Das Weltdesign: Schluss mit Recycling
Bereits vor den Toren von Chateau Haine erkennen wir: Bioware hat das Gebietsrecycling, das wir aus den diversen DLCs zu Dragon Age: Origins gewohnt waren, endlich eingestellt. So stapfen wir durch bewaldete Jagdgebiete, den äußeren und inneren Bereich des Anwesens und nicht ganz so generisch wirkende Höhlen und Gewölbe wie im Hauptspiel.
Wie schon Das Vermächtnis bietet Das Zeichen der Assassinin also ein Maß an optischer Abwechslung, das wir uns schon im Hauptspiel gewünscht hätten. Bioware scheint das immerhin erkannt zu haben und scheut nicht davor zurück, sich dafür selbst auf die Schippe zu nehmen. Wenn uns die Elfenmagierin Merrill ins Jagdgebiet begleitet, kommentiert sie das mit: »Schön, mal wieder aus Kirkwall rauszukommen. Dort sieht irgendwie alles gleich aus.«
Der Spielverlauf: Eine ausgewogene Mischung
Ähnlich abwechslungsreich wie die Optik fällt auch der Spielverlauf aus: Kämpfe, Dialoge, (oft optionale) Rätsel sowie Schleicheinlagen wechseln sich ausgewogenen ab.
So können wir an mehreren Stellen unser Vorgehen selbst bestimmen, beispielsweise ob wir uns lieber durch das Chateau schleichen oder prügeln. Da können wir etwa in einem Rätsel ein abführendes Gebräu zusammenmixen, das einen späteren Bosskampf erleichtert. Wohlgemerkt »können«, »müssen« trifft auf die wenigsten Denkaufgaben zu. Wenn wir keine Lust auf langwierige Schalterspielchen haben, geht uns allerdings schon mal der eine oder andere nette Gegenstand durch die Lappen. Dafür stehen auch schwierigere Entscheidungen auf dem Programm, die durchaus zum erneuten Durchspielen von Das Zeichen der Assassinin anregen.
Zwischen den Gefechten und Rätseleinlagen kommen wir auch immer wieder zur Ruhe und führen diverse, teils lustige Gespräche mit den anderen Gästen auf Chateau Haine. Selbst einige alte Bekannte finden sich darunter. Auch die Dialoge unter den Partymitgliedern sind gewohnt unterhaltsam und passen sich sogar an den aktuellen Fortschritt unserer Hauptquest im Basisspiel an.
Zu guter Letzt rundet BioWare das DLC-Paket mit einer Handvoll optionaler Nebenquests und fünf neuen Erfolgen (die zusammen einen besonderen Ring freischalten) ab, auch wenn selbst diese die Spielzeit des DLC kaum über die Vier-Stunden-Marke hinweg heben.
Fazit
»Das Zeichen der Assassinin« erbt die Qualität von »Das Vermächtnis«. Vorbei sind die Zeiten der DLCs zu Dragon Age: Origins, in denen BioWare fleißig Gebietsrecycling betrieb, und in denen nach 90 Minuten Feierabend war. Rahmenhandlung, Dialoge, optische und spielerische Abwechslung sind für ein Mini-Addon durchaus gelungen. Nichtsdestotrotz bleibt der bittere Beigeschmack, 7 Euro für etwa vier Stunden Rollenspiel hinblättern zu müssen -- auch wenn es von Bioware schon deutlich schlechtere Angebote gab.
Sebastian Klix
Redaktion GameStar
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