Etwas mehr als einen Monat ist es nun her, dass Blizzard die klickwilligen Diablo-Fans mit neuem Futter versorgte. Seither jagen Barbaren, Zauberer, Dämonenjäger, Mönche und Hexendoktoren auf dem PC nach allerlei Monstern und dem dunklen Dämon Diablo. Nur Konsolenspieler gucken weiterhin doof aus der Wäsche, denn Blizzard ist sich wohl selbst nach monatelangen Überlegungen immer noch nicht sicher, ob Diablo 3jemals für Xbox 360 und PlayStation 3 erscheinen wird.
Wir fragen uns, an welchen komplizierten Überlegungen sich Blizzard denn dauernd aufhängt. Letztes Jahr im Oktober redete Lead Designer Jay Wilson davon, eine Konsolen-Version sei nur dann denkbar, wenn sie sich anfühlt als sei sie direkt für diese Plattform entwickelt worden. Der offensichtliche Knackpunkt: Das Zielen beziehungsweise die Umsetzung von Skills, die gezielt in die Umgebung platziert werden müssen. Mit der Maus geht das kinderleicht, mit dem Controller wird’s schon kniffliger. Da müssen eventuell Fertigkeiten angepasst oder ausgetauscht werden. Aber so ewig kann das doch echt nicht dauern!
Abwarten und Tee trinken?
Zumal Anfang 2012 das Konsolen-Team bei Blizzard aufgestockt wurde. Jetzt sollte man doch meinen, das hätte einen beschleunigten Portierungsprozess zur Folge. Doch weit gefehlt: Etwa ein halbes Jahr später scheint der Entwickler immer noch nicht den Hauch einer Ahnung zu haben, ob sich Konsolen-Spieler jemals über den höllisch heißen Titel freuen dürfen. Sonst gäb’s sicherlich schon einen wenigstens angedeuteten Release-Termin. Ob’s immer noch an der Zielproblematik liegt? Wohl kaum. Wer den PC-Titel Torchlightin der XBLA-Version gespielt hat, weiß genau, dass sich die Steuerung eines derartigen Action-Rollenspiels auch auf der Konsole heimisch anfühlen kann und keineswegs nur ein schlechter Port mit hakeliger Button-Verteilung sein muss.
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Alternativ könnte sich Blizzard auch Lara Croft and the Guardian of Lightzur Inspiration nehmen. Denn auch dort zielen Konsolen-Spieler effektiv, als hätten sie in ihrem Leben niemals etwas anderes getan.
Für ein Spiel, das so lange in Entwicklung war wie Diablo 3, darf die Konsolen-Steuerung mittlerweile einfach kein ernstzunehmendes Problem mehr sein. Insbesondere, wenn man an das vereinfachte Skill-System des PC-Titels denkt, das von Beginn an sehr konsolengerecht entworfen wurde und eine Umsetzung für die Xbox 360 und PlayStation 3 begünstigt.
Der Übeltäter muss also an anderer Stelle zu suchen sein. Lässt sich etwa das umstrittene Echtgeld-Aktionshaus nicht ordentlich in die Bezahlsysteme von Microsoft und Sony integrieren? Oder liegt es daran, dass Blizzard ohne Battlenet kaum Kontrolle über die Konsolen-Version hat?
Sollten das die Gründe sein, hätte ich einen Vorschlag: Wie wäre es mit einem Diablo 3, das auf der Konsole lediglich auf das Gold-Auktionshaus setzt? Schließlich sind die Spieler des PC-Titels gerade ordentlich genervt vom Echtgeld-Auktionshaus – und Fehler sind dazu da, um aus ihnen zu lernen. Auf Battlenet und Online-Zwang können wir übrigens auch ganz gut verzichten. Und weil wir damit alle eine Portierung behindernden Probleme aus der Welt geschafft haben, bleibt nur noch eine Frage offen:
Blizzard, wo bleibt unser Spiel?
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