Mit FIFA 17 geht die Fußballreihe von Electronic Arts in ihr 23. Jahr. In einigen davon waren die Neuerungen zum jeweiligen Vorgängerspiel nur marginal, in anderen dagegen gab es grundlegendere Änderungen. 2017 scheint ein Jahr der zweiten Kategorie zu sie. Für den diesjährigen Ableger haben sich die Entwickler um Lead Producer Nick Channon nämlich etliche Neuerungen einfallen lassen, ganz nach dem Motto »Football has changed«.
Bereits Anfang Juni stellte uns Nick Channon auf einem Event in München die Neuerungen von FIFA 17 vor, außerdem konnten wir den Titel auf der Xbox One ausgiebig anspielen.
Frostbite-Engine und Allgemeines
- Die FIFA-Serie wechselt mit FIFA 17 auf die Frostbite-Engine, die schon in etlichen anderen EA-Titeln wie Battlefield oder Need for Speed genutzt wird.
- Laut Nick Channon wird FIFA 17 dadurch besonders authentisch und es sind Dinge möglich, die vorher nicht möglich gewesen sind.
- Besonders ins Auge stechen die neu eingesetzten Lichttechniken wie zum Beispiel Volumetric Lighting, durch das die Scheinwerfer in einem nächtlichen Stadion diesig wirken.
- Im Vergleich zu den Vorjahren konnten dank der Frostbite-Engine dreimal so viele Animationen wie üblich hinzugefügt werden.
- Auch die Spielergesichter sind nun detaillierter, die Augen der Kicker glänzen jetzt unter anderem realistisch, Haare werden korrekter dargestellt.
- Die Fußballer James Rodriguez (Real Madrid), Eden Hazard (FC Chelsea), Anthony Martial (Manchester United) und Marco Reus (Borussia Dortmund) sind in diesem Jahr die FIFA Ambassadors, Marco Reus ziert wahrscheinlich das Cover der deutschen Version.
- Die Minispiele während der Ladezeiten vor einem Match sind jetzt auch zu zweit spielbar.
- Zu neuen Modi, Lizenzen oder Ultimate Team gab es noch keine Informationen.
Story-Modus »The Journey
- FIFA 17 bekommt den ersten tiefgreifenden Story-Modus in einem Fußballspiel.
- Hauptcharakter ist der talentierte Alex Hunter, der sich in der Premier League einen Namen macht.
- Die Geschichte wird in etlichen Zwischensequenzen erzählt, wir erleben zum Beispiel mit, wie Alex das erste Mal in die Spielerkabine kommt und dort sein Trikot sieht oder wie er aus dem Team fliegt und niedergeschlagen zuhause sitzt.
- Man bekommt einen Blick hinter die Kulissen, Alex ist zum Beispiel in der Kabine, dem Spielertunnel, der Business Class in einem Flugzeug oder auf dem Trainingsplatz. Hier trifft man dann auch auf bekannte Gesichter, bei Manchester United zum Beispiel Bastian Schweinsteiger oder Wayne Rooney.
- Wirklich spielbar sind nur die eigentlichen Fußball-Matches, dabei kann man auswählen, ob man das ganze Team oder nur Alex spielen will.
- Auf dem Platz gilt es, verschiedene Objectives zu erreichen, zum Beispiel den Trainer zu beeindrucken, indem man ein bestimmtes Match Rating bekommt, oder eine oder mehrere Vorlagen zu geben.
- Nach dem Spiel gibt es die obligatorischen Interviews. Cool dabei: Man kann unterschiedliche Antwortmöglichkeiten auswählen, die dann Auswirkungen auf die Außendarstellung von Alex haben sollen.
- Es gibt etliche dynamische Szenen die man nur nach bestimmten Situationen zu sehen bekommt, zum Beispiel ein Gespräch im Trainerbüro nach einer roten Karte.
- Fiktive Social-Media-Meldungen von z.B. Twitter werden ins Spiel eingebunden, zum Beispiel gratulieren diverse Spieler Alex zu einem guten Spiel etc.
- Trainer wie Jürgen Klopp werden in The Journey ebenfalls detailliert nachgebildet.
- Alex lässt sich im Laufe der Karriere in diversen Punkten wie Schnelligkeit oder Technik verbessern, außerdem lernt er besondere Aktionen, zum Beispiel wuchtige Kopfbälle.
