Jeder beherrscht einen Supermove
Ähnlich wie bei Borderlands unterscheiden sich die einzelnen Klassen nur in ihren Spezialfertigkeiten deutlich voneinander. Jeder Spieler kann jede Waffe benutzen, allerdings verfügen wir pro Klasse über diverse, klassenspezifische Supermoves, von denen wir stets nur einen ausrüsten können. Der ist meist ein sehr starker Angriff, mit dem sich gleich mehrere Gegner ausschalten lassen. Allerdings kann der Titan auch ein Schutzschild erzeugen oder der Warlock bufft seine Mitspieler.
Genau wie bei Borderlands, können wir diese Skills bei jedem Levelaufstieg verändern. Wir erhöhen Reichweiten von Flächenschaden, verringern Abklingzeiten oder stärken Charakterwiderstände. Uns erschloss sich dieses recht komplexe System innerhalb der kurzen Anspielzeit leider nicht. Zu wenig Ausrüstung konnten wir ausprobieren, zu unfertig waren die Infotexte im Spielmenü. Bungie muss dringend noch daran arbeiten, alle Spielsysteme gut zu erklären.
Bis auf kleinere Details und Facetten bemerken auch nach mehrmaligem Durchspielen des Demolevels leider nichts, das Destiny grundlegend anders als seine Genre-Kollegen macht. So unterhaltsam und fetzig die Koop-Ballerei auch ist, so vertraut fühlte sie sich an. Wir spielten eine Mischung aus Halo und Boarderlands. Das ist ziemlich prima, denn dieser Mix ist superspaßig. Aber wo bleibt versprochene Revolution?
Raumpatrouille voller Möglichkeiten
Auch jetzt, etwa vier Monate vor dem Erscheinen von Destiny will Bungie immer noch nicht wirklich damit rausrücken, wie das mit der gemeinsam genutzten Spielwelt genau funktioniert, welchen Umfang das Spiel exakt hat, wovon die Story handelt, von wem wir unsere Aufträge bekommen oder wie der Versus-Mehrspieler funktionieren wird. Immerhin zeigt man uns im Rahmen des Studiobesuchs eine Patrouillenmission. Und die ist dann wirklich spannend.
Während einer Patrouille erkunden wir nach Lust und Laune die weitläufigen Areale. Von überall verstreuten Funkbaken holen wir uns kleinere Aufträge ab und müssen dann etwa eine bestimmte Sorte Gegner erledigen oder besondere Gegenstände sammeln. Oder wir suchen einfach die zufällig verteilten Schatzkisten oder wir räuchern ein Gegnerlager aus, weil wir Lust drauf haben. Weite Strecken überwinden wir per Schwebebike und ohne Ladepause gelangen wir von Außenarealen in Innenräume.
Eine solche Patrouille kann für uns ein kurzer Einsatz sein, etwa wenn wir nur Rohstoffe für Rüstungsupgrades benötigen, oder wir lassen uns richtig Zeit und erkunden alle Winkel der Spielwelt nach Widersachern und Schätzen. Dabei treffen wir immer wieder auf andere Spieler, die teils ganz andere Missionen absolvieren. Und jederzeit kann es zu öffentlichen Events kommen, wenn etwa ein Minenraumschiff der Gefallenen aufkreuzt. Alle Spieler in der Nähe können mithelfen, es zu vertreiben. Oder sie pfeifen drauf und drehen weiter ihr Ding.
Dieser Mix aus MMO-Elementen und traditionellem Ego-Shooter ist wirklich reizvoll. Bungie hat mit einem derlei flexiblen Missionsdesign tatsächlich die Möglichkeit, das Genre auf den Kopf zu stellen. Da wir die Patrouille jedoch noch nicht spielen konnten, bleiben wir skeptisch. Doch bereits im Juni gibt es ein Wiedersehen mit dem MMO-Shooter. Im Rahmen der Spielemesse E3 soll Destiny weitaus freimütiger vorgestellt werden. Außerdem startet im Sommer die Beta-Phase für Vorbesteller. Dann dürfte sich langsam abzeichnen, ob Destiny wirklich eine Revolution wird, oder nur ein Revolutiönchen.
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