Ich gehöre zu den Menschen, die penibel auf die Reinlichkeit ihrer Tastaturen, Mäuse und vor allem Controller achten. Schmutzige Peripherie sieht nicht nur unschön aus, sie fühlt sich auch scheußlich an. Außerdem habe ich so einen Grund mehr, mir immer gründlich die Hände zu waschen. Als Sony vor Kurzem den Controller der PlayStation 5, den DualSense, vorgestellte, drangen Schweißperlen durch die Poren meiner Stirn.
Innerhalb weniger Sekunden schnellte eine Frage durch meinen Kopf: Wie soll ich das Ding komfortabel reinigen?
Viel Platz für Next-Gen-Schmutz
Auf der Vorderseite des Controllers beginnt der Schrecken. Der DualSense besteht aus zwei Teilen, einem weißen und einem schwarzen. An den Griffen steht der weiße Teil über. So entsteht eine Kante, die nicht nur aus ergonomischer Sicht Bedenken auslöst. Sie scheint wie ein Sparschäler, der eine Mischung aus toten Hautzellen und Schweiß von den Fingern schaben wird.
Erik Körner
@snoopykoira
Erik ist seit mehreren Jahren zwischen den Sprachwissenschaften und japanischer Popkultur gefangen. Er meckert oft über Videospiele, aber nur, weil er sie liebt. Kann zur Reinigung der Peripherie Babyfeuchttücher ohne Alkohol und Mikrofasertücher empfehlen. Die sind schonend zu Plastikgehäusen.
Dazu sind die Rillen an den Griffen wie bei Sony üblich – geschwungen und schmal. Wird sich dort leicht Schmutz sammeln? Wohl kaum. Wenn er aber einmal drin ist, wird es eine Herkulesaufgabe, ihn aus der delikaten Struktur herauszukratzen.
Ein Albtraum für Sauberkeitsfanatiker
Ähnliches gilt auch für die Rückseite des DualSense. Der Abstand zwischen Touchpad und Gehäuse ist groß genug, einen Kleinwagen darin parken zu können. Dasselbe gilt für die Lücken an den oberen Schultertasten. Sie scheinen bis zur Dreieck- beziehungsweise oberen Pfeiltaste ins Gehäuse zu ragen.
Des Weiteren kehrt an den Schultertasten eine Marotte aller Sony-Controller zurück: Ihre Beschriftung ist in die Tastenkappen gestanzt. Diese mikroskopischen Ausstanzungen bieten kaum Platz, Schmutz leicht mit einer Nadel oder einem Zahnstocher zu entfernen.
Zumindest hat Sony an einer Stelle dazugelernt. Die Analogsticks sitzen endlich direkt auf dem Gehäuse. Vom DualShock 1 bis 4 befanden sie sich an dessen Unterkante. Das Ergebnis: fummelige Rundungen und Winkel, in denen sich Staub sammelt. Waren sie leichter als die Rillen an den Griffen zu reinigen? Ja. Aber es ist besser, gar nicht sauber machen zu müssen, als ein bisschen sauber machen zu müssen.
Die Mona Lisa der Controller
Für ein ideales Design reicht es, in Richtung Microsoft zu schauen. Für Leute wie mich sind Xbox-Controller die Mona Lisa der Konsolenperipherie. Alle Rillen des Xbox One- sowie des Series X-Controllers, der ebenfalls jüngst vorgestellt wurde, sind lang und gerade und dementsprechend leichter freizukratzen.
Der Mangel großer Lücken an den Schultertasten beugt schwierig einsehbaren Stellen vor. Bereits der erste Xbox-Controller hatte Analogsticks in der Mitte des Gehäuses. Außerdem hat Microsoft die Schultertasten des Xbox One- und Series X-Controllers mit kleinen Erhebungen beschriftet.
Viele PS4-Dritthersteller-Pads der gehobenen Preisklasse, wie der Scuf Vantage 2, haben sich von Microsofts Design inspirieren lassen. Ja, das hat weniger mit leichter Reinigung und mehr mit dem größeren Chassis oder den asymmetrischen Sticks zu tun. Trotzdem lösen sie ein warmes Kribbeln in meinem Bauch aus. Sie zeigen, dass es in dieser Welt auch PlayStation-Controller gibt, die leicht zu reinigen sind.
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