Final Fantasy 16 hat den falschen Hauptcharakter, Cid wäre die weit bessere Wahl

Für Eleen ist Cid der heimliche Star von FF16. Er hat nämlich nicht nur eine großartige Motivation, sondern macht auch einfach mehr Spaß als Clive.

Cid ist das absolute Highlight von Final Fantasy 16. Cid ist das absolute Highlight von Final Fantasy 16.

Der Name Cid gehört zur Final Fantasy-Reihe wie Chocobos, Mogrys oder Magie. Die FF16-Inkarnation mit dem Namen Cidolfus Telamon ist dabei nicht nur eine der besten der Reihe, sondern stiehlt auch allen anderen Charakteren im Spiel die Show. Und das sogar so sehr, dass ich ihn mir anstelle von Clive als Hauptcharakter gewünscht hätte.

Cid gibt mir das, was mir bei Clive fehlt

Cid hat wie kaum ein anderer Charakter einen Einfluss auf die Story von FF16. Wir treffen ihn bereits in den ersten Spielstunden, als er Clive aus der Sklaverei rettet und ihn unter seine Fittiche nimmt. Während der Hauptcharakter noch mit seinem Rachefeldzug hadert, ist es Cid, der ihm die Augen für das Leid anderer Menschen öffnet.

Cids Ziel ist simpel: Er will verhindern, dass magiebegabte Träger*innen wie Sklaven gehalten werden und ihnen einen Ort bieten, wo sie nach ihren eigenen Vorstellungen sterben können.

Daher plant er die Mutterkristalle zu zerstören, auf dessen Magie sich der Rest von Valisthea stützt – ein gewagtes Unterfangen. Aber seine Entschlossenheit reicht aus, um Clive problemlos von seiner Sache zu überzeugen.

Und es ist genau diese Präsenz, die mich von der ersten Minute an so eingenommen hat. Wann immer Cid auftaucht, wirken die anderen Charaktere nahezu blass neben ihm. Das liegt nicht zuletzt daran, dass er mit seiner humorvollen Art und dem ständigen Flirten mit Clive die nötige Auflockerung in die ersten Spielstunden bringt. 

Man nehme hier nur mal die Szene, in der er eine Besprechung ausgerechnet in einem Bordell abhält:

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Dabei hat Cid aber auch mehr als genug ernste Momente, die seinem Charakter Gewicht verleihen. Er ist sich der Last seiner Rolle als Geächteter und Dominus von Ramuh durchaus bewusst und versucht einfach nur, das Beste daraus zu machen.

Besonders sein großartiger englischer Synchronsprecher (Ralph Ineson) mit seiner Bariton-Stimme tut hier sein übrigens zum ganz speziellen Charme von Cid.

Daneben kann Hauptcharakter Clive gerade in den ersten Spielstunden mit seiner reservierten Art und dem Fokus auf seine persönlichen Probleme für mich einfach nicht mithalten. Und das zieht sich auch durch den weiteren Spielverlauf.

Achtung, SPOILER! Ab hier komme ich nicht drum herum, auf Story-Ereignisse im weiteren Spielverlauf einzugehen. Wenn ihr selbst also noch nicht beim Zeitsprung nach dem ersten Mutterkristall angelangt seid, lest bitte nur weiter, wenn euch Story-Spoiler nicht stören. Andernfalls gibt es hier stattdessen einige andere FF16-Artikel:

Clive steht das gesamte Spiel in Cids Schatten

Letzte Warnung! Wenn ihr ab hier weiter lest, gehe ich davon aus, dass euch Spoiler nicht stören oder ihr über den Tod von Cid Bescheid wisst. Zugegeben, die Szene im Mutterkristall  war ziemlich emotional für mich – wie das nunmal ist, wenn der beste Charakter eines Spiels stirbt. Aber Cids Tod hat auch eine Lücke hinterlassen, wo vorher seine Präsenz war.

Bei der Szene hatte ich vielleicht doch ein bisschen Pipi in den Augen... Bei der Szene hatte ich vielleicht doch ein bisschen Pipi in den Augen...

Clive versucht, diese Leere zu füllen. Er nimmt nämlich nicht nur den Namen Cid der Geächtete an, sondern auch die Aufgabe, die Mutterkristalle zu zerstören und alle Träger*innen zu befreien.

Damit tritt er aber einfach nur in die Fußstapfen des ersten Cid und führt dessen Lebensaufgabe fort. Einerseits ein schöner Gedanke, andererseits aber auch eine eher schwache Motivation für den Hauptcharakter: Cid hatte sich etwas aufgebaut und von der ersten Minute an dafür gekämpft – Clive dagegen übernimmt einfach nur das Ziel eines anderen und lässt seine eigene Motivation fallen. Dabei hat er gerade erst gelernt, dass Joshua noch am Leben ist und müsste eigentlich nach ihm suchen wollen.

Eleen Reinke
Eleen Reinke

Eleen ist mit Clive das gesamte Spiel nicht so richtig warm geworden. Zwar hat der etwas mürrische Kämpfer durchaus auch einige schöne und humorvolle Momente, an den Charme von Cid konnte er aber einfach nie heranreichen. Umso trauriger, dass Cid nur für so kurze Zeit im Spiel ist.

Ich komme nicht umhin, mich zu fragen, wie viel befriedigender es gewesen wäre, die Mutterkristalle zu zerstören, wenn wir es als Cid getan hätten – auch wenn es innerhalb der Story gute Gründe gibt, warum diese Aufgabe Clive zufällt, auf die ich hier aus Spoiler-Gründen nicht eingehe.

Aber auch wenn Clive eine zentrale Rolle in der Story zukommt, hätte ich ihn einfach lieber als Begleiter dabei gehabt. Denn Cid hat für mich nicht nur die bessere Motivation – er hat mir auch einfach mit seinem Charme und seiner Präsenz zu viel Spaß gemacht, um so einen großen Teil des Spiels auf ihn verzichten zu müssen.

Wie seht ihr das, seid ihr auch große Cid-Fans, oder mögt ihr Clive als Hauptcharakter doch lieber?

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