Kurz vor dem Start der PSVR 2 bringt Sony mit dem DualSense Edge am 26. Januar 2023 seinen ersten Pro-Controller für die PS5 auf den Markt, den wir im Rahmen eines Testevents ausprobieren konnten. Was das 240 Euro teure Pad kann (und was nicht), das erfahrt ihr in den folgenden Kategorien:
- Optik/Haptik
- Bedienbarkeit via Menü
- Backpaddles
- Stick-Module
- Trigger-Stops
- Akkulaufzeit
- Schutztasche
So konnten wir testen: Auf Einladung von Sony konnten wir uns den DualSense Edge für rund drei Stunden anschauen und dabei den neuen Controller mit Spielen wie Gran Turismo 7, Modern Warfare 2 und God of War Ragnarök testen.
Optik und Haptik
Sony bringt den DualSense Edge zum Release in der Farbe Weiß auf den Markt und samt einem Design, das sich rein optisch auf den ersten Blick nur in Nuancen vom normalen DualSense unterscheidet.
Das ist neu: Rund um die Analog-Sticks hat sich Sony beispielsweise für ein abnehmbares Klavierlack-Gehäuse entschieden. Aufgrund der starken Anfälligkeit für Kratzer und Fingerabdrücke hätten wir allerdings eine matte Oberfläche bevorzugt.
Auffällig ist zudem das neue Button-Muster auf dem schwarzen Touchpad, das die bekannten vier PlayStation-Knöpfe zeigt. Außerdem neu, und nicht nur optischer Natur, sind die beiden Funktionstasten direkt unterhalb der Analog-Sticks, zwei Schieberegler unterhalb der Trigger zur Einstellung von Trigger-Stops und die beiden Backpaddles auf der Rückseite des Edge.
Größe und Gewicht: Wie ihr auf dem Bild erkennt, sind beide Pads gleich groß, einen Unterschied gibt es jedoch beim Gewicht. Der DualSense Edge bringt 335 Gramm auf die Waage und ist damit 55 Gramm schwerer als der normale PS5-Controller. Aufgrund des höheren Gewichts fühlt sich das Gamepad wertiger an und es ermüdet auch nicht beim längeren Spielen.
Verbesserte Haptik: Damit der Controller spürbar besser in der Hand liegt und beim intensiven Spielen nicht verrutscht, wurden an beiden Griffhörnchen kleine, kaum sichtbare Noppen angebracht. Auch die Oberseite der R2/L2-Trigger wurde mit einer Schraffierung für mehr Grip versehen.
Insgesamt halten wir fest, dass Sony hier keine großen Design- und Farb-Experimente im Vergleich zum DualSense wagt, jedoch mit dem Edge einen spürbar wertigeren Controller auf den Markt bringt, der aufgrund seiner verbesserten Haptik und dem höheren Gewicht noch besser in den Händen liegt.
Bedienbarkeit via Menü
Damit ihr euch den DualSense Edge ganz nach euren Vorlieben konfigurieren könnt, wird mit einem kommenden Systemupdate dem PS5-Menü ein neuer Reiter hinzugefügt. Hier könnt ihr folgende Einstellungen vornehmen:
- Profil erstellen: Ob für einzelne Spiele oder Personen, auf dem DualSense Edge könnt ihr drei Profile gleichzeitig speichern. Praktisch ist, dass ihr bis zu 30 weitere Profile im PS5-Menü hinterlegen könnt, die sich jederzeit auf den Controller transferieren lassen.
- Tastenbelegung anpassen: Anhand eines übersichtlichen Schaubilds, könnt ihr allen Buttons inklusive dem Touchpad und den Backpaddles eine neue Funktion zuweisen.
- Stickempfindlichkeit/Deadzone: Hier lassen sich Empfindlichkeitskurven der Analog-Sticks einstellen. Sechs Presets stehen dabei zur Auswahl, die sich individuell anpassen lassen.
- Trigger-Deadzone: Der Eingabebereich beider Trigger lässt sich simultan oder einzeln auf einer Skala von 0-100 feinjustieren.
