nicht.
Die Heldenwahl: eine Frage des Geschmacks
In Gigantic gehen sich zwei Fünf-Mann-Teams an den Kragen - klassisch MOBA also. Jeder Spieler kontrolliert einen von aktuell 16 Helden aus der Schulterperspektive. Vertreten sind die genretypischen Klassen: fette Nahkampf-Tanks, die Schaden mit einem Schulterzucken wegstecken, Fernkampf-Spezialisten mit großen Wummen aber kurzer Lebensenergieleiste, flinke Assassinen, Unterstützer und Heiler. In diesem Kader sollte jeder einen Helden finden, der den persönlichen Fähigkeiten entgegenkommt.
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Als Shooter-Spieler, dem das Wort Mikromanagement graue Haare sprießen lässt, entscheiden wir uns für den Kopfgeldjäger Roland, dessen Donnerbüchse über mittlere Distanz ordentlich Schaden austeilt. Seine weiteren Fähigkeiten umfassen unter anderem Bolas, also Wurfgeschosse, um Feinde zu lähmen, eine Drohne, die Gegner verwundbarer macht und ein Greifhaken - perfekt zur schnellen Flucht oder zur Verfolgung angeschlagener Feinde. Alle Fähigkeiten verbessern wir im Lauf einer Partie in einer Art Forschungsbaum. Unsere Bolas erzeugen dann zum Beispiel Stolperfallen auf dem Boden.
Die Theorie: cleveres Spielprinzip
Bevor das Match startet, erklärt uns ein Entwickler, der uns als Coach und Mitspieler während der Anspieldemo zur Seite steht, das Spielprinzip: Jedes Team wird von einem gigantischen Ungeheuer unterstützt, dem Guardian. Die Viecher sehen beeindruckend aus, bleiben aber die meiste Zeit recht passiv. Erst wenn wir unseren Riesen genug aufgeputscht haben, indem wir Gegner töten und Kontrollpunkte auf der länglichen Karte einnehmen, kommt er aus dem Quark und verpasst dem anderen Monster eine heftige Klatsche, die es für unsere Attacken verwundbar macht. Danach sollte unser gesamtes Team seine Angriffe auf den feindlichen Guardian konzentrieren, seine Lebensenergie gen null ballern und ihm so eine Wunde zufügen. Drei solche Wunden und wir haben die Partie gewonnen. Soweit die Theorie.
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