Ausführlich angespielt: Dragon Age: The Veilguard könnte das Spiel des Jahres werden und das nicht nur für Serien-Fans

Wir durften Dragon Age: The Veilguard mehrere Stunden lang anspielen und ein Entwickler-Interview führen. In unserer Preview verraten wir euch, warum ihr das RPG unbedingt auf dem Schirm haben solltet.

Wir konnten Dragon Age: The Veilguard anspielen und was wir gesehen haben, hat überzeugt. Wir konnten Dragon Age: The Veilguard anspielen und was wir gesehen haben, hat überzeugt.

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Bereits am 31. Oktober 2024 erwartet uns der Release von Dragon Age: The Veilguard und als langjähriger Fan war ich bisher ziemlich skeptisch, was den mittlerweile vierten Teil der beliebten Fantasy-Rollenspielreihe aus dem Hause BioWare angeht. 

Funktioniert das neue Echtzeit-Kampfsystem und fühlt es sich wuchtig genug und präzise an? Gibt es wieder wunderbar geschriebene Companions, eine fesselnde Story und denkwürdige Entscheidungen? Ist das überhaupt noch ein richtiges Dragon Age und generell ein gutes Rollenspiel?

Mittlerweile kann ich all diese Fragen klar mit "ja" beantworten und bin mir sogar ziemlich sicher: Falls das Spiel hält, was das Anspiel-Event versprochen hat, erwartet uns ein möglicher Kandidat für das Spiel des Jahres.

Das konnte ich spielen: Ich durfte in einem Zeitraum von ca. 8 Stunden fünf sehr umfangreiche Abschnitte des ersten Aktes spielen. In diesen Abschnitten konnte ich mich frei bewegen und alles ausprobieren. Zudem durfte ich einen großen Teil aufzeichnen und zwei Entwicklern in einem Interview Fragen stellen.

Eine weitere Preview in der Kollegin Rae für die Mein-MMO ebenfalls viele Stunden bereits in das RPG schauen und andere Sequenzen erlebt hat, lest ihr hier:

Sinnvolle und spaßige Weiterentwicklung: Dragon Age: Inquisition trifft auf God of War

Die wahrscheinlich größte Änderung in Veilguard ist das neue Kampfsystem. Zum ersten Mal steuern wir unseren Charakter nämlich in Echtzeitkämpfen – Schluss mit den Zeiten, in denen wir ständig pausiert haben, um der ganzen Party Angriffsbefehle zu geben und auf den Cooldown unserer Fähigkeiten gewartet haben.

Stattdessen bekämpfen wir Kultisten, Dämonen und Co. nun mit leichten und schweren Angriffen, blocken und parieren gegnerische Attacken oder weichen ihnen aus. Das macht die Kämpfe nicht nur wesentlich dynamischer, sondern steigert auch unsere Immersion enorm, da wir ein viel stärkeres Mittendrin-Gefühl erleben.

In Dragon Age: The Veilguard steckt erstaunlich viel, was wir bei BioWare so lange vermisst haben! Video starten 11:52 In Dragon Age: The Veilguard steckt erstaunlich viel, was wir bei BioWare so lange vermisst haben!

Zwischendurch können wir auch weiterhin Spezialattacken auslösen und so je nach Klasse beispielsweise eine Frostnova abfeuern oder Monstern mit unseren Füßen voran ins Gesicht springen. 

Besonders mächtig sind die ultimativen Fähigkeiten, die sich nur langsam aufladen, dafür aber einen besonders großen Impact haben. Krieger*innen fordern zum Beispiel einen magischen Artillerie-Schlag an und lassen so übergroße Projektile auf Gegnergruppen regnen, während Magier*innen ein schwarzes Loch beschwören, das Monster anzieht und viel Schaden verursacht.

Neve: Fähigkeit Wir wählen aus, welche Spezialfähigkeiten Companions einsetzen.

Bellara: Fähigkeit Hier nutzen wir eine Fähigkeit von Bellara.