- Vibrationsintensität: Das haptische Feedback lässt sich in drei Stärkegraden von moderat bis stark einstellen oder komplett deaktivieren.
- Intensität des Trigger-Effekts: Gleich der Vibration, könnt ihr hier den Adaptive Trigger-Effekt in drei Stufen einstellen oder komplett ausschalten.
Überaus praktisch ist, dass sich das Edge-Menü auch während des Spielens über die beiden Funktionstasten (kurz: FN) unterhalb der Analog-Sticks aufrufen lässt. Mit Druck auf FN plus einem der Aktionsknöpfe (Dreieck, Viereck, X und Kreis) werden die Profile durchgeschaltet, mit Druck auf FN+Optionen öffnet sich das Menü des Edge-Controllers. Wird das Menü mit der Kreistaste geschlossen, switcht das Bild direkt zurück zum Spiel.
Lautstärke-Regelung via Funktionstaste: Richtig klasse ist, dass sich durch Druck auf FN+Steuerkreuz links/rechts die Lautstärke leiser beziehungsweise lauter stellen lässt. Via FN+ Steuerkreuz oben/unten wird hingegen die Lautstärke des Ingame-Sounds beziehungsweise des Party-Chats leiser oder lauter gestellt.
Bei der Bedienbarkeit des Edge-Menüs hat uns vor allem gefallen, dass es leicht aufzurufen ist und verständlich gestaltet wurde. So können sich nicht nur Tech-Experten schnell ihr Wunsch-Setup konfigurieren. Was sich uns jedoch nicht erschließt, ist, warum Sony am Edge zwei FN-Tasten mit ein und derselben Funktion verbaut hat. Diese Frage haben wir an Lead Product Manager Tomomasa Mizuno weitergeleitet und halten euch diesbezüglich auf dem Laufenden.
Das ist im Lieferumfang des DualSense Edge enthalten:
- Controller
- USB-C-Ladekabel (ca. 2m)
- Schutztasche
- Steckergehäuse (Ladestation-Funktion)
- 2x Stickkappen (Standard)
- 2x Stickkappen (hoch, konvex)
- 2x Stickkappen (niedrig, konvex)
- 2x Backpaddles (halbrund)
- 2x Backpaddles (länglich)
Backpaddles
Im Kontrast zum Xbox Elite Series oder zum SCUF Reflex Pro, lassen sich an der Rückseite des Edge nur zwei statt vier Backpaddles gleichzeitig anbringen. Sony lässt uns hier die Wahl zwischen zwei Varianten:
Zunächst konnten wir erfreulicherweise feststellen, dass die Anbringung beider Backpaddles, nach einer kurzen Zeit der Eingewöhnung, leicht und schnell von der Hand geht. In puncto Haptik gibt es ebenfalls kaum Grund zu kritteln. Die zusätzlichen Tasten sind schön clicky, waren gut mit den Mittelfingern zu erreichen und wurden auch nur dann ausgelöst, wenn wir es wollten.
Backpaddles im Allgemeinen sind hervorragend dafür geeignet, um beispielsweise die Funktionen von R3/L3 auf die Controller-Rückseite zu legen. Wer, wie wir, in Action-Spielen nur ungern mit L3 sprintet, kann den Spurt so bequem auf eins der Backpaddles packen.
Was erneut auffällt, ist das mit seinen kleinen, stromlinienförmigen Schaltern so schlichte und aufgeräumte Design des DualSense Edge, auch wenn es im Umkehrschluss bedeutet, dass sich keine vier Tasten anbringen lassen. Ob diese jedoch zwingend benötigt werden, ist auch ein Stück weit Geschmackssache.
