In den Patch Notes zu den aktuellen Elden Ring: Shadow of the Erdtree-Updates findet ihr nicht nur unzählige Balancing-Anpassungen, sondern auch noch eine eher seltsam anmutende Empfehlung für mehr fps: Wegen der regelmäßigen Ruckler in der PS5-Version sollt ihr die Konsolendatenbank neu aufbauen.
Zigtausend Spieler*innen haben daher ihre PlayStation in den gesicherten Modus versetzt oder machen es immer noch – dabei bringt der Trick in der Regel nichts.
Mehr FPS dank einer Wartungseinstellung?
Ein kurzer Blick zurück: Die PS5-Version von Elden Ring läuft schon seit dem Release des Hauptspiels nicht gänzlich rund und der DLC knabbert noch einmal ein paar fps mehr weg, da er bei den Nebel- und Beleuchtungseffekten noch einmal eine Schippe drauflegt.
Eine Einschätzung zu allen Grafikmodi findet ihr in unserem Einstellungs-Guide:
Seit einigen Updates (auch im aktuellen Patch) gibt es den Hinweis, dass mit einem Trick eine bessere Performance erzielt werden kann:
„Die instabile Framerate der PS5-Version kann eventuell verbessert werden, indem ihr die 'Datenbank neu aufbauen'-Funktion im gesicherten Modus eurer Konsole verwendet.“
Was hat es mit der Funktion auf sich? Seit vielen Jahren hält sich unter Fans die Vermutung, dass der Wiederaufbau der Datenbank die Speicherstruktur des internen Datenträgers neu anordnet. Es sollen Daten besser gruppiert und damit schneller geladen werden.
Bei der PS5 sollte das aber gar keine Rolle mehr spielen, da eine NVMe-SSD durchweg ihre Datenstruktur optimiert, damit Inhalte rasant schnell geladen werden können.
Wieso gibt es die Funktion dann überhaupt noch auf der PS5? Der Grundgedanke des Datenbankwiederaufbaus ist bei der Current Gen ein anderer als von vielen Fans gedacht:
Die Verzeichnisse, in denen PS5-Inhalte und ihre Daten vermerkt sind, werden vollständig gelöscht. Daraufhin wird der Datenträger erneut auf PS5-Spiele, -Apps und Co. sowie deren Daten gescannt. Die Inhalte landen dann in einer frischen Datenbank inklusive ihrer Lizenz.
Taucht ein gekauftes Spiel also nicht in eurer Bibliothek auf oder ist wegen einer vermeintlich fehlenden Lizenz gesperrt, wird es über diese Funktion erfasst. Unter anderem deshalb werden auch erst nach und nach Inhalte beim nächsten Start nach einem Datenbankaufbau in eurer Bibliothek eingetragen und mit Lizenzen versehen.
Um was es sich bei dem Datenbankaufbau handelt, schreibt auch der bekannte und technisch versierte PS5-Hacker Lance McDonald im Bezug auf Elden Ring. Seiner Einschätzung nach bringt die Funktion nichts, da sie keinerlei Auswirkungen auf die Performance eines Spiels hat:
Link zum Twitter-Inhalt
Aber liegt er damit richtig?
Wir haben noch einmal nachgemessen und sind ebenfalls enttäuscht
Im Zuge des aktuellen Updates 1.13 haben wir die Empfehlung von FromSoftware unter die Lupe genommen und haben nicht den Eindruck gewonnen, dass sich die Performance in irgendeiner Weise verbessert hat.
Wir sind noch einmal ein paar ruckelige Passagen abgelaufen und auf sehr ähnliche Messwerte gekommen. Teilweise liegen die Schwankungen bei ein oder zwei fps. Aber dabei kann es sich auch um simple Fluktuationen handeln, da es bei einem so dynamischen Open World-Spiel unmöglich ist, komplett gleiche Voraussetzungen zu schaffen.
Und selbst, wenn sich die Verbesserung im Prozent- oder gar Promille-Bereich befindet, ihr würdet es nicht merken, da der Titel ohnehin eher selten glatte 60 fps packt.
Die PS4 Pro-Version auf der PS5 haben wir uns testweise auch noch einmal mitsamt Update und neu aufgebauter Datenbank angeschaut, da es die flüssigste Möglichkeit ist, Elden Ring zu zocken, und auch dort waren die fps-Werte deckungsgleich:
Hin und wieder entstand zwar der Eindruck, dass ein Abschnitt mal ein bisschen besser lief, schon bei leicht veränderter Tageszeit oder Wetterkondition kam es aber wieder zu denselben Rucklern.
Wieso empfiehlt FromSoftware dann überhaupt die Maßnahme, wenn sie offenbar nichts bringt?
Dass FromSoftware den Wiederaufbau empfiehlt, liegt wahrscheinlich daran, dass die Entwickler*innen sicherstellen wollen, dass es zu keinen Konflikten oder Bugs beim Betriebssystem eurer Konsolen kommt.
Die könnten nämlich tatsächlich Leistung kosten, da sie CPU- oder Speicherressourcen belegen, die eigentlich für Spiele reserviert sein sollten. Zudem könnten fehlerhafte Daten im Cache für Konflikte sorgen – diesen im selben Menü zu leeren, ist also auch keine schlechte Idee.
Deshalb rät unter anderem auch Epic Games bei Rocket League zu den Funktionen – und wer weiß, vielleicht passiert ja doch noch ein wenig mehr unter der Haube der PS5 als wir von außen erahnen können.
Wir haben jedenfalls beides vor unseren Messungen gemacht, aber eben keine spürbare Verbesserung wahrgenommen. Allerdings haben wir auch zuvor keine Ruckler beobachtet, die zweifelsohne mit dem Speichern oder Laden von Daten in Verbindung gebracht werden konnten.
Kommt es jedoch genau zu solchen Fehlern bei eurer PS5, kann der Tipp helfen, mit zusätzlichen Frame Drops fertig zu werden, wie auch einige Nutzer*innen geschrieben haben:
Uhm weird…I actually had a problem with ER some months ago when the game performance were absolutely disastrous for no reasons, out the blue. I did what they are suggesting and the framerate returned to normal (which is still not great of course).
— AZAEL (@AZAELhasinvaded) July 4, 2024
An der allgemeinen Performance des Spiels hat sich unserer Einschätzung nach aber nichts messbar verbessert.
So findet ihr den Neuaufbau der Datenbank, falls ihr es mal mit dem Trick probieren wollt:
Der gesicherte Modus kann nur beim Start der Konsole und auch nur über den Power-Knopf direkt an der PS5 selbst aufgerufen werden. Haltet ihn dafür sieben Sekunden lang gedrückt, bis ein zweiter Piep-Ton ertönt.
Im gesicherten Modus könnt ihr die Konsole nur mit einem per USB angeschlossenen Controller bedienen. Unter Punkt 6 "Cache leeren und Datenbank neu erstellen" findet ihr dann die Funktion "Datenbank neu aufbauen".
Vielleicht habt ihr ja mit dem Tipp von FromSoftware mehr Glück als wir. Dabei haben wir uns so sehr mehr Frames für den Open World-Hit gewünscht. Aber die gibt es dann wohl erst mit einer PS5 Pro, die laut Gerüchten noch in diesem Jahr, spätestens 2025 erscheinen soll.
Habt ihr den Trick auf eurer PS5 ausprobiert? Oder hattet ihr bisher noch gar nichts darüber gelesen? Was sind eure Eindrücke?
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