Die seltsamsten Spiele, die wir je gespielt haben

Die meisten Spiele halten sich an beliebte Konventionen oder bauen zumindest auf ihnen auf. Einige brechen jedoch vollkommen aus bekannten Mustern aus und hinterlassen einen bleibenden Eindruck.

Dieses Ding gehört zu einem Spiel, tatsächlich. Dieses Ding gehört zu einem Spiel, tatsächlich.

Es gibt Spiele, die sich mit bekannten, aber bewährten Mechaniken ein so großes Publikum erreichen wollen, wie nur irgendwie möglich. Einige Entwickler scheinen darauf jedoch wenig Wert zu legen und veröffentlichen ungefiltert ihre verrücktesten Ideen im Store. Wir haben für euch die seltsamsten Spiele zusammengetragen, die wir je erlebt haben.

Natürlich sind wir auch an euren Erfahrungen interessiert. Welche Spiel war so merkwürdig, dass ihr es niemals vergessen werdet?

Boktai: The Sun in in Your Hand (Linda)

Linda Sprenger
@lindalomaniac

Boktai: The Sun ins in Your Hand ist ein 2004 erschienenes Action-Adventure für den GBA von Konami, an dem Hideo Kojima seine Hände als Producer im Spiel hatte. Ein Spiel von Kojima? Dem Schöpfer von Metal Gear? Als Kind konnte Boktai für mich deshalb nur gut sein.

Nun, ich irrte mich. Boktai machte mir überhaupt keinen Spaß. Das Spiel funktionierte vorne und hinten nicht, und der Grund liegt (im ersten Moment eigentlich überhaupt nicht) auf der Hand: Im Winter herrscht kaum Sonnenlicht.

In Boktai: The Sun is in Your Hand musste ich nämlich im wahrsten Sinne die Kraft der Sonne ausnutzen, um im Spiel voran zukommen. Held Django, ein Vampirjäger, ist nämlich mit einer Solar-Knarre ausgestattet und macht damit Jagd auf unheilvolle Wesen. Seine Pistole benötigt allerdings echtes Sonnenlicht, um aufgeladen zu werden. Deshalb ist das GBA-Modul mit einem Solar-Sensor ausgestattet und dadurch etwas klobiger als herkömmliche Cartridges.

Doof nur, dass ich mir einen Zeitpunkt zum Spielen aussuchte, der ungünstiger hätte nicht sein können. Der November 2004 war so grau und schmuddelig wie es November-Monate nun einmal sind. Und so wie sich die Sonne damals versteckte, wollte auch mein Spielspaß einfach nicht zum Vorschein kommen.

Incredible Crisis (Hannes)

Hannes Rossow
@Treibhausaffekt

Kaum etwas ist schlimmer als die plötzliche Einsicht, dass man vergessen hat, rechtzeitig Geschenke zu kaufen. So ergeht es auch der vierköpfigen Familie Tanamatsuri aus Incredible Crisis, die vollkommen verschwitzt hat, dass Großmutter Haruko ihren Geburtstag feiert. Jetzt muss es ganz schnell gehen - und dann geht ja immer am meisten schief.

In 24 verschiedenen Mini-Spielen begleiten wir die Familienmitglieder bei ihren verzweifelten Versuchen sich von der Arbeit oder auch der Schule zu verdrücken, um zu Großmutters Haus zu kommen. Schon doof, wenn dann abstürzende Fahrstühle, Banküberfälle und Alien-Invasionen dazwischen kommen oder wir durch einen Schrumpfstrahl geschrumpft werden.

Incredible Crisis ist eine unaufhaltsame Achterbahn voller absurder Einfälle und jeder Menge Slapstick-Humor. Jedes Mini-Spiel ist schräger als das davor und ich vermisse es wirklich, mit Papa Taneo durch das Büro zu rennen, weil eine riesige Marmorkugel mich zu zerquetschen droht.

Noby Noby Boy (Basti)

Sebastian Zeitz
@Citronat

Denke ich an seltsame Spiele, dann lande ich meist irgendwo in Japan und sehr oft auch bei Katamari Damacy. Aber viel verrückter als der rollende Klebeball ist wohl Noby Noby Boy, das vom gleichen Macher entworfen wurde.

In dem Spiel steuert ihr eine Wurst, die auf einer rechteckigen Ebene lebt und mit Tieren, Menschen sowie Gegenständen interagieren kann. Ziel ist es, sich per Analogsticks immer weiter zu strecken und letztlich den Score, den man dadurch erhält, an seine Freundin weiterzugeben. Denn GIRL ist eine riesige Wurst, die die kosmische Aufgabe hat, alle Planeten bis zur Sonne zu erreichen.

Was letztlich Sinn des Spiels ist, kann ich nicht sagen, denn ich hab es bis heute nicht verstanden. Man streckt sich auf der Ebene so weit es geht, irgendwelche Tiere reiten auf einem und dann gibt man den Score ab. Dabei läuft im Hintergrund noch absolut verrückte, japanische Pop-Musik. Ein seltsameres aber auch ein sinnloseres Spiel hab ich wahrscheinlich noch nicht gespielt.

The Stanley Parable (Dennis)

Dennis Michel
@RecaBlog

Mein seltsamstes Spiel werden die meisten von euch kennen. Falls nicht, solltet ihr The Stanley Parable unbedingt (!) nachholen. Das gut zweistündige Meta-Meisterwerk werdet ihr nämlich so schnell nicht vergessen - versprochen!

Um was geht's: Im äußerst ungewöhnlichen Adventure will unsere Spielfigur Stanley wie an jedem anderen Tag auch seinem Bürojob nachgehen, der aus dem stupiden Drücken von Knöpfen an seinem PC besteht. Die Anweisungen von seinem Chef, welchen Button er drücken soll, bleiben jedoch aus. Stattdessen meldet sich ein Sprecher aus dem Off zu Wort, der mit seinen Worten das ganze Leben von unserem fleißigen Arbeiter und uns als Spieler auf den Kopf stellt.

Viel mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Was nämlich fortan passiert, durchbricht so herrlich die vierte Wand, ist so unglaublich witzig und regt so stark zum Nachdenken an, dass ihr es einfach erlebt haben müsst.

Seaman (Tobi)

Tobias Veltin
@frischerVeltin

Hachja, der/die/das Dreamcast. Ein Hort voller genialer Arcade-Umsetzungen und Spieleperlen, die ich bis heute in sehr guter Erinnerung habe. Und darunter ist auch meine seltsamste Spielerfahrung. In Seaman dreht sich nämlich alles um ein - sagen wir mal - ungewöhnliches Haustier. Es handelt sich um einen Fisch mit einem Menschengesicht. Ziel des Ganzen ist, dass sich Seaman stetig weiterentwickelt, bis er am Ende eine Art Froch ist.

Und ganz im Stile eines Tamagotchi müssen wir dem seltsamen Wesen Gesellschaft leisten, es füttern und sein Vertrauen gewinnen. Der Clou: Mit dem mitgelieferten Mikrofon können wir uns mit dem Vieh sogar unterhalten, ihn nach seiner Stimmung fragen oder einfach Smalltalk mit ihm führen. Das ist sogar überraschend vielfältig, weil Seaman teilweise sogar philosophische Lebensweisheiten von sich gibt.

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