Der größte Pechvogel 2024: Entwicklerin stellt zauberhaftes Adventure nach zehn Jahren fertig und sieht wie ihr Traum zerplatzt, weil EA 11 Spiele auf einmal veröffentlicht – doch die Geschichte nimmt ein unerwartet schönes Ende

10 Jahre hat sie an Potions: A Curious Tale gearbeitet, doch dann machte eine Entscheidung von EA ihre Träume scheinbar zunichte.

Entwicklerin Renee Gittins hatte sich auf den Release von Potions: A Curious Tale so gefreut. (Bild: stumblingcat.com) Entwicklerin Renee Gittins hatte sich auf den Release von Potions: A Curious Tale so gefreut. (Bild: stumblingcat.com)

Stellt euch vor, ihr arbeitet zehn Jahre lang mit vollem Herzblut an einem Projekt und habt alles, was in eurer Macht lag, getan, damit es bestmöglich zum Abschluss kommt. Doch dann spielt euch das Schicksal einen Streich und all eure Mühen scheinen vergebens.

In etwa so muss sich Entwicklerin Renee Gittins gefühlt haben, als ihr Adventure Potions: A Curious Tale zum Release am 07. März durch einen unglücklichen Zufall aus den oberen Plätzen der Steam-Trends geschoben und so für viele potentielle Käufer*innen "unsichtbar" wurde.

Entwicklerin wird durch EA zum größten Pechvogel

Darum geht's: Renee leitet das kleine Indie-Studio Stumbling Cat, das vorige Woche das Adventure Potions: A Curious Tale veröffentlicht hat. Dank einer erfolgreichen Marketing-Phase landete das Spiel rund um Hexe Luna sogar zur Veröffentlichung weit oben in den Steam-Trends, was natürlich für allerhand Aufmerksamkeit auf der Plattform sorgt – Aufmerksamkeit, die für kleine Projekte mit einem geringen Budget enorm wichtig ist.

Zum großen Pech von Renee und ihrem Team beschloss Publisher EA exakt am 07. März stolze 11 ihrer beliebten Klassiker – von Dungeon Keeper über Command and Conquer – neu als Shadowdrop auf Steam zu veröffentlichen und zog so die komplette Aufmerksamkeit auf sich.

Im enttäuschten Post von Renee könnt ihr sehen, wie das Ganze aussah:

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Enttäuschtes TikTok von Entwicklerin geht viral

Neben dem oberen Post veröffentlichte Renee auf TikTok ein kurzes Video, in dem sie sich (verständlicherweise) völlig frustriert und maßlos enttäuscht zeigt. Sie sagt:

Wisst ihr, warum es großer Mist ist Entwickler zu sein? Weil ihr zehn Jahre an einem Projekt arbeitet und einen tollen Release-Tag heraussucht und es schafft, dass sich alle auf das Spiel freuen und ihr zudem viel in Marketing investiert habt. Und dann veröffentlicht EA direkt nach euch 11 Spiele und sorgt dafür, dass ihr trotz positiver Reviews aus den Trends fliegt – und so all euer Marketing zerstört.

Das TikTok von Renee, das am vergangenen Freitag veröffentlicht wurde, könnt ihr euch hier anschauen:

Link zum TikTok-Inhalt

Mittlerweile hat das Video knapp 1 Million Likes erhalten und wurde über 24.000 Mal kommentiert.

Entwicklerin bedankt sich für große Anteilnahme

Wie auf TikTok üblich, findet sich in den Kommentaren auch allerhand (teils sexistischer) Mist wieder. Schön ist jedoch, dass sich viele Personen mit aufbauenden Nachrichten an Renee und ihr Team gewandt haben und Potions: A Curious Tale durch die Aktion so doch noch etwas Aufmerksamkeit bekommen konnte.

Seid ihr übrigens neugierig geworden, hier haben wir einen Trailer zum Adventure für euch:

Potions: A Curious Tale - Launch-Trailer zum niedlichen Fantasy-Crafting-Adventure Video starten 1:13 Potions: A Curious Tale - Launch-Trailer zum niedlichen Fantasy-Crafting-Adventure

Auf X hat sich Renee jetzt noch einmal in einem Post zu Wort gemeldet und sich bei allen Unterstützer*innen ganz herzlich bedankt.

In ihrem Kommentar erklärt sie unter anderem, warum das Spiel zehn Jahre in Entwicklung war und dass ihr Team mit dem Abenteuer von Hexe Luna auch jungen Mädchen dabei helfen wollte, ihre eigenen Stärken zu erkennen und sie dabei zu unterstützen, ihren Träumen nachzugehen:

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Frust richtet sich an Steam, nicht an EA

Damit die frustrierte Reaktion von Renee nich falsch verstanden wird, sei an dieser Stelle noch einmal deutlich festgehalten, dass hier nicht EA als Schuldiger bezichtigt wird. In ihrem Post sagt die Entwicklerin selbst, dass "EA sicher nicht hinter ihr her ist. Es mehr grausiges Timing und Pech war".

Das Problem liegt vielmehr am Trend-System von Steam selbst, das Neuveröffentlichungen mit einem gewissen Grad an Popularität nach dem Release-Tag ordnet. Speziell Shadowdrops können daher kleineren Entwicklern massiv Schaden zufügen, wie zunächst im Fall von Potions: A Curious Tale geschehen.

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