Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. »Harvey Smith hat verpennt und seinen Flug verpasst«, erzählt Bethesdas Vize-Marketingchef Pete Hines mit unverhohlener Schadenfreude auf der Eröffnungsfeier der Quakecon 2016. Die ungeplante Abwesenheit des Creative Directors von Dishonored 2 hielt Bethesda aber nicht davon ab, mir und den anderen anwesenden Gästen neues, exklusives Gameplay-Material aus der Fortsetzung des Schleich-Shooters zu zeigen.
Auf einem Preview-Event in Lyon zeigten die Arkane Studios den Anschlag auf den Vize-Oberaufseher Liam Byrne und den Gangboss Paolo aus der Sicht der neuen Heldin Emily Kaldwin. Diesmal ist Alt-Attentäter Corvo der Protagonist. Und er hat es auch nicht auf Liam Byrne abgesehen, sondern entscheidet sich, dem Gangster Paolo das Licht auszublasen. Dishonored 2 überlässt dem Spieler die Entscheidung, welchen der beiden Fieslinge er zu seinen Ahnen schickt oder ob er gleich beide umlegt.
Ein Mann sieht rot
Je nach dem, welchen Hauptcharakter ich spiele (die Entscheidung darüber fällt man schon zu Beginn von Dishonored 2), stehen mir unterschiedliche Skills zur Verfügung. Grundsätzlich können beide aber sowohl als brutaler Haudrauf als auch als heimlicher Schleicher vorgehen. Im gezeigten Gameplay pfeift Corvo aber auf Heimlichtuerei und setzt voll auf offene Konfrontation. Dabei nutzt er viele Waffen und Fähigkeiten, die Fans schon aus dem Vorgänger kennen.
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Schon auf dem Weg zur Bar, wo sich Paolo aufhalten soll, räumt der Attentäter ordentlich auf. Einige Straßenschläger lockt er in eine Sprengfalle, ein Nest der ekligen Blutfliegen wird mit Brandpfeilen aus der Armbrust ausgeräuchert. Erst im Lokal angekommen kehrt kurz wieder Ruhe ein. Mit der der aus dem ersten Teil bekannten Teleport-Fähigkeit beamt sich Corvo auf einen erhöhten Absatz, um sich ein Bild der Lage zu machen: Ein Gangster-Paar schunkelt auf der Tanzfläche und eine Wache erstattet Paolo Bericht, der in einem Sessel herumlungert.
Dann geht's zur Sache. Corvo verlangsamt die Zeit, feuert einen Brandbolzen auf die Tänzer, teleportiert sich hinter die Wache und rammt ihr das Schwert in den Hals. Binnen Sekunden steht er Paolo alleine gegenüber. Der Bandenchef wehrt sich zwar nach Kräften, hat dem erfahrenen Schwertkämpfer aber kaum etwas entgegenzusetzen. Ein Hieb, ein Stich und schon liegt der Mistkerl auf dem Boden. Dishonored 2 ist in punkto Gewaltdarstellung alles andere als zimperlich. Zumal die menschlichen Gegner dank der neuen, hübschen Grafik deutlich weniger comicartig wirken. Ich bin gespannt, was die USK dazu sagt.
Zu blutig für die USK?
Aber Moment: Hatte eine von Corvos Informantinnen eingangs der Mission nicht irgendwas von einem Blutzauber erwähnt, mit dem Paolo belegt sei? Man müsse ihn zwei mal an einem Tag töten, bevor die Sonne untergeht … Schwupps, löst sich die Leiche des Totgeglaubten auf und ein neuer Paolo steht grinsend an der Balustrade über Corvo. Der Kampf geht also von neuem los - aber mit gleichem Ausgang. Schon bald liegt Paolos Leiche zu Corvos Füßen.
Was dann folgt, hat 15 von 10 möglichen Punkten auf der Coolness-Skala verdient. Der Attentäter schnappt sich die Leiche und schleudert sie vom Balkon auf die Straße. Noch während der Körper durch die Luft segelt, verlangsamt Corvo die Zeit, teleportiert sich hinunter, verpasst den Gangstern dort einige Ladungen Schrot aus seiner Pistole und fängt schließlich Paolos Leiche, noch bevor sie auf dem Boden aufschlägt. Badass!
Anschließend schleppt Corvo sein Opfer ins Hauptquartier von Oberaufseher Byrne. Der ist davon so beeindruckt, dass er die benötigten Informationen preisgibt. Mission erledigt.
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