Rook: Ausrüstung Hier seht ihr Rooks Ausrüstungsmenü.

Im Kampf begleiten uns zudem nur bis zu zwei unserer Companions, die wir zum ersten Mal in der Geschichte der Reihe nicht mehr eigenständig steuern können. Lediglich ihre jeweils drei Spezialfähigkeiten können wir noch per Knopfdruck auslösen.

Nicht nur durch das neue actionreichere Konzept hat uns Veilguard enorm an die neuen God of War-Teile erinnert. Die Kämpfe fühlen sich zudem auch ähnlich wuchtig an.

Ein Manko übernimmt der Titel aber ebenfalls aus den God of War-Spielen, denn auch hier wird es etwas unübersichtlich, wenn wir es mit mehreren Gegner*innen auf einmal zu tun bekommen. 

Haben wir es mit einzelnen Gegnern zu tun, ist das einfacher zu meistern als wenn uns ganze Mobs auflauern. Haben wir es mit einzelnen Gegnern zu tun, ist das einfacher zu meistern als wenn uns ganze Mobs auflauern.

Wenn viele verschiedene Angriffsanzeigen und Kampfeffekte auf dem Bildschirm aufflackerten, habe ich schon mal den Überblick verloren und bin nur noch panisch durch die Gegend gerollt, um Abstand und Übersicht zu gewinnen. Immerhin können wir viele der Anzeigen optional abschalten und so die Info-Flut auf dem Monitor eindämmen.

Stressfrei Heilzauber wirken, ist aber immer noch möglich, weil wir die Kämpfe genau wie früher jederzeit pausieren können. Ganz ohne vertraute Elemente müssen wir uns also nicht in den Kampf stürzen. 

In Veilguard nutzen wir die Stopp-Funktion aber hauptsächlich, um unsere Fähigkeiten mit denen unserer Companions abzustimmen. Kombinieren wir unterschiedliche Spezialfähigkeiten von verschiedenen Charakteren miteinander, können wir nämlich extrem starke Kombo-Attacken auslösen. Eine taktische Ansicht, aus Iso- oder Vogelperspektive, gibt es diesmal jedoch nicht.

Die Qual der Wahl: Fantastische Companions & knifflige Entscheidungen

Wenn ihr euch jetzt sagt: “Puh, das klingt ja cool, aber ist das denn noch Dragon Age?”, können wir euch beruhigen, denn abseits dieser deutlichen Veränderung bleibt vieles beim Alten.

Neve Die Companions in The Veilguard bringen allesamt einen starken Charakter mit.

Strife Wir treffen aber auch auf der Reise regelmäßig spannende neue Figuren.

Veilguard strotzt von Anfang an nur so vor tollen Charakteren und Dialogen, erzählt eine mitreißende Geschichte und bezaubert uns mit seiner fabelhaften und düsteren Fantasy-Welt. Alles ist wunderbar inszeniert und voll vertont – zum Release natürlich auch in deutscher Sprache.

Wen spielen wir im neuen Dragon Age? In Veilguard übernehmen wir die Rolle von Rook, den oder die wir zu Beginn des Spiels in einem sehr umfangreichen Editor selbst erstellen können. Die Anpassungsmöglichkeiten sind enorm, neben vielen klassischen Optionen wie Geschlecht (inkl. nonbinärer Auswahl), Anrede, Frisur oder Haarfarbe gibt es für nahezu jede Falte und jeden Knochen einen eigenen Slider. Zudem legen wir auch unseren Hintergrund fest und wählen eine aus sechs unterschiedlichen Fraktionen.

Rook: Zwerg Das ist eine der Rook-Varianten, die Kevin im Charakter Editor relativ schnell dank guter vorgefertigter Versionen erstellt hat.

Charaktererstellung Hier könnt ihr einen kleinen Blick auf die vielen Frisuren werfen.

