Seit knapp 30 Jahren träumen Action-Fans von einem Film, in dem Arnold Schwarzenegger und Sylvester Stallone zusammen die Leinwand rocken. Befreundet sind beide Schauspieler schließlich seit langem und in ihrem Filmen haben sie sich auch immer wieder gerne kleine Spitzen auf den jeweiligen Kollegen gegönnt: Man denke zum Beispiel an die »Präsident Schwarzenegger Bibliothek« aus Demolition Man.
Und nun, im Jahr 2013 ist es endlich soweit. Schluss mit kleinen Gastauftritten wie Schwarzenegger in The Expendables 1+2. Wir wollen beide Helden in gleichwertigen Rollen sehen! Ein Duell der Giganten! Godzillallone gegen Arnoldosaurus! Und was bekommen wir? Escape Plan.
Der scheitert schon an seiner grundlegenden Prämisse: Bevor wir Arnold Schwarzenegger zu Gesicht bekommen, geht knapp eine halbe Stunde ins Land. Auch wenn Trailer und Plakat etwas anderes nahelegen: Im Grunde spielt er eine Nebenrolle.
Mit dem Kopf durch die Gefängniswand?
Sylvester Stallone übernimmt die Hauptrolle des Ray Breslin, der ein wahrer Ausbruchskönig ist und von Gefängnissen dafür bezahlt wird, Schwachstellen im Sicherheitssystem zu finden. Mit seinem letzten Auftrag wird er allerdings reingelegt und in ein neues, streng geheimes Hochsicherheitsgefängnis namens »The Tomb« gesteckt, wo er auch für immer bleiben soll.
Damit haben wir natürlich schon Problem Nummer eins identifiziert: Wir nehmen unserem Rocky Balboa ja vieles ab (gerne auch einen auf einem Ohr tauben, dicken Polizisten in Cop Land). Aber ein intellektuelles Ausbruchsgenie, das aus Gefängnissen ausbricht wie MacGyver, und dazu sogar ein Kaugummi weniger benötigt? Es ist bekannt, dass Stallone in Natura kein Dummkopf ist, aber eine Idealbesetzung für diese Rolle sieht anders aus. Wentworth Miller hatte in seiner Rolle als Michael Scofield in Prison Break auf jeden Fall die besseren Karten in Sachen Glaubwürdigkeit.
Eine noch größere Zumutung ist auch Schwarzeneggers Charakter: Er spielt den inhaftierten Emil Rottmayer, einem deutsch-stämmigen, und jetzt bitte nicht lachen, Super-Hacker, der wild Regierungen und Konzerne um Geheimnisse und Millionen erleichtert. Eine Art gutherziger Cyber-Terrorist, den wir weniger gutherzig, aber umso sehenswerter schon in Gestalt von John Travolta in Passwort Swordfish erleben durften.
Die beiden Muskel-Megaminds entdecken schnell, dass sie aus diesem High-Tech-Superknast, der vom kalten und sadistischen Mr. Hobbes geleitet wird (Jim Caviezel, den meisten momentan aus der Serie Person of Interest bekannt), nur als Team heraus kommen. Und mit der Hilfe des von Sam Neill verkörperten Gefängnisarztes, der (kein Witz) im Film erst noch einmal den hippokratischen Eid nachschlagen muss.
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