Es ist ein interessantes Unterfangen, ein Spiel wie Evolve zu testen. Denn was die Turtle Rock Studios da inszenieren, ist eine sehr eigenwillige, derzeit noch recht seltene Spielidee: asymmetrischer Mehrspieler. Ein Team aus vier Online-Spielern tritt gegen einen einzelnen an. Was bei anderen Shootern vielleicht als Zusatzmodus integriert wird, steht hier ganz zentral im Vordergrund. Vergleiche mit anderen Spielen sind also schwer, unsere bisherige Genre-Erfahrung deutlich weniger wert, als sonst.
Wenn in Evolve vier Jäger auf die Suche nach einem Monster aufbrechen, das sich irgendwo in einer der weitläufigen Maps lauert, frisst und sich weiterentwickelt, dann ist das ein einmaliges Spielgefühl. Und ein gutes. Evolve macht Spaß, das ist die wichtigste Erkenntnis aus unserer aktuellen Testphase. Allerdings sind wir gerade noch dabei, alle taktischen Möglichkeiten zu begreifen, ein gutes Gefühl für alle Monster und Jägerklassen zu entwickeln und obendrein auf die Community zu warten. Schließlich müssen nicht nur wir, sondern auch unsere Online-Mitspieler ihre Erfahrungen mit Evolve machen.
Natürlich entwickeln sich Online-Spiele und deren Spieler beständig weiter. Irgendwann müssen wir einen Schlussstrich ziehen und eine Wertung vergeben. Anfang nächster Woche werden wir das tun. Unsere bisherigen Erkenntnisse aus dem Test verraten wir aber gern jetzt schon.
Ein tolles Spielgefühl
Das "Vier gegen Einen"-Prinzip von Evolve ist tief im Spiel verankert. In jedem Modus wird zu fünft gespielt - entweder mit Online-Spielern oder Bots. Einen klassischen Solo-Modus gibt es nicht, genauso wenig wie Schlachten mit drei oder nur zwei Jägern. Da freut es uns, dass Evolve mit seinem Gameplay prächtig unterhält. Beide Rollen - Jäger und Monster - spielen sich sehr unterschiedlich. Als Jäger sind wir anfangs überlegen, müssen das Monster aber aufspüren, in den Kampf zwingen und an der Flucht hindern.
Als Monster beginnt eine Runde fast wie bei einem Schleichspiel. Wir nutzen einen »Schnüffel-Rader« um Beute und unsere Verfolger aufzuspüren, jagen und verschlingen nervös Alien-Wildtiere, stets auf der Hut vor der Jagdgesellschaft. Mit genügend Futter im Bauch können wir uns zu einem größeren, stärkeren Monster verpuppen. Das gibt uns einen Batzen Lebensenergie zurück und wir dürfen neue Angriffe aktivieren oder bestehende Attacken verstärken. Auf Stufe 3 sind wir für die Jäger dann brandgefährlich.
Doch nicht nur dieser allmähliche Rollentausch zwischen Jäger und Gejagtem isr reizvoll. Auch jedes Aufeinandertreffen beider Parteien verläuft immer wieder anders, sorgt immer wieder für Spannung. Mal überschätzt sich ein Jägerteam und wird rasch vom Monster demontiert. Doch so lange einer am Leben bleibt, kann sich die der Vierertrupp neu organisieren. Gefallene Jäger spawnen nach einigen Minuten Zwangspause nämlich neu. Das sorgt dafür, dass der Ausgang einer Runde bis zum Ende ungewiss und unterhaltsam bleibt.
Der Umfang ist voll okay
Nur drei Monster und pro Jägerklasse sind in der Basisversion von Evolve enthalten, die wir derzeit testen. Das ist sehr überschaubar, entpuppt sich aber als absolut ausreichend. Denn wirklich jeder Charakter spielt sich anders. Das fängt bei den drei grundverschiedenen Monstern an. Der bullige Goliath ist ein mächtiger Nahkämpfer, der tentakelbewehrte Krake kann schweben und ist aus der Distanz gefährlich und der Geist ist schwer gepanzert, schlägt aber extrem schnell und hart zu, um dann ebenso rasch wieder zu verschwinden.
Auch die drei Charaktere pro Klasse bieten erstaunlich viel Abwechslung. Denn es ist ein signifikanter Unterschied, ob unser Sani eher aufs Heilen oder Wiederbeleben spezialisiert ist, oder mit welchen Gadgets unser Support ausgestattet ist. Mit seinem Schildgenerator und etwas Geschick kann einer nahezu jeglichen Schaden am Team verhindern. Ein anderer richtet seinen Schadensverstärker aufs Monster, wodurch es deutlich schneller besiegt ist. Der immer neue Mix aus Jägern ist ein weiterer Grund dafür, dass jedes Match anders verläuft.
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