Seite 2: Die Remaster-Welle - Don't be a Square!

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Generation Remake

Doch nicht nur Square Enix wärmt derzeit auf, was nicht bei drei auf den Bäumen ist: Capcom erfreut seine Fans mit Resident Evil Remastered, einem hochskalierten und auf 16:9 eingezoomten Update des GameCube-Remakes. Und nein, das ist nicht das vielzitierte Remake eines Remakes, sondern das Remaster eines Remakes. Das Wort »Remake« bedeutet, dass man zwar die gleiche Geschichte erzählt, programmiererisch aber wieder bei null anfängt. So wie beim Cube-Remake von Resident Evil oder auch Metal Gear Solid: The Twin Snakes. »Remaster« meint hingegen, dass man das existierende Spiel genommen und in Hinsicht auf Texturen, Auflösung, Steuerung überarbeitet hat. So, wie Sony es beispielsweise mit The Last of Us tat.

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Böse Zungen könnten behaupten, die aktuelle Konsolengeneration sei eine Generation der aufgewärmten Altlasten: Remakes, Remasters und Upscales überschwemmen den Markt geradezu. Und das muss ja nichts Schlechtes sein: Remaster-Editionen wie Halo: The Master Chief Collection oder GTA 5 für Next-Gen, in die noch einmal richtig Zeit und Liebe investiert wurde, sind löbliche Ausnahmen. Haben die Publisher wirklich keine neuen Ideen mehr?

Auf Nachfrage folgt Angebot

Dass so viele »Remasters« erscheinen, liegt zum einen natürlich daran, dass sie mit relativ geringem Aufwand und geringem finanziellen Risiko für den Publisher realisierbar sind, zum anderen aber auch an den Fans, die den Kram kaufen und im Hinblick auf verbesserte Technik sogar fordern. Getragen werden diese Forderungen nicht etwa von historisch interessierten, jungen Spieleeinsteigern (auch wenn es die sicherlich auch gibt), sondern von den Veteranen, die die Erstveröffentlichungen von PSone-Klassikern wie Final Fantasy 7 live miterlebten und noch einmal in nostalgischen Gefühlen schwelgen wollen, ohne dafür uralte Konsolen an den Flatscreen stöpseln zu müssen (Was war noch gleich eine SCART-Buchse?) oder den Röhrenfernseher aus dem Keller zu holen.

Meiner Meinung nach ist es diese Gruppe von Veteranen, die sich am meisten über Resident Evil Remake Remastered freut, obwohl sie das Spiel bereits in allen erdenklichen Versionen durchgezockt hat. Manche Spiele sind eben einfach so gut, dass man sie wieder und wieder hervorkramt. Da zahlt man auch gerne dafür, das ohne Konsolenmuseum vor dem Fernseher tun zu können.

Kenne deine Zielgruppe!

Diese alten Fans, liebe Publisher, sind allerdings nicht diejenigen, die bei Gamestop herumhängen, um ihre durchgespielten Disks mit deutlichem Verlust gegen neue »Zocks« einzutauschen, oder auf der Gamescom vor euren Bühnen um T-Shirts und Aufkleber betteln. Nein, wir reden hier von Sammlern und Spielegenießern, die für ihre Kohle auch einen Gegenwert erwarten, der dem Status zum Beispiel eines Final Fantasy 7 gerecht wird. Lieblose Portierungen ohne zumindest optischen Mehrwert werdet ihr dieser Klientel nicht verkaufen können -schon gar nicht zum unangemessenen Premiumpreis!

Steckt Arbeit und Manpower rein und präsentiert den Leuten endlich ihr heiß ersehntes Remake von FF7 in zeitgemäßer Optik. Dafür würde jeder Fan ohne mit der Wimper zu zucken den Geldbeutel zücken. Und an alle anderen Publisher da draußen (Ja, ich sehe auch in eure Richtung, Capcom!): Lasst euch nicht vom vermeintlich schnellen Geld der heruntergeratterten Upscales locken, denn je mehr davon den Markt überfluten, desto weniger sind die Spielefans bereit, dafür zu zahlen.

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