Mit der Welt von Red Dead Redemption 2 hat Rockstar Games viele Spieler beeindruckt. Der Detailgrad sucht derzeit seines Gleichen und hat schon vor Release hohe Wellen geschlagen.
Die Darstellung von Flora und Fauna ist ebenfalls liebevoll ausgearbeitet und lässt die Wildnis natürlich und vor allem lebendig wirken. Zu dieser Erkenntnis sind bisher schon etliche Spieler gelangt, aber tatsächlich beeindruckt Rockstars Werk sogar richtige Profis.
Die Wissenschaft ist begeistert
Der Ornithologe Nicholas Lund schwärmt beispielsweise von der realistischen Darstellung der Tierwelt und legt logischerweise sein Hauptaugenmerk auf die Vögel in Red Dead Redemption 2.
Auf der Website von Audubon, einem Magazin für Vogelenthusiasten, veröffentlichte er einen ausführlichen Artikel in dem er seine Erlebnisse und Beobachtungen aus dem Wilden Westen des Jahres 1889 teilt.
Bewaffnet mit Fernglas und viel Geduld
Seine Spielweise unterscheidet sich dabei vermutlich von der, die eigentlich zu erwarten wäre. Tatsächlich verbrachte er die meiste Zeit damit Vögel zu finden und dann ihr virtuelles Verhalten zu studieren. Seine wichtigste Waffe: Das Fernglas.
Beeindruckt habe ihn beispielsweise die Tatsache, dass sich die Vögel anders verhalten, je nachdem in welcher Region sie sich befinden. Wie im echten Leben gibt es zudem für Vogelbeobachter keine Garantien. Einige Spezies, die sich im Spiel befinden, hat er entweder nie oder nur sehr selten zu Gesicht bekommen.
Auch die Soundkulisse konnte ihn durch korrekte Wiedergabe verschiedenster Vogelgesänge überzeugen, die sich ebenfalls nach Tageszeit und Witterung richten.
"Ich erlegte eine Wildente und ließ die Leiche am Seeufer liegen, nachdem ich Federn und Fleisch genommen hatte. Nach zehn Minuten war ich noch in der Nähe und bemerkte einen Fuchs der sich durchs hohe Gras auf die Ente zu bewegte, die immer noch dort lag.
Ein Pärchen Truthahngeier setzte sich daneben und die drei aßen die Ente. Ich schaute aus der Ferne mit meinem Fernglas zu und war sehr glücklich darüber, ein so spontanes und echt wirkendes Szenario entdeckt zu haben."
Ohne Kritik geht es aber nicht
Bei all der Begeisterung sind Lund auch einige Dinge aufgefallen, die nicht ganz korrekt sind. Beispielsweise gibt es in der Nähe von Saint Denis recht viele Seidenreiher. Tatsächlich seien diese in Nordamerika aber ein wirklich selten anzutreffende Tiere. Bei der Namensgebung verschiedener Vögel sind ihm ebenfalls einige Verwechslungen und Fehler aufgefallen.
Außerdem weist Lund auch auf die Einbindung der Tiere in die Gameplay-Mechaniken hin. Jede Spezies die dem Spieler begegnet kann auch gejagt werden, um die daraus gewonnene Ressourcen zu Geld oder anderen Items zu machen. Dies passe auch in die Zeit, in der Red Dead Redemption angesiedelt ist.
Tatsächlich führte die Betrachtung von Wildleben als reine Materialspender in der echten Welt dazu, dass einige Arten nahezu ausgelöscht wurden, weil sie beispielsweise schöne Federn versprachen. Die unregulierte Wilderei musste daher 1918 mit dem Migratory Bird Treaty Act und anderen neuen Gesetzen eingeschränkt werden.
Red Dead 2 ermutige eben jenes Verhalten in dem der Spieler zum Teil sogar jagen muss, um im Spiel voranzukommen. Im gleichen Atemzug lobt Lund jedoch auch, dass Rockstar das Ausweiden der Tiere nicht verharmlost. Innerhalb der Spielwelt und der Geschichte finden sich zudem viele Situationen, in dem die damals oft rücksichtslose Zerstörung der Natur durch den Menschen behandelt wird.
Die Simulation der Natur, bevor durch die einsetzende Industrialisierung weite Lebensräume von Vögeln zerstört wurden und weiterhin werden, erinnere ihn daran wie wichtig es ist wieder raus in die echte Natur zu gehen.
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