Es ist jeden Monat das Gleiche: Kaum werden die Gratisspiele im PS-Plus-Programm bekannt gegeben, beginnen die Spieler zu meckern. Über alte Titel, die sie eh schon längst gespielt haben. Über die vielen Indie-Spiele, die keiner haben möchte. Und natürlich über den viel zu hohen Preis für das PS-Plus-Abo.
Zum Teil ist dieser Unmut auch verständlich. Ja, Sony hat lange keinen Knaller mehr für umme angeboten. Das ändert sich allerdings im Juli, denn obwohl viele auf den ersten Blick das Gegenteil behaupten werden, bin ich der Meinung: Furi für PS4 gehört zu den besten PS-Plus-Spielen der letzten Monate.
PS Plus: Das sind die Gratisspiele im Juli
Furi ist ein knallbuntes Actionspiel, das im Prinzip nur aus Bosskämpfen besteht: Ich muss aus einem bizarren Gefängnis flüchten und mich dafür durch mehrere Wächter schnetzeln. Keine fünf Minuten nach Spielbeginn stehe ich bereits dem ersten Endgegner gegenüber. Im Prolog-Gefecht lerne ich, wie man schießt (Fernkampf) und mit dem Schwert angreift (Nahkampf). Beide Manöver kann ich auch aufladen, darüber hinaus gegnerische Angriffe parieren oder ausweichen - das war's.
Bunt, flott, schweißtreibend
Klingt simpel, doch Furi ist hart - oh ja, und wie. Kaum habe ich den ersten Boss - einen Samurai mit Kampfstab - ins Koma geprügelt, zeigt mir der zweite Endgegner, dass Niederlagen in Furi zum Lernprozess gehören.
Wie in den Dark-Souls-Spielen muss ich die Angriffsmuster der Gegner studieren, flink ausweichen und im richtigen Moment zuschlagen. Die rasante Schwertkampf-Action treibt zusammen mit dem knalligen Electro-Soundtrack meinen Blutdruck in die Höhe - zumal jeder Bosskampf aus mehreren Phasen besteht und ich mir in jeder Phase eine neue Strategie überlegen muss.
Doch auch wenn ich zu Boden gehe, spiele ich motiviert weiter, obwohl es nicht einmal eine richtige Story gibt. Doch die präzise Steuerung flutscht wie warme Butter, zudem bleibt Furi jederzeit fair. Wenn ich versage, ist es meine Schuld und das spornt mich an. Außerdem gefällt mir das skurrile Charakterdesign. So kämpfe ich unter anderem gegen eine Mischung aus Frauenkörper, Scheinwerfer und Einrad. Der Stil des Afro-Samurai-Schöpfers Takashi Okazaki ist unverkennbar.
Klar, Furi erfordert Ausdauer und Geduld. Doch keine Angst: Es gibt auch einen leichten Schwierigkeitsgrad. Für mich gehört die Mischung aus Hack&Slash und Shoot'em-up mit zum Besten, was ich seit langer Zeit im PS-Plus-Programm gespielt habe. Den regulären Preis von 20 Euro hätte ich sicher nicht gezahlt. Eine 1-Monats-Mitgliedschaft für PS Plus kostet jedoch nur 7 Euro - und diesen Preis ist Furi allemal wert.
Mirco Kämpfer
@MirCommander
Meine Devise lautet ja: Man sollte nie vorschnell über ein Spiel urteilen. Daher lade ich mir prinzipiell jedes PS-Plus-Spiel erst einmal runter und probiere es aus, anstatt es schon bei der Ankündigung zu verteufeln. Bei Furi habe ich beobachtet, dass die Spieler und Leser auf GamePro etwas verunsichert sind. Niemand kennt Furi und sucht daher nach Informationen. Auch ich konnte mir erst einmal nichts darunter vorstellen - und habe deshalb einfach mal reingespielt. Und das war gut, denn nun kann ich euch sagen: Furi ist super, bitte gebt diesem kleinen, aber feinen Action-Titel eine Chance und schaufelt es auf eure PS4-Platte.
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