Die französische Regierung hat Pläne veröffentlicht, die die Entwicklung von Computer- und Videospielen, in denen ein positives Frauenbild und gesellschaftliche Vielfalt gezeigt wird, finanziell unterstützen soll. Sexismus in Spielen soll dadurch eingeschränkt und Spiele mit positiver Herangehensweise gestärkt werden.
Wie die Zeitung Le Figaro berichtet, hat Axelle Lemaire, die französische Staatssekretärin für digitale Ökonomie, dies auf eine parlamentarische Anfrage der sozialistischen Abgeordneten Catherine Coutelle hin dargelegt. Ihr Gesetzesentwurf sah ein Verbot von Steuervergünstigungen für Hersteller von Spielen vor, in denen Frauen erniedrigt werden. Dieser Entwurf war jedoch nicht angenommen worden.
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Auch die Einfführung eines »Labels« zur Kennzeichnung von Spielen mit positivem Frauenbild und respektvollem Umgang mit weiblichen Charakteren würde man gerade diskutieren und prüfen. Spiele mit sexistischem Inhalt sollen, so die Überlegungen, schwer beworben werden können. Laut den Berichten würde man abwägen, solche Spiele als »diskriminierend« einzustufen, damit diese dann eine »Ab 18«-Wertung erhalten, was automatisch zu erschwerten Werbemöglichkeiten führe.
Lemaire begründet die Pläne für diesen Entwurf mit der seit einigen Jahren weltweit zunehmenden Diskussion über die Rolle von Frauen in Computerspielen, auch »als Reaktion auf gewalttätige Polemik zu dem Thema in sozialen Netzen«.
In ihrer Antwort erklärt Lemaire, Frankreich stehe »an der Spitze jener Bewegung für ein besseres Frauenbild in Videospielen«. Das Spiel Beyond Good & Evil vom französischen Publisher Ubisoft habe mit Jade bereits sehr früh eine der bekanntesten weiblichen Figuren geschaffen. Auch die französischen Entwickler von Dontnod haben mit Remember Me und Life is Strange zwei sehr starke Spiele mit positiven weiblichen Protagonisten erschaffen und, so Lemaire sinngemäß, Frankreich damit in eine Vorreiterrolle und Vorbildfunktion gebracht. Auch Dishonored 2 sowie Assassin's Creed Syndicate finden bei ihr positive Erwähnung. Aus diesem Grund solle der französische Staat diese positiven Ansätze begleiten und in Zukunft stärker fördern.