Halluzination vs. Emotion
Wenn Jason ein paar leichte Treffer einsteckt, heilen die Wunden nach kurzer Zeit automatisch. Nimmt er hingegen bösen Schaden, bleibt notfalls immer noch die Spritze in den Arm zur Rettung der Lage. Die Not-Operationen aus Far Cry 2(mit dem Messer Kugeln rauspulen) gibt’s nicht mehr.
Als Jason weiter Richtung Ziel stürmt, begrüßt ihn ein menschlicher Koloss mit Flammenwerfer. Von vorne lässt sich der dick gepanzerteFeuerspucker kaum knacken, von den Seiten und von hinten ist der träge Kerl aber leichte Beute. Denn sein Benzinkanister-Rucksack ist nah mit den Gasflaschen verwandt – ebenfalls ein alter, aber effektiver Trick.
In der nächsten Blechhütte beginnt dann der Wahnsinn. Als wir sie betreten, überrascht uns Vaas mit einer benebelnden Spritze. Es ist kein Narkotikum, das Jason da ausknockt, sondern eine Droge, die ihn prompt auf einen Trip schickt – fast so wie Max Payne zu besten Albtraum-Zeiten, wenn auch weniger schwermütig, sondern mystisch und verrückt. Ein Weg aus Monitoren führt durch eine schwarze Leere. Eine Trugbild am Wegesrand zeigt Jason, der sich die Pistole an den Kopf hält und abdrückt – verstörend.
Noch verstörender ist, Vaas als Stangentänzer auf der anderen Seite zu entdecken. Jasons Geist funktioniert nicht mehr rational. Alles, was hier passiert, ist visuelle Lüge, aber absolut mitreißend. Der letzte Schritt führt zu Vaas persönlich. Eine Knarre in Jasons Händen schießt an die Stirn des Verrückten. Vaas wehrt sich nicht dagegen, nein, er hält sie fest, fordert seinen Tod, schreit, bettelt, provoziert. Bis Jason in dieser Sequenz selbstständig den Abzug betätigt – um anschließend aus dem Drogenrausch zu erwachen und zu erkennen, dass er gerade einen ganz anderen Mann getötet hat, einen Fremden, einen Unschuldigen.
Damit endet die E3-Kampagnendemo. Keine Ahnung, wer dieser Typ war. Vielleicht jemand aus der Urlaubstruppe, die Vaas einst um sich hatte. Die Wirkung dieser Szene ist aber unverkennbar. Zum einen wollen wir wissen, wozu uns der Guerilla-Drecksack da gerade gezwungen hat, zum anderen wollen wir ihm verdammt noch mal den Hals umdrehen!
Separates Koop-Quartett
Das geht aber erst mal nicht. Der angekündigte Koop-Modus für vier Spieler bietet nämlich eine separate Kampagne, die ein halbes Jahr vor Jasons eigentlichem Abenteuer ansetzt. Zum Beginn wählen wir aus einer Handvoll Charakterklassen: Saboteur, Warrior, Rusher, Deadeye und Bodyguard.
Die unterscheiden sich durch ihre unterschiedlich schwere Bewaffnung und damit ihren Fokus auf Nah- oder Fernkampf: Shotgun und Flammenwerfer für Vollkontakt, Präzisionsgewehr für die letzte Reihe, schweres MG und Maschinenpistole irgendwo dazwischen. Spielerisch unterscheidet sich der Koop-Modus nicht nicht von der Solo-Kampagne, wenn wir mal davon absehen, dass wir zu viert durchs Dschungeldickicht streifen.
In der anspielbaren Mission geht es wohl um Rache an dem Typen, der uns diese missliche Lage gebracht hat. Das ist aber nur eine Hülse, weil die Geschichte in der Koop-Kampagne weit zurück bleibt und allenfalls rudimentär erzählt wird.
Vielmehr geht’s hier ums Teamgefühl. Etwa wenn unsere Truppe versuchen muss, einen Zug aus einem Tunnel herauszufahren – und gleichzeitig zu verhindern, dass die Eisenbahn von den nicht enden wollenden Gegnermassen gesprengt wird. Zu diesem Zweck jeder Spieler einen Schweißbrenner, mit dem sich das Gefährt flicken lässt.
Als der Wagon aus dem Durchgang brettert, stoppt der Nachschub fieser Halunken und eine Brücke erstreckt sich vor den Augen der Gefährten. Auf der anderen Seite befinden sich Sprengsätze, mit denen man das Dschungelbauwerk aushängen muss. Gleiches Spiel wie eben, nur trägt man die Pakete selbst zum Ort des Geschehens. Sobald alle Kisten platziert sind, wird der Mechanismus gezündet und die Brücke zur Geschichte.
Danach folgt noch ein kruder Schießwettbewerb mit Präzisionsgewehren: Von erhöhter Position beharken wir die unterlegenen Gegner in weiter Ferne. Unabhängig der gewählten Klasse übrigens. Nach Ablauf der Zeit, wird ein Fazit gezogen und der beste Schütze zum Sieger erklärt.
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