Welche Fraktionen es gibt und was sie besonders macht, erfahrt ihr hier:

Ein besonderes Highlight sind, wie bei Dragon Age üblich, unsere Companions, die wir innerhalb der Geschichte nach und nach für unsere Gruppe gewinnen können. Da wäre zum Beispiel die ebenso clevere wie auch sture Magier-Detektivin Neve. Oder aber die quirlige und abenteuerlustige Tüftlerin Bellara.

Alle Charaktere haben wirklich sehr unterschiedliche Persönlichkeiten und  je nachdem, welche Entscheidungen wir im Verlauf des Abenteuers treffen, bringen sie uns Sympathie oder Ablehnung entgegen.

Das kann im Extremfall dazu führen, dass wir enge Freundschaften oder romantische Beziehungen mit ihnen eingehen, oder aber sie uns verlassen, wenn wir zu sehr gegen ihre Interessen oder Moralvorstellungen handeln.

Dass wir es nicht immer allen Companions recht machen können, war zu erwarten. Aber wie drastische Folgen unsere Entscheidungen bereits im ersten Akt haben, hat uns eiskalt erwischt. Dass wir es nicht immer allen Companions recht machen können, war zu erwarten. Aber wie drastische Folgen unsere Entscheidungen bereits im ersten Akt haben, hat uns eiskalt erwischt.

Aber auch die Beziehungen zwischen den Charakteren spielen eine große Rolle. Allein das Geplänkel, das die Figuren in Missionen untereinander austragen, hat uns nicht selten ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert. Die Entscheidung, welche beiden der sechs Begleiter*innen wir mitnehmen, hat uns vor jeder Mission den Schweiß auf die Stirn getrieben.

Aber apropos Entscheidungen: Auch abseits der Companion-Auswahl müssen wir diese ständig treffen – im Großen wie im Kleinen. Wie wir handeln, hat dabei auch Auswirkungen auf den Ausgang von Missionen und sogar den Status der Welt. 

Wir dürfen an dieser Stelle leider noch nicht mehr verraten, aber bereits im ersten Akt mussten wir Entscheidungen treffen, die sich maßgeblich auf unsere Geschichte und die Spielwelt ausgewirkt haben und bei der wir erstmal schlucken und lange überlegen mussten.

Gleichermaßen für Fans und Neueinsteiger*innen

Als vierter Teil einer seit 15 Jahren existierenden Reihe steht Veilguard vor einer großen Herausforderung. Viele vor allem junge Spielende haben noch nie Dragon Age gezockt, während alte Serienhasen wahrscheinlich auf die Rückkehr bekannter Charaktere und Orte warten.

Laut Game Director Corinne Busche hat das Team das von Anfang an bedacht. Zwar sollen insbesondere die Geschehnisse und Charaktere aus Inquisition eine Rolle spielen, generell sollen alle Inhalte und Vorkommnisse in Veilguard aber auch für Neueinsteiger*innen klar verständlich sein. Immerhin spielen wir ja mit Rook eine neue Figur.

Für Fans gibts unter anderem ein Wiedersehen mit dem beliebten Autor Varric und seiner Armbrust Bianca. Für Fans gibt's unter anderem ein Wiedersehen mit dem beliebten Autor Varric und seiner Armbrust Bianca.

Die Aussage der Entwicklerin deckt sich zumindest auch mit unseren bisherigen Eindrücken. Fans von Vorgängern und Comics treffen auf bekannte Charaktere wie Varric oder Harding, lesen von vertrauten Orten und Ereignissen und bekommen so ihre Verbindung zu den alten Teilen. 

Ist Veilguard euer erstes Dragon Age, müsst ihr euch aber keine Sorgen machen - was für Teil 4 wichtig ist, wird auch entsprechend vermittelt, alles andere ist ein Bonus.

Was haltet ihr von unseren Eindrücken? Klingt das nach einem Rollenspiel, das ihr im Auge behalten wollt? Und kennt ihr die Dragon Age-Reihe bereits?

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