Das Epos
Auf den ersten Blick wirkt Dragon Age: Origins wie das Paradebeispiel für High Fantasy. Von Rittern, Zwergen und Elfen über die finstere Bedrohung, die über die Welt hineinbricht, bis zu den namensgebenden Drachen gibt's eigentlich alles, was im Genre als Standard gilt. Und auch das Hauptziel ist vergleichsweise typisch: Ich muss mit meinen Gefährten die Völker der Welt vereinen, um die dunkle Brut zu vernichten.
Aber was Dragon Age: Origins als Dark Fantasy auszeichnet, ist der Weg zu diesem Ziel. Denn hier gibt's in der Regel keine Partei, die einfach nur gut oder böse ist - und genauso wenig stößt man auf simple Lösungen für komplizierte Probleme. Bioware zwingt mich in seinem Epos an allen Ecken und Enden, mich moralisch zu positionieren, Argumente abzuwägen und unangenehme Entscheidungen zu treffen.
Es ist eines der Spiele, bei denen ich zehn Minuten in meinem Zimmer hin- und herrenne, weil ich abwägen muss, das Leben eines Kindes für das Wohl der Gemeinschaft zu opfern. An anderer Stelle laufe ich Gefahr, meinen besten Freund zu verlieren, weil ich für meine Prinzipien einstehe.
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Dass vor allem Dragon Age: Origins für mich als Dark Fantasy-Favorit im Raum steht und nicht dessen Nachfolger, liegt an der einzigartigen Atmosphäre der Spielwelt. Selbst über dem Elfenwald hängt ein Schleier des Verfalls, die Farbstimmung ist (anders als bei Dragon Age Inquisition) entsättigt und kalt. Origins spielt ganz bewusst mit den Erwartungen an ein High Fantasy-Epos - es zeigt uns auf den ersten Blick die Fassade einer klassischen Heldenreise, ist aber in Wahrheit das genaue Gegenteil: ein Zerrbild, das mir als Spieler zeigt, dass es selbst im Reich der Elfen und Zwerge keine einfachen Lösungen gibt.
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