Dragon Ball Z ist voller fiktiver Wesen und zeigt mit fremden Planeten Schauplätze, die weit entfernt von unserer Erde liegen. Da ist es überraschend zu hören, dass manche dieser teilweise mächtigen Aliens tatsächlich in irgendeiner Form auch bei uns existieren. Vor allem, wenn es sich dabei um den Bösewicht Majin Boo handelt.
Auf der offiziellen Website von Dragon Ball spricht der Wissenschaftler Professor Hisashi Haga von der Universität Hokkaido in einem Interview darüber, welche Lebewesen ihn an den pinkfarbenen Dämon erinnern. Dazu gehören Schleimpilze und diverse Zellen in unserem Körper. Es wird Zeit für etwas Biologie-Unterricht.
Majin Boo, der Schleimpilz
Die regenerativen Eigenschaften sowie die Fähigkeit zur Selbstaufspaltung lassen sich bei uns in sogenannten Schleimpilzen finden. Bei ihnen handelt es sich um intelligente Lebewesen, die sich zum Beispiel für die Nahrungssuche zu größeren Organismen zusammenschließen.
„Wenn jedoch die Nahrung ausgeht, schließen sich zelluläre Schleimpilze zu Gemeinschaften von bis zu Hunderttausenden zusammen und verwandeln sich in größere, schneckenartige Lebewesen.“
Während Pilze grundsätzlich nicht gerade einen intelligenten Eindruck auf uns machen, teilt Professor Toshiyuki Nakagaki beeindruckende Bilder von einem Experiment, indem Schleimpilze sich zusammenschließen und den kürzesten Weg durch ein Labyrinth finden, um an Nahrung zu kommen.
Majin Boo, die Makrophage bzw. Neutrophile
Die Fähigkeit, andere Lebewesen zu absorbieren und sich im Anschluss zu verwandeln, erinnert Professor Haga hingegen an Makrophagen und Neutrophile. Als eine Art weißer Blutkörperchen sind sie Teil unseres Körpers und gehören zu unserem Immunsystem.
Majin Boo ist einer der vielen spielbaren Charaktere von Dragon Ball: Sparking! Zero:
Die Makrophagen suchen dabei nach schädlichen Proteinen in unserem Körper und nehmen sie in sich auf, damit sie stärkeren Immunzellen die Informationen über die Feinde in unserem Körper vermitteln können. Dabei verändern sie ihr wie Boo ihr Äußeres.
Anders als Boo profitieren die Makrophagen nicht von dieser Aufnahme, sondern platzen dann einfach, um von anderen Makrophagen einfacher aufgenommen werden zu können. Die Stärkung durch die Absorption erinnert Professor Haga eher an die Mitochondrien, die als Kraftwerke unserer Zellen fungieren, indem sie sich mit ihnen verbinden und sie mit Energie versorgen.
Majin Boo, der Osteoklast
Zuletzt spricht Professor Haga im Interview darüber, wie ihn die Zerstörungswut von Boo an Osteoklasten erinnert – Zellen, die ständig Teile unserer Knochen abbauen. Was zuerst genauso böse wie der DBZ-Schurke klingt, ist eigentlich eine wichtige Funktion unseres Körpers.
Wenn alte Zellen abgebaut werden, machen sie Platz für neue. Das ist einer der vielen Prozesse in unserem Körper, die ihn regenerieren lassen. Ohne diesen Zyklus würden unsere Knochen früher oder später auseinanderfallen.
„Als ich Dragon Ball zum ersten Mal seit langem las, bekam ich eine neue Perspektive, die ich nicht hatte, als ich es als Kind las. Es war sehr interessant, darüber nachzudenken!“
So stellt sich Professor Haga die Frage, ob Majin Boo nicht vielleicht eine Art Osteoklast des Universums sein könnte und ob aus dessen Sicht die Zerstörung der Erde notwendig gewesen sei. Eine spannende Idee, die Boos Treiben einen ganz frischen Hintergrund verleihen würde.
Das Interview zeigt, dass das echte Leben genauso vielfältig wie unsere liebsten fiktiven Werke sein kann. Ihr müsst nur genauer hinschauen – in diesem Fall sogar in die Mikro-Ebene.
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