Dying Light 2: Entwickler werfen Studio-Leitung Chaos, Unfähigkeit und Sexismus vor

Ein neuer Insider-Bericht zur Dying Light 2-Entwicklung klingt wenig vielversprechend: Offenbar gibt es studiointern massive Schwierigkeiten mit Organisation, Führung, Sexismus und mehr.

Das sieht nicht gut aus: Die Arbeit an Dying Light 2 kommt laut einigen anonymen Insidern wohl überhaupt nicht richtig voran. Das sieht nicht gut aus: Die Arbeit an Dying Light 2 kommt laut einigen anonymen Insidern wohl überhaupt nicht richtig voran.

Dying Light 2 solle ursprünglich im Frühjahr 2020 erscheinen, wurde dann aber auf unbestimmte Zeit verschoben. Wie es aussieht, müssen sich Fans der Zombie-Open World wohl auch noch eine ganze Weile länger gedulden – falls das Spiel überhaupt jemals in einem passablen Zustand erscheint. Ein neuer Insider-Bericht lässt viele Entwickler*innen zu Wort kommen und macht keine große Hoffnung. Offenbar herrschen beim Entwicklerstudio Techland äußerst chaotische Zustände.

Dying Light 2 leidet offenbar unter massiven, Studio-internen Entwicklungsproblemen

Was bisher geschah: 2018 wurde Dying Light 2 angekündigt, und zwar mit extrem ambitionierten Ideen, Plänen und Zielen. Eigentlich sollte das Open World-Spiel 2020 erscheinen, wurde dann aber verschoben. Seitdem gibt es immer wieder nur Neuigkeiten dazu, die nicht gerade vielversprechend klingen, weil zum Beispiel leitende Entwickler oder Autoren dem Projekt den Rücken kehren.

Ein neuer Insider-Bericht könnte jetzt die Erklärung dafür liefern, wieso so viele Menschen das Entwicklerstudio Techland verlassen und warum die Arbeit an Dying Light wohl nicht so recht voran geht. In einem ausführlichen und sehr lesenswerten Artikel von The Gamer kommen sowohl viele anonyme Mitarbeiter*innen als auch der Studio-CEO zu Wort. Mit sehr unterschiedlichen Aussagen.

"Pures Chaos": Wenn die Aussagen der anonymen Menschen, die an Dying Light 2 arbeiten, der Wahrheit entsprechen, kommt das lang erwartete Open World-Spiel vielleicht nie so auf den Markt, wie es angekündigt wurde. Offenbar herrscht intern einfach nur Chaos, wenn es um die Entwicklung geht und jegliche Kritik an der Organisation wird im Keim erstickt. Zwei Quellen formulieren das folgendermaßen:

"Was bei Techland los ist, ist einfach nur totales Chaos, keine Iteration."

"Die Produktions-Pipeline ändert sich so schnell und rasant, dass sie genauso gut gar nicht existieren könnte."

Dying Light 2 sah in den ersten Gameplay-Präsentationen bereits sehr vielversprechend aus, aber wenn die anonymen Insider-Berichte stimmen, könnte das Spiel mittlerweile ganz anders sein. Dying Light 2 sah in den ersten Gameplay-Präsentationen bereits sehr vielversprechend aus, aber wenn die anonymen Insider-Berichte stimmen, könnte das Spiel mittlerweile ganz anders sein.

CEO mischt sich überall ein? Viele der befragten Personen prangern vor allem den Führungsstil von Techland-CEO Pawel Marchewka an. Der verlange "kostenfreie" Lösungen, effizientes Arbeiten und Innovation von seinen Untergebenen, stehe ihnen dabei aber selbst im Weg. Immer wieder würden auch schon längst genehmigte Teile des Spiels wieder über den Haufen geworfen.

"Ein bekannter Witz bei Techland ist, dass nichts wirklich jemals bewilligt wird, inklusive des Namens des Spiels. Dir kann gesagt werden, dass du Dinge neu machen sollst, die einen ganzen Monat lang genehmigt waren, nur weil der CEO seine Meinung geändert hat, nachdem er irgendwas im Internet gesehen hat."

Sexismus & Führungsstil: Die Kritik an den einzelnen Teilen geht laut mehreren dieser anonymen Quellen oft nicht darüber hinaus, dass irgendetwas einfach schlecht sei oder ein Charakter zum Beispiel "zu schwul" aussehen würde. Auf den Wunsch von ganz oben hin würde ständig irgendetwas über den Haufen geworfen und verändert.

"Es ist hundertprozentig wahr, dass bei Techland nichts in Stein gemeißelt ist. Die Story von Dying Light 2 wurde sechs mal umgeschrieben oder so. Das hätte bei Dying Light funktionieren können, aber bei einem viel größeren Projekt wie Dying Light 2 macht es das einfach unmöglich, mit der Produktion voranzukommen."

 Xbox Series X/S: Schnappt sich Microsoft nach Bethesda direkt das nächste Studio? Dying Light 2-Entwickler Techland dementiert übrigens die Gerüchte, dass Microsoft sich nach Bethesda als nächstes dieses Studio einverleiben wolle.

Beschwerden bei der Ehefrau: Besonders pikant wirkt auch das Detail, dass die Chefin der Personal-Abteilung, bei der sich die Techland-Menschen beschweren könnten, Aleksandra Marchewka, die Ehefrau des CEOs ist. Der CEO sieht darin wenig überraschend kein Problem und erklärt, die Beziehung zu seiner Frau sei auf der Arbeit eine sehr professionelle.

Immer mehr Leute gehen: Pawel Marchewka und ein harter Kern um ihn herum sorgen offenbar dafür, dass zwar immer wieder frische Talente angestellt werden, sie aber nichts verändern können, wenn die anonymen Aussagen stimmen. Das führt zu einer stressigen, unbefriedigenden und frustrierenden Arbeitsatmosphäre, weshalb immer wieder viele Mitarbeiter*innen kündigen, wenn sie nicht vorher gefeuert werden.

Das alles und noch sehr viel mehr könnt ihr in dem wirklich empfehlenswerten The Gamer-Bericht nachlesen, den wir euch hier nochmal verlinkt haben. Darin steckt noch ein ganzer Haufen an weiteren, unglaublichen Aussagen über die Probleme bei Techland. Auch wenn der CEO die meisten Vorwürfe abstreitet, scheinen sich alle anderen einig zu sein, dass "der Fisch vom Kopf her stinkt".

Glaubt ihr nach all dem, dass Dying Light 2 irgendwann wirklich noch erscheint?

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