Na toll! Da machen wir uns auf den weiten Weg nach London, verpassen fast unseren Flug, kommen in allerletzter Sekunde beim Event an und was machen die Entwickler? Die spoilern uns zur Begrüßung das Ende von Far Cry 5! Aber geteiltes Leid ist halbes Leid: Im Laufe dieser Preview müssen wir auch euch spoilern. Halt, wartet! Bevor ihr jetzt abhaut, verraten wir euch erst mal ganz ohne Spoiler, was dieses neue Far Cry überhaupt ist.
Far Cry New Dawn versteht sich nicht als direkter Nachfolger und Hauptteil der Reihe, sondern eher als ein Spin-Off im Stil von Far Cry Primal. Wir haben rund 30 Minuten Gameplay vom Shooter gesehen und mit Creative Director Jean-Sebastien Decant darüber gesprochen.
Unser Ersteindruck: New Dawn erbt die Stärken und Schwächen der Serie, könnte aber gerade diejenigen abholen, die von Fallout 76 enttäuscht sind.
Pinke Blüten statt grauer Welt
Ab dieser Stelle kommen wir leider nicht mehr um den Spoiler herum. Letzte Warnung - los geht's: Far Cry 5 endet in einem Atomkrieg, in dem auch Hope County verwüstet wird. New Dawn spielt 17 Jahre nach diesem Konflikt, in denen sich die Welt von den nuklearen Verwüstungen erholt hat. Die ersten sechs Jahre nach der Katastrophe herrschte ein nuklearer Winter, eisige Kälte und harsche Winde durchzogen Montana und Umgebung. Danach klarte der Himmel auf, aus Schnee wurde Regen und dann wurde es bunt: Überall sprossen Pflanzen und schmücken seither die Spielwelt mit ihrem kräftigen Grün und tausenden pinken Blüten.
Im Gegensatz zum in großen Teilen grauen und düsteren Fallout erwartet euch in New Dawn also eine sehr farbenfrohe Welt. Die Karte basiert in weiten Teilen auf Far Cry 5, ist aber insgesamt ein bisschen kleiner. Ihr findet immer wieder aus dem Vorgänger bekannte Orte, wie etwa die Kapelle von Kultführer Joseph Seed - die nun allerdings komplett zugewachsen ist.
Trotz der Idylle sollte man aber nicht vergessen, dass hier keine zwei Jahrzehnte zuvor noch Atombomben eingeschlagen sind. Wir wollten von Decant wissen, wie sich das im Spiel auswirkt. "Es gibt noch immer radioaktive Strahlung in manchen Gebieten, hauptsächlich im Außenbereich", erklärt er. Wenn man dorthin geht, stirbt man. Allerdings klingt das weniger wie ein spielerisches Element als vielmehr wie eine Levelbegrenzung.
Zwillingsschwestern gegen Farmer
In New Dawn gibt es zwei Fraktionen. Bei den sogenannten Überlebenden handelt es sich hauptsächlich um Farmer und Bewohner von Hope County. Es sind einfache Leute, die im Frieden leben und eine neue Siedlung errichten wollen. Ihnen gegenüber stehen die Highwaymen, eine Gruppe aus rücksichtslosen Plünderern und Jägern in Motorradoutfits, die durch die USA ziehen.
Angeführt werden sie von den Zwillingsschwestern Mickey und Lou, den beiden Antagonistinnen von New Dawn. Viel haben wir von den Schwestern noch nicht gesehen und können darum nur wenig über ihre Qualitäten als Oberschurkinnen sagen. Mit Vaas haben die Entwickler in Far Cry 3 einen kultigen Bösewicht erschaffen, dem sie seither mit Figuren wie dem extravaganten Pagan Min oder dem fanatischen Kultanführer Joseph Seed nacheifern. Die Schwestern gehen wohl einen ähnlichen Weg.
Sie scheren sie sich recht wenig um den Lebensstil der Überlebenden und zerstören alles, was den anderen lieb und wichtig ist. Das einzige, was für sie zählt, ist Macht. Dafür machen sie vor nichts Halt, auch nicht vor ihrem eigenen Vater, der die Highwaymen gegründet hat, aber irgendwann zum Problem wurde. Was da genau passiert ist, finden wir laut Decant über Radionachrichten im Spiel heraus.
Aus dem Lenker wird eine Armbrust
Dass New Dawn nicht mehr in einer heilen Welt spielt, merken wir vor allem an den Waffen. An die Seite von modernen Gewehren rücken nun auch selbsthergestellte Schießeisen, die sich optisch von den bekannten Knarren unterscheiden. Ihr benutzt beispielsweise eine Armbrust, deren Griff aus einem Motorradlenker besteht und statt Pfeilen Kreissägeblätter verschießt, die sogar an Wänden reflektieren. Wem das zu ausgefallen ist, kann aber auch weiterhin auf Schrotflinten, Scharfschützen- und Maschinengewehre setzen.
Weitere Neuerung: Alle Waffen sind nun einzigartig und können von euch nicht mehr mit Aufsätzen modifiziert werden. Damit wollen die Entwickler verhindern, dass ihr euch bereits in den ersten Stunden ein Gewehr schnappt, ein Visier draufschraubt und damit bis zum Ende des Spiels unterwegs seid. Ihr habt aber die Möglichkeit, die Waffen im Spiel mit Ressourcen aufzuwerten. Die Sägeblattarmbrust schleudert dann zum Beispiel drei Klingen statt einer.
Crafting und Verbesserungen nehmt ihr in eurer Basis in Prosperity vor, die ihr ähnlich wie in Far Cry: Primal ausbaut. Dabei seid ihr aber relativ eingeschränkt: Gebäude und Wände platziert ihr nicht selbst, sondern sammelt Ressourcen und rekrutiert Verbündete, bei denen ihr die Upgrades in Auftrag gebt. Mit einer ausgebauten Crafting-Station schaltet ihr etwa weitere Waffenblaupausen frei. Zu komplex wolle man nicht werden, erklärt Decant:
"Far Cry ist ein sehr zugängliches, einfach zu erlernendes Action-Spiel. Wir haben zwar Ressourcen-Management, aber wir wollen gleichzeitig, dass es leicht verständlich ist und von jedem genossen werden kann."
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