- Der Story-Modus findet nur in der Premier League statt, eine Karriere z.B. in der Bundesliga gibt es nicht.
- Offen ist noch, wie lange »The Journey« dauert und wie der Modus endet.
Gameplay-Verbesserungen
- Die Standardsituationen wurden überarbeitet. Bei Freistößen rückt die Kameraperspektive beispielsweise etwas weiter den Spieler.
- Bei Elfmetern lässt sich der Anlauf variieren, zum Beispiel kurze Tippelschritte, Abstoppen oder schnelle ausladende Schritte.
- Wenn es einen Einwurf gibt, kann der Einwerfer jetzt an der Linie ein paar Meter nach links und rechts laufen, um sich einen kleinen Vorteil zu verschaffen.
- Bei Eckbällen steuert man nun auf Wunsch ein kleines Zielkreuz, das anzeigt, wo der Ball landen wird. Außerdem drängeln und schubsen die Spieler nun deutlich mehr vor der Ausführung einer Ecke.
- Das gesamte Spiel ist nun körperbetonter. Das liegt vor allem daran, dass die Engine nun auch die Balance eines Spielers simuliert.
- Mit dem Druck des L2-Triggers und des linken Sticks schirmt man den Ball gegenüber angreifenden Spielern ab, dabei gibt es viele kontextsensitive Animationen, auch beim Dribbling lässt sich der Ball jetzt gezielter abschirmen.
- Auch nach einem Abstoß lässt sich jetzt der Ball aus der Luft fischen und sofort abschirmen.
- Spieler können nun mit den Torhütern kollidieren, dabei kann es vorkommen, dass die Keeper den Ball fallenlassen. Diese Aktionen werden allerdings meist als Foul gepfiffen.
- Mit einem gezielten und gut getimeten Tackling lässt sich der Ball aber auch bei einem abschirmenden Gegner gewinnen.
- Das neue »Active Intelligence System« lässt Spieler nun intelligenter in freie Räume durchstarten, es gibt mehr Diagonalläufe etc.
- In FIFA 16 liefen die Spieler nicht in Räume, in denen schon ein Spieler stand, das ist in FIFA 17 anders.
- Auch die Stürmer bewegen sich nun mehr und aktiver, um Pässe in die Schnittstellen zu ermöglichen.
- Die Torhüter können nun auch flachere und härtere Abschläge ins Feld bringen, damit umgeht man die Bogenlampen der Vorgänger.
- Harte Flachschüsse beim Torabschluss sind jetzt ebenfalls auf Wunsch ausführbar und nicht nur kontextabhängig.
Angespielt-Eindrücke
- Das Spielgefühl ähnelt dem von FIFA 16, durch die verbesserten Kollisionen kommt aber ein toller, spielerisch wertvoller neuer Aspekt hinzu.
- Die Animationen wirken in der Frostbite-Engine insgesamt etwas runder als im Vorgänger.
- Die Kollisionen machen besonders Laune, weil man sie taktisch clever einsetzen kann, um zum Beispiel losprintende Stürmer einfach wegzublocken.
- Der Ball verhält sich im Vergleich zur PES-Serie immer noch etwas zu träge.
- Die Grafik und insbesondere die Spielergesichter sieht schon sehr gut aus, vor allem die diesigen Flutlichter sorgen für tolle Lichtstimmung.
- Die Keeper sind bei unseren Probematches auf Zack, behalten auch in vielen 1-zu-1-Situationen die Oberhand und wehren viele Bälle zur Seite ab.
- Die neue Zielmarkierung ist etwas fummelig zu bedienen, lässt sich nach ein wenig Eingewöhnung aber gut einsetzen.
- Die intelligentere Mitspieler-KI macht sich durchaus bemerkbar, in unseren Matches können wir einige schicke Angriffe aufziehen.
- Die Torhütersteuerung bei Elfmetern ist noch etwas ungenau, Flachschüsse rutschen etwa unter dem Keeper durch, obwohl wir in der richtigen Ecke sind.
- Die Atmosphäre in den Stadien ist dank realistischer Fangesänge (z.B. »You'll never walk alone« an der Anfield Road in Liverpool) hervorragend.
- Die Sequenzen im Story-Modus sind schick inszeniert, gut vertont (noch auf englisch) und interessant anzuschauen, es bleibt aber abzuwarten, wie tiefgreifend und umfangreich der Modus ausfällt.
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