Am gestrigen Dienstag, den 22. April 2013 sorgte die Deutsche Telekom für einen Aufschrei unter deutschen Internet-Nutzern: Die DLS-Flatrates sollen den Plänen von Europas größtem Telekommunikationsunternehmen zufolge in ihrer aktuellen Form für Neukunden nicht mehr weiterbestehen. Stattdessen möchte man ein neues Modell etablieren, das dem von Mobilfunk-Daten-Flatrates gleicht: Wird ein bestimmtes Datenvolumen überschritten, hat das eine Drosselung der Highspeed-Leitung auf 384 KBit/s zur Folge.
Wer das Problem beim Neuvertrag mit einem anderen Anbieter umgehen will, könnte allerdings ebenfalls Probleme bekommen: Wie netzpolitik.org in Erfahrung gebracht haben will, soll die Deutsche Telekom vor der offiziellen Bekanntgabe der Abschaffung traditioneller DSL-Flatrates bereits Verhandlungen mit anderen Marktteilnehmern geführt haben, um diesen kontroversen Schritt nicht alleine gehen zu müssen. Aus verlässlicher Quelle will das Netz-Blog nun zudem erfahren haben, dass auch Vodafone kurz davor steht, einen entsprechenden Schritt anzukündigen. Der Telekom-Konkurrent dementierte entsprechende Berichte allerdings vor wenigen Stunden - wenn auch äußerst halbherzig:
"Aktuell haben wir keine Pläne, die DSL-Geschwindigkeit unserer Kunden nach bestimmtem Verbrauch zu drosseln", heißt es via Twitter.
Zukünftige Änderungen schließt das Wörtchen »aktuell« jedenfalls nicht aus. Experten sehen schon jetzt die Netzneutralität in Gefahr. Zukünftig, so heißt es, könnten Provider ihren Kunden diktieren, welche Internet-Angebote sie mit welcher Geschwindigkeit aufrufen dürfen - und ihre eigenen Angebote, wie die Telekom nun etwa ihr Entertain-Programm, bevorzugt behandeln. Deutschland könnte sich aufgrund dieser Entwicklung zudem langfristig in Europa isolieren. Diverse Länder sind hier schon gesetzlich gegen eine Gefährdung der Netzneutralität vorgegangen. In den Niederlanden hat das Parlament beispielsweise erst kürzlich per Gesetz festgeschrieben, dass Netzanbieter den Datenverkehr ihrer Nutzer nicht beeinflussen dürfen.
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