Während die USA bei dem Thema schon etwas weiter ist und sich in Südkorea die Frage gar nicht erst stellt, wird nun auch in Deutschland wieder viel darüber diskutiert, ob eSport als echter Sport angesehen und behandelt werden sollte. Mit der Zustimmung der SPD zur neuerlichen Großen Koalition kommt der eSport hierzulande bald in den Genuss, von der neuen Regierung gefördert zu werden. So steht es zumindest im Koalitionsvertrag. (via Gameswirtschaft)
Olympischer eSport ist "absurd"
Allerdings gibt es auch spürbaren Widerstand gegen die Gleichsetzung von traditionellen Sportarten sowie eSport. Ein prominenter Kritiker ist Reinhard Grindel, seines Zeichens Präsident des Deutschen Fußballbundes (DFB) und damit höchster Fußball-Funktionär in Deutschland. Schon in der Vergangenheit äußerte sich Grindel negativ zum Thema eSport, im Video-Format WESER-Strand, schoss er nun scharf gegen die Pläne von CDU und SPD.
Anstatt, wie beabsichtigt, eSport gemeinnützig zu machen, sollten die Politiker lieber bestehende Vereine unterstützen, die es "schwer genug haben". Im Endeffekt würde dies nur dafür sorgen, der Unterhaltungsindustrie "Steuervorteile" zu verschaffen. Die Idee, eSport in die Olympischen Spiele aufzunehmen, hält der DFB-Präsident hingegen sogar für "absurd".
Aber Grindel geht es nicht nur um eSport, also das professionelle Gaming. Auch Videospiele per se findet er problematisch und sieht sie als eine Gefahr für den Deutschen Fußball, der immer weniger Nachwuchs findet.
"Ich glaube, dass die größte Konkurrenz für die Frage 'Kommen Kinder und Jugendliche zu uns in die Sportvereine' gar nicht Handball, Basketball oder andere Sportarten sind, sondern wirklich das Befassen mit digitalen Endgeräten. Ich glaube, das ist eine absolute Verarmung. Zum Sport gehört, dass man einen direkten Kontakt hat zu denen, mit denen man Sport betreibt, dass der Sport eine soziale Funktion hat, die eben in der Gemeinschaft ausgeübt wird. Und deshalb noch einmal: Fußball gehört auf den grünen Rasen. eSport ist für mich kein Sport."
eSport in der Bundesliga auf dem Vormarsch
Während sich der DFB also offenkundig noch schwer tut, eSport in Deutschland zu akzeptieren, sieht die DFL (Deutsche Fußball-Liga) hier jede Menge Chancen. Unter Präsident Reinhard Rauball wird die Zusammenarbeit der 36 Bundesliga-Vereine mit dem FIFA 18-Publisher EA immer weiter ausgebaut.
Wie Gameswirtschaft.de berichtet, gibt es mittlerweile 7 deutsche Bundesligisten, mit eigenen eSport-Teams, bei weiteren 8 Vereinen wird die Sachlage derzeit noch geprüft. Nur 3 Mannschaften sträuben sich komplett gegen eSport-Ambitionen.
Wie seht ihr die Debatte um eSport?
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