Stick-Module
Kommen wir zu einem Vorteil des Edge gegenüber dem normalen DualSense, der all jenen von euch entgegenkommen sollte, die häufig mit dem leidigen Thema des Stick-Drift zu kämpfen haben. Die Analog-Sticks des Edge lassen sich nämlich binnen weniger Sekunden entfernen und durch neue ersetzen (Preis: 25 Euro pro Stick):
Wie funktioniert der Ausbau? Hierzu schieben wir an der unteren Seite des Pads einen kleinen Schieberegler nach rechts und können im zweiten Schritt das Klavierlack-Gehäuse herausziehen. Die nun offengelegten Sticks lassen sich im Anschluss einfach und unkompliziert nach vorne entnehmen. Während Letzteres wunderbar funktionierte, wirkte die Betätigung des Schiebereglers arg fummelig. Ohne längere Fingernägel fällt es schwer, den kleinen Knopf nach rechts zu drücken. Da der Regler (hoffentlich) nur selten zum Einsatz kommt, können wir hier aber ein Auge zudrücken.
Doch nicht nur die Sticks können ausgetauscht werden, auch die Stick-Kappen lassen sich problemlos abnehmen und durch ein neues Paar ersetzen.
Diese Stick-Kappen sind im Lieferumfang enthalten:
- Herkömmliche Kappen des Dualsense
- Hohe konvexe Kappen
- Niedrige konvexe Kappen
Konkave, nach innen gewölbte Kappen, sind im Paket hingegen nicht enthalten und müssen auf Wunsch separat bei Sony selbst oder Drittanbietern gekauft werden. Hier hätte es uns gefreut, wenn Sony noch ein konkaves Paar beigelegt hätte.
Insgesamt sind wir aber auch bei den Analog-Sticks von der einfachen Handhabung und dem raschen Austausch sehr angetan. Dass sich im Vergleich zu anderen Pro-Controllern die Sticks austauschen lassen, ist zudem ein großer Vorteil, der auf Dauer viel Geld sparen kann.
Trigger-Stops
Ein weiterer großer Vorteil des Edge sind seine an der Rückseite angebrachten mechanischen Trigger-Stops, die sich in drei Stufen (kurz, mittel, lang) einstellen und zusätzlich via Menü (siehe oben) feinjustieren lassen. Auch hier glänzt der Edge durch sein aufgeräumtes Design und seine einfache Bedienbarkeit, die es uns mit den Reglern ermöglicht, die Laufwege der Trigger fix anzupassen.
Wie sich im Praxistest bestätigte, dürften speziell Shooter-Fans ihre Freude an den kurzen Trigger-Stops haben, die entgegen unserer Befürchtung nicht zu empfindlich sind. Auch, da wir sie ganz nach Belieben im Systemmenü noch weiter feinjustieren können.
Adaptive Trigger vs. Trigger-Stops: Wenig verwunderlich ist hingegen, dass der haptische Effekt der adaptiven Trigger auf der kurzen Stufe nicht mehr vorhanden und auf der mittleren Stufe nur noch wenig spürbar ist. Die Frage, ob der Grund technischer Natur ist, haben wir ebenfalls in einem schriftlichen Interview an Tomomasa Mizuno herangetragen.
Akkulaufzeit
Bei der Frage nach einer konkreten Akkulaufzeit konnte uns Sony keine genauen Angaben machen. Im Vergleich zum normalen DualSense soll die Akkulaufzeit jedoch “moderat kürzer” ausfallen. Da der Edge bei gleichbleibendem Design mehr Funktionen aufweist, sollte das aber nicht verwundern.
Eine frohe Kunde haben wir übrigens für alle jene, die gerne mit angeschlossenen USB-C-Kabel spielen. Dem Paket liegt ein circa. 2 Meter langes Kabel bei.
Schutztasche
Zu guter Letzt soll auch die Aufbewahrungsbox des DualSense Edge nicht unerwähnt bleiben, die im Lieferumfang enthalten ist und zugleich dank einer Klettverschluss-Öffnung an der Rückseite, durch die das USB-Kabel geführt wird, als Ladestation genutzt werden kann.
Die Schutzhülle wirkt nicht nur robust und handlich, sondern dient auch dazu, die mitgelieferten Inhalte vom Controller über die Stick-Kappen bis hin zu den Backpaddles aufgeräumt und schnell zu verstauen. Generell, und hier leiten wir zum Fazit über, steht sie sinnbildlich für den DualSense Edge, der mit einem eher schlichten und überaus funktionalen Design daherkommt und auch bei der schnellen Bedienbarkeit in fast allen Punkten zu überzeugen weiß.
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